I am not as fine a I seem

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Am nächsten Morgen stand ich auf und beschloss, Tyler einen Kaffee rüberzubringen. Ich war ihm immer noch unendlich dankbar für die Kaffeemaschine und ich wusste zwar, dass die beiden ebenfalls eine Maschine in ihrem Bus hatten, aber die war lange nicht so gut wie unsere.

Ich zog mich an und schaltete die Kaffeemaschine an. Kurz darauf ging ich mit zwei Tassen Kaffee hinüber zu ihrem Bus und stieg ein, da die Türen nicht geschlossen waren. Ich sah niemanden, nicht einmal Dylan, da aber die Türen offen standen, war ich sicher, dass jemand da sein musste.

"Hallo?", rief ich durch den Bus und stellte die beiden Tassen auf den Tisch. "Schon jemand wach?"

Ich ging etwas weiter, als sich plötzlich die Badezimmertür öffnete und Josh hielt mit seiner linken Hand die Tür offen, während er mich betrachtete. Josh war nicht gerade derjenige, den ich jetzt sehen wollte. Schon allein nicht, wegen unseres Gesprächs gestern, vor allem aber nicht, weil er nur ein Handtuch um seine Hüften trug, das deutlich zu weit unten saß.

"Uhm... Ich suche eigentlich nach Tyler, weil-", murmelte ich, aber in diesem Moment zog Josh mich mit in das Badezimmer und schloss die Tür hinter uns ab.

Ich konnte so schnell gar nicht realisieren, was passierte, ehe er mich leicht an die Wand drückte.

"Bist du wahnsinnig?", flüsterte ich, da ich keine Lust hatte, dass neben Tom noch jemand mitbekam, was für eine komische Beziehung wir hier führten.

Zudem wollte ich nach der Sache von gestern Josh wirklich aus dem Weg gehen, damit er mich nicht noch mehr verletzen konnte, als er es sowieso schon getan hatte. Aber alle meine Vorhaben waren plötzlich nichts mehr wert. Ich hatte keine Chance gegen einen halbnackten Josh, der sich grinsend auf die Zunge biss.

"Wenn du leise bist, wird es keiner mitbekommen", flüsterte er, ehe er seine Hand an meine Wange legte und mich küsste. Ich hatte mir wirklich vorgenommen, standhaft zu bleiben, doch Josh hatte viel zu überzeugende Argumente, mich schwach werden zu lassen. Josh griff nach dem Knopf an meiner Hose und öffnete diese, welche kurz darauf auf dem Boden landete.

Er packte mich und setzte mich sanft auf die Ablage neben dem Waschbecken ab. Kurzzeitig hatte ich wirklich Sorge, ob diese mich überhaupt tragen würde, aber dieser Gedanke war schnell vergessen, nachdem Joshs Lippen wieder meine fanden. Ich konnte schon längst nicht mehr klar denken, denn in diesem Moment gab es für mich nur noch diese braunen, glühenden Augen, die meinen Körper begutachteten. Seine Brust hob und senkte sich, während ich mit meinen Fingern über seine Haut fuhr. 

Er zog die Luft ein, woraufhin mein Körper mit nur noch mehr Verlangen reagierte. Ich brauchte ihn so sehr, weshalb ich ihn am Hals packte und wieder zu mir zog. Wir küssten uns, während unser Atem stoßweise ging. Ich lehnte mich zurück und die Kälte des Spiegels drang durch mein Shirt, während er meinen Slip auszog. Ich rückte mit meiner Hüfte etwas näher an den Rand der Ablage und mit einer Handbewegung fiel sein Handtuch auf den Boden. Noch bevor ich überhaupt realisierte, was passierte, drang er in mich ein und ich biss mir auf die Unterlippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken. Ich hielt mich mit einer Hand an seiner Schulter fest, während ich mit der anderen den Rand der Ablage umklammerte. Ich bäumte mich gegen ihn auf, sodass Josh noch härter zu stieß.

Kurz bevor er kam, zog ich ihn näher an mich und fuhr ihm mit den Fingernägeln den Rücken herunter - etwas fester, als ich es gewollt hatte. Josh stöhnte nun doch auf, während er kam.

Es dauerte nicht lange, bis ich wieder ganz bei Verstand war und merkte, dass das nicht mein Plan gewesen war. Aber was hatte ich zu verlieren? Bald würde das zwischen uns vorbei sein, also konnte ich auch noch die Zeit mit ihm genießen. Josh griff nach seinen frischen Klamotten, die er auf dem geschlossenen Toilettendeckel gelegt hatte und ich zog mich ebenfalls wieder an.

"Oh shit", murmelte ich und Josh drehte sich zu mir um.

"Was ist los?", fragte er.

"Es tut mir Leid, Josh"

"Was denn?"

Sein Rücken hatte einige rote Kratzer, die mehr als deutlich zeigten, dass sie von einer Frau stammten. Ich deutete an, dass er sich im Spiegel angucken sollte, doch er lachte daraufhin nur.

"Ist das nicht eher etwas, auf das man stolz sein kann?", fragte er und streckte die Zunge raus.

"Idiot", antwortete ich und schlug ihm leicht gegen die Schulter.

Ich wollte aus dem Bad gehen, stockte jedoch, da mir wieder einfiel, dass es vielleicht keine gute Idee war, wenn Dylan oder gar Tyler uns zusammen aus dem Badezimmer kommen sehen.

"Ich gehe vor und wenn die Luft rein ist, kommst du auch raus", sagte Josh, der wohl bemerkt hatte, dass ich zögerte.

"Und was, wenn die Luft nicht rein ist?", flüsterte ich ihm zu, doch in diesem Moment hatte er bereits die Tür geöffnet und spazierte hinaus. Kurz darauf kam er wieder zurück.

"Du kannst", sagte er nur und ich verließ ziemlich schnell wieder den Bus. Abrupt blieb ich stehen und drehte mich nochmal um.

"Der Kaffee ist für euch!", rief ich Josh noch zu und verschwand daraufhin.

Josh war zwar überzeugt, dass er auf die Kratzer, die ich ihm eher ungewollt verpasst hatte, stolz war, dennoch ließ er an diesem Abend bei dem Konzert das Shirt an und ehrlich gesagt war ich auch froh darüber. Wie hätte er das nur erklären sollen?

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