32-back from the cinema

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"Das Ende war einfach mal so mega krass!", erklärte ich begeistert und lief neben Marius den Bürgersteig entlang. Nickend stimmte er mir zu: "Das hat definitiv Potenzial für einen zweiten Teil." "Da gehen wir aber wieder zusammen hin.", erwiderte ich und sprang über eine kleine Pfütze. "Nicht ausrutschen.", witzelte Marius und streckte vorsichtshalber die Arme aus, um mich notfalls aufzufangen. "Danke.", antwortete ich ironisch und deutete nach rechts, "Da ist die Haustür." Grinsend blieb er stehen und ich zog den Schlüssel aus meiner Jacke. Gemeinsam zwängten wir uns in den Fahrstuhl und ich zog mein Handy heraus. "Würde es dich stören, wenn wir mal ein Foto für Instagram machen würden? Der Fahrstuhl ist sowieso etwas langsam.", fragte ich und sah ihn bittend an. "Wenn du willst. Aber es muss irgendetwas Cooles sein...", grinste Marius und sah überlegend nach oben. Lächelnd drückte ich ihm das Handy in die Hand: "Ich hab da so eine Idee..." Ohne mehr zu sagen stellte ich mich vor ihn, nahm seine Arme und zog sie über meine Schultern. "Ähm...könntest du mich auch in deinen Plan einweihen?", fragte Marius irritiert. Währenddessen legte ich seine beiden Hände an mein Smartphone, öffnet die Kamera-App und platzierte es auf Höhe meines Gesichts. Im Display und im Spiegel vor uns konnte ich erkennen, dass auch Marius langsam verstand was ich vorhatte und ich nahm meine Hände weg. Schnell zeigte ich noch schnell zwei Peace-Zeichen, bevor er den Auslöser betätigte, nicht ohne vorher noch, auf eine echt cute Weise, die Augen etwas aufzureißen. Genau in diesem Moment kam der Aufzug ruckelnd zum Stehen und er gab mir grinsend mein Handy zurück. "Wir sollten öfter zusammen Fotos machen.", grinste er, bevor er ausstieg, mich hinter sich. Glücklich, dass ich ein Foto mit Marius hatte, lief ich neben ihm zur Wohnungstür und schloß auf. Sofort überkamen mich wieder alte Erinnerungen. Wie lange hatte ich hier die Tür aufgeschloßen, war einfach reingekommen...weil ich hier zu Hause war? Na klar, ich liebte Aachen und meine Wohnung, aber ich war auch ein kleiner ZuHause-Mensch, weswegen ich meine Familie manchmal echt vermisste. Aber die Crew half mir echt über diese kleine Trauer hinweg, wer da ganz besonders mitwirkte brauchte ich ja wohl nicht noch extra zu erwähnen...das war ja mehr als eindeutig. Wortlos schob ich ihn in das Schlafzimmer meiner Eltern, wo unter Anderem unsere Rucksäcke standen. Etwas überfordert setzte er sich auf das große Doppelbett, während ich vor ihm stehen blieb. "Brauchst du noch irgendwas?", fragte ich, meine Gastfreundschaft nicht vergessend. "Nein...wo schlafen wir eigentlich?", wollte er wissen und sah zu mir auf. "Du schläfst hier und ich schlafe auf dem Sofa im Wohnzimmer.", erklärte ich. Hilfsbereit klopfte er neben sich: "Wenn es dich nicht stört neben mir zu schlafen, kannst du auch hier schlafen. Ich hab damit kein Problem." Ein kleines Lächeln überkam mich, als ich mir vorstellte wie das aussah. Wenn du wüsstest, wie gerne ich neben dir schlafen würde, Marius... "Naja, ich fände es komisch neben dir im Bett meiner Eltern zu schlafen. Noch dazu, wenn sie nicht da sind und dich nicht kennen.", log ich und legte meine Hand auf die Türklinke. "Schlaf gut. Und danke für den schönen Tag.", flüsterte ich noch und öffnete dann die Tür. "Du auch.", war das letzte was ich von Marius hörte, bevor ich die Tür wieder schloss. Kurz aufatmend lehnte ich meine Stirn gegen die Tür und schloss die Augen. Manchmal wünschte ich mir echt, dass ich den Mut hätte, ihm einfach zu sagen was ich für ihn empfand... Ich weiß auch nicht, irgendwie machte mich das jetzt in diesem Augenblick echt fertig. Nachdenklich schlurfte ich in's Wohnzimmer und ließ mich auf das Sofa fallen. Meine Beine zog ich an meinen Körper heran und starrte in die Dunkelheit. Würde ich überhaupt jemals mutig genug sein, ihm zu sagen wie meine Gefühle für ihn waren? Wahrscheinlich nicht. Aber ich musste auch an die Anderen aus der Crew denken. Was wenn Marius und ich uns, als Paar, streiten würden und wir nicht mehr vernünftig zusammen arbeiten könnten? Nein, das war unmöglich. Genauso unmöglich war es, dass Marius überhaupt das Gleiche für mich empfand. Wir waren gute Freunde. Und das würden wir auch immer bleiben. Leicht bedrückt nahm ich meine Smartphone und öffnete Instagram. Wie immer wurde ich auf einigen Bildern markiert. Zeichnungen, die ich auch alle likte und ab und zu kommentierte, aber auch einige Edits und andere Sachen. Was man halt so auf Fanpages, meistens von Ju, die aber eigentlich die gesamte Bamcrew supporteten, so fand. Doch ein Beitrag fiel mir besonders in's Auge. Ebenfalls eine Fanpage, doch ich erkannte das Mädchen aus dem Kino. "Hab heute den /angeschrien und /just.hanna in Berlin getroffen! Die Beiden waren mega nett und ich hab mich mega gefreut!", hatte sie unter das Bild geschrieben. Ich ließ natürlich ein Like da und kommentierte noch mit einem Herz, als mir einige Kommentare auffielen. Anscheinend hatte sich eine kleine Diskussionsrunde eröffnet, in dem meist der Hashtag #manna diskutiert wurde. Neugierig scrollte ich zum Anfang und fand schließlich den Kommentar, der anscheinend alles ausgelöst hatte: "Uuuuuu Hanna und Marius im Kino? c.c Gibt es da ein kleines Geheimnis? #manna? (Like that ship)" Jetzt verstand ich auch den Sinn des Hashtags. Das war ein Shippingname für Marius und mich. Okay, verrückt, aber auch irgendwie cool. Doch auf diesen Hashtag ging ich dann doch nicht ein, sondern öffnete meine Story und stellte schnell das Bild, welches im Fahrstuhl entstanden war, online. "Back from the cinema with /angeschrien!" Lächelnd schaltete ich mein Smartphone wieder aus und stand auf, um in die Küche zu gehen. Keine Ahnung, aber irgendwie brauchte ich jetzt einen Kakao. Manchmal trank ich dieses Getränk, um mich an eine Geschichte, die ich damals gelesen habe, zu erinnern. Dort trank die Hauptfigur auch gerne Kakao und ich hatte diese Story geliebt. Schnell hatte ich mir das schokoladige Getränk angerührt und setzte mich an den Küchentisch. Ich war schon irgendwie ein verrückter Kauz. Saß mitten in der Nacht im Dunkeln in der Küche und trank Kakao. Aber ich konnte nicht schlafen. Ich wollte auch nicht wirklich schlafen. Zu viele Gedanken gingen mir im Moment durch den Kopf. Der Tag mit Marius. Meine Gefühle für ihn. Der Hashtag. Die Story, die mich in längst vergangene Zeiten zurückholte... "Hanna?", ertönte eine Stimme an der Tür und ich wandte den Kopf. Da stand er. Mit verstrubbelten Haaren, die Augen leicht zusammengekniffen, sein Blick musternd. "Alles in Ordnung?", fragte er besorgt und ich zuckte die Schultern. "Ich kann nur nicht wirklich schlafen.", erklärte ich schlicht und leerte meine Tasse. Plötzlich fasste er meine Hand und zog mich mit sich. "Komm' einfach mit.", war das Einzige was er sagte und ich folgte ihm. Das würde ich immer.

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Das Paar, welches ihr oben seht, sind die liebe Kupferfuchs und ihr Mann Philipp. Ich liebe die Beiden einfach so sehr und ich finde sie geben einfach ein unschlagbares Duo ab :) So ungefähr soll das Bild, welches Hanna und Marius machen, aussehen (falls ich es schlecht erklärt haben sollte)

Ebenfalls ist in diesem Kapitel ein kleiner Insider versteckt. Und zwar spiele ich hier auf die Geschichte "Step.|CrispyRob FF" von zascra an. (Hoffe du bist mir nicht böse, weil ich dich markiert habe ':D) Ich habe diese Fanfiction geliebt und ich bin mega gehypted auf den zweiten Teil. Die Geschichte kann ich wirklich nur empfehlen! :)

Effekt meines HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt