44-Hilfe bei Marius?

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Langsam tropfte der Kaffee in meinen Becher, während ich versuchte ein Gähnen zu unterdrücken. Müde griff ich nach dem Pappbecher, nachdem der Kaffeeautomat fertig war und trottete zurück zu meinem Platz. Im Schneidersitz ließ ich mich auf dem Boden nieder und umschloss mit beiden Händen meinen Kaffee. Schläfrig schloß ich die Augen und nahm einen Schluck von dem heißen Getränk. Mittlerweile war es schon 15 Uhr. Ich hatte keine einzige Sekunde geschlafen, obwohl ich es versucht hatte, doch hier war einfach zu viel los und nach Hause konnte ich nicht, da mein Papa so viel Ruhe wie möglich brauchte und ich ihm diese auch gönnen wollte. Also saß ich jetzt hier so lange rum, bis mein Flug ging. Diesen Sonntag hatte ich mir echt anders vorgestellt. 
Ein leichtes Stupsen an meiner Hand ließ mich zusammenzucken und erschrocken blickte ich auf. Insgesamt drei Augenpaare starrten mich an. Verwirrt sah ich die Personen an: "Was macht ihr denn hier?!" "Wissen wir selbst nicht so genau. Marius hat gesagt, dass wir nach Berlin fahren müssten, damit wir dich abholen. Dann hat er uns in's Auto gezerrt und wir haben einfach gemacht was er gesagt hat.", zuckte Passi mit den Schultern, während Ju, neben ihm, grinste, "Wir haben gestern noch an dem Konzept für das Weihnachtsvideo gearbeitet, Marius und ich haben im Bamhaus übernachtet und heute Morgen kam Marius angerannt...und ja...den Rest kennst du ja schon." Entgeistert sah ich erst die Beiden, dann Marius, der vor mir hockte, an, bevor ich anfing zu lachen. Verwirrt sahen mich die drei an und warteten bis ich mich wieder halbwegs gefangen hatte. "Das habt ihr nicht ernsthaft gemacht!", japste ich und stellte meinen Kaffee neben mich auf den Boden. "Doch, sonst wären wir ja nicht hier.", erwiderte Ju und hockte sich nun ebenfalls neben Marius, "Also? Kommst du?" "Ich bin vorher noch für einen Kaffee!", meldete sich Passi zu Wort und sah sehnsüchtig auf meinen Becher. "Das habt ihr euch aber auch echt verdient.", bekräftigte ich ihn und sah zu Ju und Marius, "Wer will Kaffee?" Lächelnd hob Marius die Hand, während Ju sich neben mich setzte: "Ich nehm einen Tee." "Ich hab übrigens noch was vergessen!", fiel mir schlagartig ein und ich zog Ju in eine Umarmung, "Alles Gute zum Geburtstag nachträglich. Und tut mir leid, dass ich nicht dabei sein konnte." "Schon in Ordnung, das hatte ja einen Grund.", grinste Ju, "Aber nächstes Jahr bist du definitiv dabei!" "Geht klar.", lachte ich, bevor ich aufstand und Passi Richtung Kaffeautomat, welcher auch andere Heißgetränke, unter Anderem auch Tee, anbot, schob. "Du weißt schon, dass es nicht so selbstverständlich ist, dass Marius darauf bestanden hat dich abzuholen?", murmelte er und sah mir dabei zu, wie ich alles auf dem Automaten auswählte. Meine Wangen erwärmten sich schlagartig und ich zog mir die Ärmel meines Pullover über die Fingern. Marius' Pullover wohlgemerkt. Und das schien auch Passi aufzufallen, denn ein wissendes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, doch er sagte nichts weiter dazu. "Passi, was willst du jetzt hören?", fragte ich und drückte ihm seinen Becher in die Hand. Grinsend nippte er an dem heißen Getränk: "Gar nichts. Aber du kennst meine Meinung." "Das du dir sicher bist, dass zwischen Marius und mir noch etwas passieren wird?", murmelte ich und verschränkte die Arme. "Ich hab das Gefühl, dass da schon längst etwas passiert ist.", eriwderte er und ließ seinen Blick über mich schweifen. "Nicht das was du denkst.", seufzte ich und nahm den zweiten Becher aus dem Automaten. "Und was dann?", fragte er neugierig nach, wobei er sich an einen Pfeiler lehnte. "Frag das einfach Marius.", wich ich aus und sah ihn an, "Ich finde es ehrlich gesagt echt komisch, mit einem seiner besten Freunde über so etwas zu reden." "Wir sind doch auch Freunde.", widersprach Passi. "Ja, aber du kennst Marius um einiges länger als mich.", erklärte ich und nahm den letzten Becher in die Hand.

"Stimmt auch wieder. Aber falls du mal Hilfe brauchen solltest, du weißt wo du mich findest." 

"Hilfe bei Marius?", lachte ich und lief zurück zu den anderen Beiden. "Jap. #manna wird wahr werden, glaub mir.", lächelte Passi und folgte mir, "Und ich wette mit dir, das wird gar nicht mehr so lange dauern." "Ich würde ja gerne dagegen wetten, aber ich habe überhaupt keine Ahnung ob ich da verlieren oder gewinnen würde.", antwortete ich ehrlich, worauf ich einen überraschten Blick von Passi erntete. Doch darauf konnte ich nicht mehr eingehen, denn in diesem Moment kamen wir bei Ju und Marius an, doch ich war mir durchaus den vielsagenden Blicken, die mir Passi immer wieder zuwarf, bewusst. Grinsend lehnte ich mich an Marius, was mir ein verlegenes Lächeln von ihm und ein wohlwollendes Nicken von Passi einbrachte. Ja Passi, wie lange würde es wohl dauern? 

Effekt meines HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt