I know it's hard sometimes

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Meinen Wodka Shot schien ich leider nicht zu bekommen. In unserem Aufenthaltsraum - der deutlich kleiner war als der gestrige - gab es lediglich Wasser und Saft. Das war nicht wirklich das, was ich erwartet hatte. Wobei ich vielleicht auch nicht erwarten hätte sollen, dass mir vor der Show Wodka auf dem Silbertablett gereicht wird.

Wir hatten noch eine Stunde Zeit, bis wir auf die Bühne mussten. Ich kam gerade von der Toilette und ging am Aufenthaltsraum von Tyler und Josh vorbei. Kurzerhand blieb ich stehen und klopfte an der Tür.

"Ja?", hörte ich sofort Jennas Stimme und öffnete langsam die Tür. Jenna saß im Schneidersitz auf der Couch an der Wand und hielt ihr Handy in der rechten Hand. Sie lächelte breit, als sie mich sah.

"Kelly, komm rein", sagte sie und ich schloss die Tür hinter mir. Ich sah mich im Raum um und bemerkte, dass Jenna allein war.

"Wo ist Tyler?", fragte ich sie und nahm ungefragt neben ihr Platz. Jenna sperrte ihr Handy und legte es beiseite.

"Mit Josh auf Toilette, soweit ich weiß", erwiderte sie und ich sah sie an. Sie schien es nicht komisch zu finden, dass sie zusammen auf Toilette gingen. Ich fragte mich, ob es Josh heute wieder so schlecht ging wie gestern. Vielleicht waren sie deswegen zusammen unterwegs? Tyler hatte heute morgen noch zu mir gesagt, dass er Josh nicht hätte allein lassen sollen. Jenna schien zu bemerken, dass ich grübelte und wechselte das Thema:

"Freust du dich auf Chicago?", fragte sie und riss mich damit aus meinen Gedanken.

"Oh ja, sehr! Ich wollte schon immer nach Chicago. Ich bin froh, dass wir direkt zwei Tage dort bleiben werden"

Jenna lächelte und ich sah in ihre blauen Augen.

"Leider werden wir wohl nicht so viel von der Stadt mitbekommen", sagte sie und ich sah sie verwirrt an.

"Wieso?"

"Na wegen des Interviews bei WGN"

Jetzt fiel es mir wieder ein. Adieu Sightseeing-Tour. Der zweite Tag in Chicago war twenty one pilots für eine Live-Sendung beim örtlichen Fernsehsender eingeladen und Conny hatte alles in die Wege geleitet, damit wir mit in die Show durften. Das hatte zwar nicht geklappt, aber immerhin durften wir uns die Live-Sendung hinter den Kameras ansehen.

"Stimmt. Ich habe das Interview total vergessen...", antwortete ich.

Jennas Handy vibrierte und ich stand auf.

"Ich sollte mal besser gehen", sagte ich und verabschiedete mich von ihr. Sie winkte mir lächelnd zu und nahm den Anruf entgegen.

"Tyler, wo bist du?", waren die letzten Worte, die ich hörte, bevor ich die Tür wieder schloss und zurück zu meiner Band ging.

_____

Unser Auftritt lief super. Die Fans waren so gut drauf, dass sie uns selbst einen kleinen Patzer von Rachel nicht übel nahmen. Vielleicht hatten sie es auch gar nicht gemerkt. Das Adrenalin schoss mir noch durch die Adern, als ich wieder von der Bühne kam und Tyler und Josh bereits warteten, obwohl sie noch eine Viertelstunde bis zu ihrem Auftritt Zeit hatten. Scheinbar hatten sie uns zugeschaut, denn Josh ging auf Rachel zu und sprach mit ihr über etwas, das ich aufgrund der Lautstärke in der Halle nicht verstehen konnte. Jenna reichte uns ein paar Flaschen Wasser und Josh klopfte mir auf die Schulter. Ich nahm einen ordentlichen Schluck Wasser und lehnte mich zu Josh, da er andeutete, mir etwas sagen zu wollen. Ich verstand nicht alles, was er sagte. Ich wollte noch einmal genauer nachfragen, doch die Zeit blieb leider nicht.

Ich sah mir mit Jenna und Josie zusammen das Konzert an. Jenna lächelte die gesamte Zeit über. Sie war so sehr in Tyler verliebt und wer konnte es ihr verübeln? Ich lachte eher über die Tatsache, dass Josie genau so verliebt auf die Bühne starrte. Nachdem sowohl Josh als auch Tyler ihr Oberteil ausgezogen hatte, hatte ich das Bedürfnis, Josie am Saum ihres Oberteils festzuhalten, weil ich tatsächlich befürchtete, sie würde einen von beiden auf der Stelle bespringen.

"Tun sie das immer?", fragte ich Jenna und sie sah mich fragend an. "Dass sie ihre Shirts ausziehen?"

Jenna lachte auf und nickte, bevor sie sich wieder zu mir beugte und antwortete: "Jedes verdammte Mal!" Wir lachten beide und sie schüttelte den Kopf.

Die Fans jubelten. Ich war völlig mitgerissen von ihrem Konzert und klatschte und pfiff ebenfalls. Ich würde niemals genug von ihren Konzerten bekommen.

"We're twenty one pilots and so are you."

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