I care what people think

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"Kelly!", hörte ich Tylers Stimme am anderen Ende der Leitung. "Hast du ihn gefunden?"

Ich atmete langsam aus, während ich Josh ansah. Er musste mitbekommen haben, dass es Tyler war, denn in seinem Blick erkannte ich sowohl Erleichterung als auch Sorge. Er machte sich Vorwürfe, dass er Tyler allein gelassen hatte. Ich lächelte ihn aufmunternd an.

"Ja, habe ich", antwortete ich und Tyler flüsterte etwas, das ich nicht verstand.

"Wo seid ihr?", fragte er und ich hörte, wie er eine Tür öffnete. Ich beobachtete Josh weiter. Er nickte leicht und gab mir damit zu verstehen, dass es in Ordnung für ihn war, Tyler zu sagen, wo wir uns aufhielten.

"Im Bus", erwiderte ich und wartete einen Moment auf Tylers Reaktion. Er schwieg und ich hörte nur seinen Atem durch den Hörer.

"Öffne mir bitte die Tür", bat Tyler mich und ich legte auf. Ich blieb noch einen Moment sitzen und beobachtete Josh, der nun langsam und wieder gleichmäßig atmete. Er schluckte und beobachtete mich dabei, wie ich ihn ansah. Langsam stand ich auf und warf noch einmal einen Blick zurück, bevor ich das Bad verließ. Josh rieb sich mit seinen Händen durch das Gesicht und hatte seinen Kopf an die Wand gelegt. Es tat mir weh, ihn so zu sehen. Ich hoffte, dass Tyler ihn wieder auf die Beine brachte. Ich ging zu der Bustür und öffnete diese für Tyler. Dieser stand schon ungeduldig vor dem Bus und bewegte sich von dem einen auf das andere Bein. Tyler sprang die Stufen des Busses hinauf und quetschte sich an mir vorbei.

"Wo ist er?", fragte er, während er nach hinten lief.

"Ich bin hier", hörte ich Josh leise aus dem Badezimmer. Ich beschloss, mich nicht in die Situation einzumischen, sondern beobachtete nur, wie Tyler stehen blieb, in das Bad starrte und schließlich zu Josh stürmte.

Sie redeten leise, sodass ich kaum verstand, was sie sagten. Ich ging langsam in ihre Richtung, um etwas mehr von dem Gespräch mitzubekommen, doch ich nahm nur Bruchstücke wahr. Leise blieb ich vor der Badezimmertür stehen und sah dabei zu, wie Tyler im Schneidersitz vor Josh saß und ihm gut zusprach. Ich musste leicht lächeln. Sie sahen so vertraut aus. Gleichzeitig drehte es mir den Magen um. Diese Situation war zu vertraut. Ich dachte darüber nach, ob es Josh vor jedem Auftritt so ging. Hatte er öfter diese Panikattacken? Doch wenn dem so wäre, hätte Tyler ihn sicher nicht allein gelassen.

"Geht es wieder?", hörte ich Tyler zu Josh sagen und dieser nickte. Er formte mit seinen Lippen ein "Danke" und lächelte mühselig. Tyler stand langsam auf und hielt Josh die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Er nahm diese und zog Tyler in eine feste Umarmung. 

Ich lächelte die beiden an und hoffte, dass Joshs Ängste nun nicht mehr ganz so groß waren. Schließlich hatte er einen wundervollen Freund an seiner Seite.

"Wir sollten langsam gehen", sagte Tyler schließlich und Josh nickte. Er wirkte noch immer angespannt, aber er überspielte dies gekonnt mit einem Lächeln. Dieses Lächeln war perfekt. Als hätte er es stundenlang vor dem Spiegel geübt.

Ich griff nach meiner Kamera und wir verließen gemeinsam den Bus. Tyler zeigte auf meine Kamera ohne etwas zu sagen. Ich hielt sie etwas hoch und betrachtete sie.

"Wir wollten die gemeinsamen Momente dieser Tour festhalten", sagte ich, ohne dass Tyler danach gefragt hatte. "Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich gerne auch ein paar Fotos von euch machen, ihr gehört schließlich auch zu der Tour."

Beide lächelten und stimmten zu, sodass ich direkt den Moment festhielt, wie sich die beiden zufrieden in die Augen sahen.

Eine Freundschaft ist wundervoll. Sie ist wie die Liebe. Nur besser.

Friend, please. // twenty one pilots Fanfiction // germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt