Kapitel 32: Vertraust du mir, Engel?
Nach diesem Vorfall in New York war Nilo dezent angepisst und zwar von uns allen. Ich wusste nicht direkt warum, jedoch bevorzugte ich es ihn nicht zu fragen. Warum? Weil ich keinen Sinn darin fand. Müsste ich nicht eigentlich angepisst sein? Zu meinem großen Glück (Vorsichtig Ironie!) saßen wir auf dem Rückflug nach Deutschland. Und das dummerweise erst seit zwei Stunden. Dies bedeutete, das vor uns noch weitere acht Stunden lagen und Nilo schwieg immer noch, wie ein Grab. Genervt betrachtete ich ihn von der Seite. Sein Blick war stur nach vorne gerichtet, wobei er über Kopfhörer Musik hörte. Jedoch irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und nahm ihm die Kopfhörer ab, worauf mich Nilo nur verärgert ansah.
>>Josi was soll das?<< schnauzte er mich an. Entsetzt sah ich ihn an. >>Was das soll? Nilo so geht das hier doch nicht weiter<< meinte ich. Ich wartete auf irgendeine Reaktion, jedoch kam keine. Er sah mich nur kalt an. >>Verdammt Nilo was ist dein Problem? Ich hätte das recht als einzige auf dich sauer zu sein, doch stattdessen bist du es. Und dazu noch extrem abweisend. Rede verdammt noch mal!<< flüsterte ich wütend, damit nicht das ganze Flugzeug von unserem Streit mitbekam. >>Josi was willst du von mir hören?<< >>Vielleicht den Grund?<< Seine Miene wurde noch finstere, als zuvor, was mir Angst einjagte.
>>Josefine. Mir wurde offenbart was Esther für eine Person ist. Dabei hattet ihr mich nicht einmal direkt vorgewarnt, sondern mich eiskalt auf den Boden der Wahrheit gesetzt. Weißt du eigentlich wie hart das ist? Mich stört jedoch am meisten, wie dumm ich war. ich dachte Esther wäre eine gute Freundin und die Sache mit der Eifersucht von dir, wäre nur Einbildung von dir. Aber anscheinend, war sie nur hinter meinem Schwanz her. und das schon immer!<< >>Und das heißt?<< >>Das ich zwar ein wenig auf euch sauer bin, jedoch am meisten auf mich selber, das heißt das!<< sagte er mit einer ungeheuerlichen Wut in seiner Stimme. Und für einen Moment erkannte ich Nilo nicht mehr. Fassungslos sah ich ihn an. Er war auf sich sauer? Verwirrt blickte ich herum.
>>Hab ich dich gerade so verwirrt?<< meinte er und fing an zu lachen. >>Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen. Dachtest du etwa ich bin auf dich sauer? Ach süße!<< sagte er lachend und nahm mich in den Arm. Ich wurde immer verwirrter! Als wir wieder in Deutschland ankamen, unsere Koffer hatten, fuhren wir mit dem Taxi eigentlich wieder nach hause. Warum ich eigentlich sagte? Weil mein lieber Freund vor einem Tattooladen stehen blieb. Verwirrt stiegen wir anderen drei auch aus. Verwirrt sah ich meinen Freund an. >>Was machen wir hier?<< fragte ich ihn deswegen direkt >>Babe weißt du noch die Liste?<<
Und da machte es auf einmal *Ding*. Deswegen wollte er nach New York. Er hatte meine Liste entwendet, die wir mal angefertigt hatten, zu der Zeit als ich noch nichts von meiner Krankheit wusste. Die Liste was ich noch machen wollte, bevor ich sterbe. Total gerührt, nahm ich Nilo in den Arm und küsste ihn. Leise flüsterte ich ihm ins Ohr >>Danke Babe. Ich werde mich revangieren<< meinte ich und lächelte ihn dreckig an.
Also traten wir vier in den Laden ein. >>Was darf es denn sein<< fragte mich eine voll tätowierte Frau ende Dreißig. Nilo schritt ein. >>Vertraust du mir Engel?<< >>Ja warum fragst du?<< Und ehe ich mich versah, war Nilo schon mit der Frau entgangen und zeichnete ihr auf was ich anscheinend haben wollte. Ein wenig Panik bekam ich schon, mit dem wissen, das ich ein Tattoo bekommen würde, welches die Entscheidung meines Freundes sein würde. >>Ok Miss Traison wir sind dann so weit?<< Warte was? Was bekomme ich denn jetzt?
>>Es ist eine Überraschung!<< flüsterte mir Nilo zu. Also legte ich mich auf die Liege und Nilo entschied sich als Stelle meine Rippen. Und dann fing der ganze Schmerz erst an. Und es tat höllisch weh. Ich wusste nicht, ob es gerade gut war für meine laufende Chemotherapie, aber eigentlich sollte meine größe Sorge sein: Was bekomme ich da gerade tätowiert?! Nach 45 Minuten war es dann endlich fertig. Und die Schmerzen hatten indirekt ein Ende. Jedoch nur Indirekt, da die Haut an der tätowierten Stelle noch immer schmerzte. Als ich es im Spiegel betrachtete war ich baff. Es war wunderschön. (Bild oben)
Meine Rippen zierte jetzt nun der Schriftzug ''go live''. >>Danke<< meinte ich baff. Nilo's Mund zierte nun ein Lächeln. >>Ich wusste, es würde dir gefallen<< dann nahm er mich in den Arm und küsste mich. Stella und Onkel Dave betrachteten das Geschehen nur von weitem.
***
Am nächsten morgen wachte ich mit leichten Schmerzen, wegen meines Tattoos auf. Neben mir lag ein tief in Träume versunkener Nilo. Leicht stupste ich ihn an, um ihn zu wecken, da es heute leider wieder Schule hieß. Nilo könnte nicht die Schule schwänzen, nur wegen meiner aktuellen Situation. >>Du musst aufwachen<< säuselte ich ihm ins Ohr >>Nur fünf Minuten<< druckste er verschlafen herum und öffnete dabei nicht einmal die Augen >>Ok ich gehe jetzt duschen und danach sehe ich dich nicht mehr im Bett<< Blitzschnell schoss er hoch. >>Wir können auch zur zweit duschen gehen!<< Ich fing an zu lachen und strich über seinen nackten Oberkörper >>Ok von mir aus<<
Als wir an der Schule ankamen wurden wir drei nur komisch angeguckt. Keiner wusste von meiner aktuellen Situation. Sie mussten denken das wir drei Tage geschwänzt haben, aber natürlich war es mit den Lehrern vereinbart. In der Mittagspause saßen wir wie gewohnt an unserem fast schon Stammtisch.
>>Also wie läuft es eigentlich mit deiner Chemo?<< >>Alles gut, also denke ich<< antwortete ich und zuckte mit den Schultern. Ich wollte nicht wirklich darüber reden und daran erinnert werden, wie schnell mein Leben ein Ende finden würde. >>Hallo ihr Lieben<< kam es von einer allzu bekannten Stimme. >>Hey Mona was gibt es?<< sagte Stella etwas pissig und baute sich vor ihr regelrecht auf >>Also ja...eigentlich wollte ich euch auf eine Party einladen also meine Party...also wenn ihr Lust habt dann könnt ihr ja am Freitag um 21 Uhr am Waldrand auftauchen<< stotterte sie vor sich hin. Darauf hin meinte Stella verwundert >>Du feierst deine Party am Waldrand?<< >>Na klar das...<< >>...sind immer die Besten<< beendete Stella Monas Satz und grinste sie schief an.
Nilo und ich sahen den Beiden nur verwundert zu. Das könnte noch was werden...
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Liebe mit Folgen
Teen FictionJosephine Traison. Ein Mädchen das anscheind alles hat: Reiche Eltern, eine beste Freundin und einen heißen Freund. Aber das kann täuschen. Denn als Josi ihren Freund beim fremd gehen erwischt, wendet sich das Blatt. Aber wie es so ist, bleibt die e...