repeat yesterday's dance

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Mein Wecker klingelte und ich griff nach meinem Handy. Ich schaltete den Wecker aus und atmete langsam aus. Im nächsten Moment fiel mir wieder ein, wo ich mich befand: in einem Hotel mitten in New York. Nur dieser Gedanke reichte aus, um mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ich stand auf und zog die Vorhänge zurück, um einen Blick auf die Stadt zu werfen.

Ich nahm mein Handy und schaltete meine 'Good Morning'-Playlist ein. Anschließend suchte ich ein paar frische Klamotten aus dem Schrank und duschte mich. Nach der heißen Dusche schminkte ich mich und föhnte meine Haare, sodass ich pünktlich aus dem Zimmer ging, um nach unten zu fahren. Ich schloss die Tür, als sich die von Rachel öffnete.

"Guten Morgen!", rief sie mir fröhlich entgegen. "Hast du gut geschlafen?"

Ich nickte. "Wie ein Stein", lachte ich und wir gingen zusammen zum Aufzug. Unten angekommen, gingen wir in den Essbereich und sahen uns um, ob schon jemand von unserer Gruppe da war. Tatsächlich sahen wir Conny, der uns wild zuwinkte, um auf sich aufmerksam zu machen. Wir gingen zu ihm hinüber und begrüßten ihn. Er saß an einem großen Tisch mit zehn Plätzen, allerdings war außer uns noch niemand sonst da.

Ich brauchte dringend einen Kaffee, doch ich wartete noch, bis die anderen kamen. Wir unterhielten uns mit Conny über das Konzert heute Abend und er erzählte uns von der Halle, in der wir auftreten würden. Ich hörte ein mir vertrautes Lachen und drehte mich um. Ich sah Josh, zusammen mit Josie. Sie lachte übertrieben und legte ihre Hand auf seinen Arm. Wir waren in New York. Scheinbar versuchte sie ihren Ich-werde-Josh-flachlegen-Plan ernsthaft durchzuziehen. Ich zog kurzzeitig meine Stirn in Falten und drehte mich wieder um. Rachel rief Josies Namen und und diese winkte ihr zu, als sie uns entdeckte.

"Guten Morgen!", flötete Josie und setzte sich neben Rachel.

"Guten Morgen", sagte auch Josh in die Runde und zwinkerte mir zu. Ich lächelte ihn an und murmelte ebenfalls ein "Guten Morgen".

Sarah trudelte kurz nach den beiden ein und wir warteten nur noch auf Tyler und Jenna.

"Sorry, aber ich brauche dringend einen Kaffee, ihr entschuldigt mich?", sagte Conny, der scheinbar die Geduld verlor und aufstand, um zum Getränkestand zu gehen. Ich beobachtete ihn einen Moment, bis mein Blick auf das turtelnde Paar fiel, das gerade aus dem Fahrstuhl kam. Jenna umklammerte Tyler geradezu, sie grinste wie ein Honigkuchenpferd und gab ihm einen Kuss auf die Wange, während Tyler auf uns zusteuerte.

"Morgen", sagte er und lächelte leicht. Tyler setzte sich gegenüber Josh und sie sahen sich gegenseitig an.

"Was grinst du denn so? Habt ihr im Lotto gewonnen?", fragte ich Jenna, die daraufhin nur Tyler ansah. Er lächelte sie an, schwieg aber.

"Nach vielen Tagen im Tourbus ist ein eigenes Hotelzimmer tatsächlich so ein bisschen wie im Lotto zu gewinnen, ja", sagte sie.

"Ich hätte schwören können, dass ich euch gehört habe", murrte Josh und Jenna wurde leicht rot.

"Dein Zimmer ist zwei Türen weiter!", warf Tyler ein und Josh zuckte mit den Schultern.

"Und?"

Tyler sagte nichts mehr, sondern sah Jenna an, die seinen Blick erwiderte.

Oh Gott. Diese Bilder wollte ich mir gar nicht vorstellen.

___

Wir frühstückten ausgiebig und unterhielten uns angeregt. Ich trank mittlerweile meinen dritten Kaffee, wofür mir mein Herz nicht gerade dankte.

"Kommst du gleich mit zu Rudy's?", fragte Tyler Josh und dieser nickte.

"Klar, ich wollte auf jeden Fall noch dort vorbei", antwortete Josh.

"Oh mein Gott, Rudy's?", rief Sarah plötzlich und ich sah sie erstaunt an. Woher wusste sie, wovon die beiden reden?

"Ja, möchtest du mitkommen?", fragte Tyler und Sarah nickte wild.

"Kommst du auch mit?", fragte Josh mich und ich sah ihn irritiert an.

"Was ist Rudy's?"

"Du kennst Rudy's nicht?", rief Sarah empört über den Tisch. Ich schüttelte den Kopf und fühlte mich wie der letzte Idiot.

"Rudy's ist ein Gitarrengeschäft in SoHo. Mein Vater ist mit dem Besitzer befreundet", sagte Josh.

"Und ich habe dort damals meinen Bass gekauft", fügte Tyler hinzu.

Sarah flippte beinahe völlig aus.

"Ich komme gerne mit", fügte ich hinzu und Josh lächelte zufrieden. Ein Gitarrengeschäft klang zwar nicht gerade sehr interessant für mich, aber Josh sah mich mit seinen braunen Augen an, die mich sehr stark an meinen Kaffee erinnerten. Ich konnte nicht nein sagen.

"Dann treffen wir uns um 12 in der Lobby", schlug Tyler vor.

"Was ist mit dir, Rachel?", fragte Jenna und Rachel sah auf.

"Oh, geht ihr mal ohne mich. Ich treffe mich mit Susan", antwortete sie und lächelte.

"Wer ist Susan?", fragte Josie. Genau das hatte ich mich auch gerade gefragt.

"Ich habe sie bei tinder kennengelernt", sagte Rachel und grinste schief.

"Viel Spaß", zwinkerte Josie und Rachel grinste noch breiter.

___

Wir gingen die Avenue hinunter. Wir hatten beschlossen, nicht mitten am Tag die 5th Avenue entlang zu gehen. Josh hatte sich zwar sowohl eine Cap als auch eine Sonnenbrille aufgesetzt, doch beide hatten keine große Lust, erkannt zu werden.

"Rachel steht also auf Frauen?", fragte Josh mich und ich lachte. Das schien ihn jetzt doch zu interessieren.

"Ja, immer schon. Also zumindest seitdem ich sie kenne und das sind inzwischen sieben Jahre", antwortete ich, "wieso überrascht dich das so sehr?"

Josh schwieg einen Moment und zuckte mit den Schultern.

"Keine Ahnung. Sie machte nicht den Eindruck..."

"Was hast du denn erwartet?", lachte Josie, die unser Gespräch scheinbar mitgehört hatte.

Ich musste auch lachen, weil Josh nicht mehr wusste, was er sagen sollte und nur versuchte, die richtigen Worte zu finden.

"Schon okay, du musst nichts sagen", beruhigte ich ihn und er legte eine Hand in den Nacken.

"Sorry", murmelte er.

Tyler blieb vor dem Geschäft stehen, über dem groß die Worte "Rudy's Music" standen. Er sah sich um und wartete darauf, bis wir alle da waren. Gemeinsam betraten wir das Geschäft.

Friend, please. // twenty one pilots Fanfiction // germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt