Kapitel 28

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Kapitel 28: Plötzliche Wendung

>>Mutter? Vater?<< fragte ich ungläubig. Vor mir standen tatsächlich meine Eltern. Meiner Eltern, welche eigentlich keine Interesse an mich hatten. >>Was macht ihr hier?<< fragte ich darauf hin, weil ich nicht glaubte sie würden wegen mir kamen. Es musste einen anderen Grund geben, dachte ich mir. Meine Eltern traten in unsere Eingangshalle. Mein Vater trat hervor und stellte sich direkt vor mir. Was sollte jetzt kommen, fragte ich mich. Wahrscheinlich strahlte ich pure Verwirrung aus, denn er fing einfach an zu reden 

>>Nach dem Anruf hat deine Mutter mit mir geredet. Wir konnten es erst nicht glauben. Doch dann wurde uns ein klar: Unsere wirklich scheiß Beziehung zu dir! Allein schon der Teil das du uns Vater und Mutter und nicht Mom und Dad nennst ist schon ein Grund darüber nachzudenken! Wir haben uns vor Jahren einfach in der Arbeit verloren und...<< >>...und mich vergessen<< beendete ich seinen Satz. Ja er hatte Recht, denn eine wirklich Beziehung zu meinen Eltern hatte ich wie gesagt nie.

Gerade hatte ich den Satz von meinem Vater beendet, als auch schon Onkel Dave um die Ecke bog und uns drei verwundert ansah >>Was machst du denn hier kleiner Bruder<< äußerte sich mein Vater. >>Auf eure Tochter aufpassen und meiner Pflicht als Onkel nachgehen<< >>Du bist wegen Josi hier? Seit wann das denn?<< fragte er leicht arrogant und sah Dave kritisch an. >>Seit einer längeren Zeit schon. Aber ich weiß nicht wirklich genau wie lange<< meinte er in Gedanken vertieft. 

Gemeinsam setzten wir uns auf das Sofa. Ich war geschockt denn soetwas gab es noch nie. Ich hatte nie und nimmer damit gerechnet, dass meine Eltern überhaupt einen Zeh für mich bewegen würden. Ich wusste ja gar nichts wirklich über sie und sie auch nicht über mich. Das einzige was uns verband, war das Blut. 

>>Also Krebs?<< unterbrach meine Mutter die Stille. >>Ja Krebs<< sagte ich schon wieder den Tränen nahe, jedoch trotzdem, mit einem bitteren Unterton. Ich hasste das Wort 'Krebs', denn für mich war es das Ende, wobei ich doch weiter leben wollte. Durch ein Klingeln wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Mit einem kurzen >>Ich geh schon<<, sprang ich vom Sofa und lief richtung Tür. Als ich die Tür öffnete, war das erste Gesicht, welches ich sah Nilos und danach Stellas. mein erste Gedanke war, wie froh ich war, dass sie hier waren. 

Doch mein zweiter war: Ich hatte Stella gar nichts erzählt. Entsetzt sah ich Nilo an >>Bevor du etwas sagst Josi. Ich habe es Stella erzählt, weil ich wusste du würdest es selber nie und nimmer schaffen ihr zu erzählen<< Ich starrte sie nur an. Das war einfach zu viel für mich. Mussten mir auch echt alles klar machen, wie krank ich wirklich war? In Trance sagte ich nur >>Meine Eltern sind da<< geschockt riss Stella ihr Augen auf und fragte, wie es mir ginge. >>Ich weiß es nicht so wirklich!<< Danach ließ ich die Beiden eintreten, welche mir in unser riesen Wohnzimmer folgten, wo der Rest saß. Augenblicklich lagen alle Augenpaare auf mir und Nilo und Stella. 

 >>Wer ist das neben Stella?<< fragte meine Mutter mich, anstatt Nilo selbst anzusprechen. Jedoch bevor ich antworten konnte, tat es schon Nilo für mich >>Ich bin Nilo. Josi's Freund!<< >>Freund freund oder freund?<< fragte meine Muter verwundert. Und das zeigte mal wieder, wie schlecht unsere Beziehung war, sodass sie noch nicht einmal was von meinem Freund wusste >>So Boyfriend mäßig<< meinte ich jedoch nur knapp, als antwort. Eine unangenehme Stille brach ein, welche mein Vater jedoch schnell wieder unterbrach. >>Also um noch mal fortzufahren. Natürlich werden wir alle teuren Dinge auf uns nehen, um dich wieder zu heilen Schatz. Es koste was es wolle<<

Die Stille brach mal wieder ein, bis ich sie diesmal unterbrach >>Mutter ich werde sterben, ich werde sterben<< schluchzte ich. Besorgt sah mich >>Nein Schätzchen, es wird alles gut. Dein Dad und ich werden erst mal hier bleiben, um für dich da zu sein<< Hatte ich das richtig verstanden? Sie wollten die Arbeit zur Seite schieben, um bei mir zu sein? Eine kleine Freudensträne rollte mir über die Wange. Kurze Zeit später ischte sich jedoch auch Onkel Dave ein >>Weißt du Josi. Ich werde trotzdem hier weiterhin bleiben. Ich würde dich nie und nimmer hier lassen, mit dem Wissen, das du krank bist. Und weißt du was Josi? Du wirst das betimmt schaffen, denn du bist stark. Eben eine eche Traison. Meine kleine lieblings Nichte<< Bei den Wörtern 'lieblings Nichte' musste ich schmunzeln. Er wusste genau, das ich seine einzige Nichte war, trotzdem liebte ich es, wenn er soetwas sagte.

Aber was hatte ich da gerade gehört? Hatte meine Mutter 'Dein Dad' gesagt? Meine Mutter sagte nie so etwas. Sie sagte eigentlich immer nur 'Dein Vater' und für mich war es ein Wunder das wir uns nicht nur mit Nachnamen ansprachen. Meinten meine Eltern es ernst? Wollten sie wirklich für MICH hier bleiben? So etwas hatten sie noch nie für mich getan, egal wie schlecht es mir ging. Ich konnte es einfach noch immer nicht glauben.

>>Danke<< sagte ich leise und darauf folgte ein warmes Lächeln meiner Eltern. Onkel Dave unterbrach mal wieder die Stille indem er fragte >>Wollen wir die Serie weitergucken?<< fragte er mich. 

Bevor ich antworten konnte, sagte meine Mutter >>Serie?<< >>Ja deine Tochter und ich haben gemeinsam die Leidenschaft für Serien gefunden<< >>Was guckt ihr aktuell?<< fragte Stella und mischte sich somit auch in das Gespräch ein. Eigentlich war sie auch immer dabei gewesen. >>Flash. Denn wir dachten uns wir fangen langsam auch mit den DC-Serien an. Den Rest haben wir so gut wie es geht durch<< teielte ich ihnen allen mit. Meine Mutter lächelte dann und meinte dann, das sie uns dann in ruhe ließen. Aber es war nicht abwertend oder so wie es immer war. Es klang ernst gemeint und ich hatte das Gefühl das die beiden uns bei unserer Serien Sucht stören wollten.

Nilo und Stella blieben und guckten mit, auch wenn die Beiden so gut wie keine Ahnung davon hatten worum es ging. Aber eins muss ich sagen, wenn man nicht bei 'Flash' genau aufpasst hat man später keine Ahnung von nichts. Bei Flash z.b geht es auch um Zeitreisen und so etwas und wenn man da einmal nichts versteht dann nie wieder.  >>Also die Serien Flash, Arrow, Supergirl und Legends of Tomorrow gehören alle irgendwie zusammen?<< fragte Nilo und versuchte irgendwie ansatzweise die Serie zu verstehen. >>Jip<< erzählte ich ihm. >>Ok<< sagte er mal wieder leicht überfordert, was irgendwie total süß war.

Wir guckten so lange weiter bis ich es nicht mehr schaffte die Augen offen zu halten und in Nilos Armen einschlief.



Ich hoffe es hat euch gefallen. Das nächste Kapitel wird Anders! Freut euch drauf

-Nene

Liebe mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt