Kapitel 12: Willst du...?
... bis er...
..mir immer und immer näher kam. Endlich konnte ich mich aus der Trance reissen und schubste ihn leicht von mir weg. >>Sorry, aber ich will das nicht<< erwiederte ich und rutschte noch etwas weiter weg. Er hingegen schaute mich nur verwirrt an.
>>Wir sind doch fertig oder?<< Ohne auf seine Reaktion zu warten redete ich einfach weiter. >>Ich denke du solltest gehen.<<
Ich muss schon zugeben, ich hatte ihn regelrecht aus meinem Haus geworfen, so verwirrt war ich. Was sollte das? Was machte dieser Typ nur mit mir? Denkt er ich könnte sein nächstes Opfer werden? Macht ihm so etwas Spaß?
Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen. Noch immer von Gedanken geplakt. Ich entschied mich erst mal duschen zu gehen um den Kopf frei zubekommen. Wie immer war ich alleine zuhause. Meine Mutter arbeitete immer bis spät in die Nacht und mein Vater war wie schon erwähnt WEG.
Am nächsten Tag wurde ich durch die Sonnenstrahlen geweckt. Ich genoss gerade mein warmes Bett, bis mir in den Kopf schoss: Warte mal: Sonne aber noch kein Wochenende? Scheiße, ich hatte verschlafen. Wo war denn mein nervtötender Wecker? Ich guckte auf meinen Wecker. 8:16 Uhr. Scheiße! Seit einer halben Stunde lief schon der Unterricht.
In windeseile zog ich mich um und machte mich fertig. Aber dann merkte ich: Es macht keinen Sinn sich so abzurackern. Ich mache einfach die erste Stunde ganz Blau, denn was half mir das denn jetzt noch. Also packte ich gechillt meine Schulsachen zusammen und frühstückt dann ausgibig. Das bedeutete ein dickes Brötchen. Mit dick Nutella. Bevor ich das Haus verließ zog ich mir ein paar meiner bequemeren High Heels an und ging dann Richtung Schule. Pünktlich zur zweiten Stunde kam ich an und das erste was ich sah, war eine verzweifelnde Stella. Als sie mich jedoch erblickte, wich jeglicher Zweifel aus ihrem Gesicht. >>Wo wartst du? Ich habe mir total sorgen gemacht?<< >>Tut mir leid Stella. Ich habe total verschlafen<< >>Hättest du dann nicht wenigstens schreiben können?<< Darauf antwortete ich jedoch nicht mehr.
Die Stunden vergingen und der Unterricht war zum einschlafen langweilig. Endlich war es so weit: Mittagspause. Stella und ich setzten uns schon mal an einen Tisch in unsere Mensa. Nele würde erst später dazu kommen, da sie anscheinend noch was zu erledigen hatte.
>>Und wie war die Nachhilfe mit Nilo so?<< sagte sie verspielt und wackelte mit den Augenbrauen. Also war ich gezwungen ihr einfach ALLES zu erzählen. >>Oh man! Hat sich da jemand in den Bruder der Freundin verliebt?<< >>Nein!<< sagte ich entschlossen.
>>Wer's glaubt wird selig<< sagte sie noch dazu. >>Nein ich war einfach in diesem Moment in einer Schockstarre und konnte deswegen nicht klar denken. Außerdem versteh ich den Typ noch nicht so richtig<< murnmelte ich ihr zu. >>Ach Josilein, Jungs sind kompliziert. Sonst wären es keine richtigen Jungs<<
Nach dieser wunderbaren Mittagspause (vorsichtig Sakasmus) ging ich also zu meiner letzten Stunde des Tages. Die Gänge waren schon leer und ich hetzte mich ab nicht wieder zu spät zu kommen. Plötzlich wurde ich jedoch von jemanden weg gezogen. Und da stand ich! Und wer hat es gedacht... es war Nilo. Warum verdammt noch mal dreht sich alles immer nur um Nilo. Nilo hier Nilo da. Überall nur Nilo.
>>Was war das gestern?<< fragte er mich mit einem scharfen Blick (und ich meine scharf wie ein Messer und nicht scharf im Sinne von hot und sexy)
>>Was willst du von mir? Such dir doch bitte ein anderes Flitchen!<< sagte ich ziemlich direkt. Erst sah er mich verdutzt an und sagte dann aber >>Aber ich will doch dich!<<
Awwww ist das süß.
Reg dich mal ab. Meinte nur meine innere Stimme zu mir selbst.
>>Wir kennen uns doch nicht einmal richtig! Und außerdem: Nein!<< Er schien kurz nach zudenken und sagte dann >>Dann ändern wir das ebend. Ich lade dich morgen ein mich im Cafe zu treffen<< Nachdem er es gesagt hatte, drehte er sich um und ging. Na toll! Und zum Unterricht kam ich natürlich auch zu spät. Dazu war ich noch immer total verwirrt! Nilo wollte mit mir ein Date! Konnte dieser Tag nicht noch schlimmer werden?
Zum Glück passierte nichts mehr. Zuhause angekommen, saß meine Mutter nachdenklich an unserem Essenstisch. Eigentlich sollte mich das nicht viel Jucken, aber trotzdem ging ich zu ihr. >>Was gibt es Mutter?<< Leise säuselte sie vor sich hin >>Ich bin so eine schlechte Mutter<<
Ach jetzt erst gemerkt?
>>Mutter?<< >>Schätzchen. Ich werde zu deinem Vater fahren für zwei Wochen. Es tut mir so unendlich Leid, aber dein Vater braucht mich vor Ort.<< >>Ach, ist doch kein Problem Mutter.<<
>>Nein Josephine. Das ist nicht gut. Ich kann dich doch nicht für zwei Wochen alleine lassen<< Ich hatte keine Lust mehr auf das Ich-bin-keine-gute-Mutter-oder Diskusion. Sie war auch so keine, also... Deswegen ging ich einfach auf mein Zimmer und ließ mich in mein weiches Bett fallen.
Seien wir doch mal ehrlich: Meine Mutter macht doch das alles nur, um dich besser zu fühlen. Es ging doch in ihrem Leben doch nur um sich selber und um die Arbeit. Bis heute hatte es keine Freundin mit ihr ausgehalten. Ja, ihr habt richtig gehört. Eine 41 Jährige Frau hat immer noch keine wirkliche Freundin, weil sie sich selber dazu zu schade war. Sie hatte echt Glück meinen Vater gefunden zu haben, aber der war auch nicht gerade anders.
Mit diesen Gedanken schlief ich ein...
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Liebe mit Folgen
Teen FictionJosephine Traison. Ein Mädchen das anscheind alles hat: Reiche Eltern, eine beste Freundin und einen heißen Freund. Aber das kann täuschen. Denn als Josi ihren Freund beim fremd gehen erwischt, wendet sich das Blatt. Aber wie es so ist, bleibt die e...