now is the climax to the story

55 4 4
                                    

Ich wartete noch darauf, dass Josh wieder in seinen Wagen gestiegen war und wegfuhr. Etwas planlos stand ich im Flur und schloss die Tür. Ich starrte auf den Karton, den ich noch immer in der Hand hielt. Ich wusste nicht, was mich gerade mehr aus der Bahn warf: Dieser Karton oder Josh und Debby?

Zögernd ging ich zurück in das Wohnzimmer, in dem sich Rachel, Sarah und Josie noch immer unterhielten. Ich blieb hinter dem Sofa stehen und es dauerte einen Moment, bis Rachel mich bemerkte.

"Hey, da bist du ja wieder", sagte sie, während Josie Sarah gerade viel zu ausführlich von dem Typen aus New York berichtete. Erneut.

Ich antwortete nicht, ich sah sie nicht einmal an.

"Was ist das?", fragte Rachel und nickte in Richtung des Kartons.

"Von Tyler", sagte ich und plötzlich war es still. Sarah und Josie hielten inne und alle drei starrten mich an.

"Von Tyler?", wiederholte Sarah und ich nickte.

"Was ist da drin?", fragte Josie und ich zuckte mit den Schultern.

Ich legte den Karton auf der Sofalehne ab und ich merkte, dass mein Herz raste.

"Ich weiß es nicht", murmelte ich und mit zitternden Fingern zog ich an der Kordel. Der Knoten löste sich und ich legte beide Hände an den Deckel. Gebannt starrten meine Freundinnen auf den Karton und langsam öffnete ich diesen.

Ich legte den Deckel an die Seite und starrte auf einen dunkelblauen Stoff und einen Zettel, der ordentlich gefaltet war. Auf diesem war erneut mein Name geschrieben, aber ich starrte wie gebannt auf den Stoff, zwischen dem es glitzerte.

"Oh mein Gott", flüsterte Sarah ungläubig.

"Kelly, ist das-?"

Während ich den Brief an mich nahm, zog Josie das dunkelblaue Kleid aus dem Karton. Es war das Kleid aus New York, in das ich mich sofort verliebt hatte.

Mein Mund war trocken und ich ging ein paar Schritte zurück. Josie hielt das Kleid hoch und Rachel und Sarah begutachteten es. Langsam schüttelte ich den Kopf und faltete den Brief auf. Ohne ein weiteres Wort verließ ich wie in Zeitlupe das Wohnzimmer und starrte auf Tylers Handschrift. Ich ließ den Blick nicht davon ab, ging in mein Badezimmer und schloss die Tür hinter mir. Mit dem Blick immer noch auf dem Brief setzte ich mich auf den Boden und meine Hände zitterten so sehr, dass ich einen Moment brauchte, bis ich die erste Zeile lesen konnte.

Kelly.

Es gibt so viel, das ich dir sagen möchte. Und jetzt schreibe ich diese Zeilen und weiß nicht einmal, wo ich anfangen soll.

Ich habe dich kennengelernt und wusste sofort, dass du jemand ganz besonderes bist. Deine Art, wie du dich um Josh gekümmert hast, als es ihm nicht gut ging. Mit wie viel Begeisterung du Musik machst. Wie sehr du dich für deine Mitmenschen interessierst. Und dein Lächeln. Verdammt, dein Lächeln.

Ich wollte es mir nicht eingestehen, dass ich öfter an dich denke als ich es sollte. Dass ich so oft von dir sprach. Ich habe bei jeder Nachricht, die ich bekommen habe, gehofft, dass sie von dir ist. Denn du hast mich glücklich gemacht und zum Lachen gebracht. Ich habe unsere Nachrichten mitten in der Nacht geliebt, wenn jeder am schlafen war. Aber du und ich - wir waren wach und keiner konnte uns stören. Ich wusste, dass wir so viel gemeinsam haben.

Ich wollte alles mit dir teilen, selbst meine Musik. Und als ich dich in New York gesehen habe, in diesem blauen Kleid, das mich an die Nacht erinnert, da wusste ich: du bist diejenige, neben der ich nachts einschlafen und morgens wieder aufwachen möchte. Du bist wie die Nacht, Kelly. Voller Geheimnisse und wunderschön.

Ich hätte dich gerne ausgeführt, während du das Kleid trägst. Jetzt möchte ich einfach nur, dass du es trägst, wenn ihr einen Musikpreis gewinnt, so wie du es dir vorgenommen hast. Und das werdet ihr, das weiß ich.

Ich habe schnell gemerkt, dass du mir nicht mehr aus dem Kopf gehst und dass das zwischen Jenna und mir längst nicht mehr das war, was es sein sollte. Ich hatte solche Angst davor, ihr zu sagen, dass ich sie nicht mehr liebe, aber nach dem Gespräch mit dir... du hast mir die Kraft gegeben, es zu schaffen. Jenna hat selbst gemerkt, dass es zwischen uns nicht mehr lief. Sie wusste auch, dass du und ich uns nachts schrieben. Deswegen hat sie dir auch die Schuld für unsere Trennung gegeben, das tut mir Leid. Sie hat gemerkt, dass ich für dich mehr empfinde als nur Freundschaft.

Nach der Trennung war ich sicher, dass nun alles gut werden würde. Ich habe wirklich geglaubt, dass du sicherlich auch etwas für mich empfindest. Und dann habe ich dich mit Josh gesehen...

In diesem Moment wusste ich, ich habe alles verloren. Jenna. Josh. Und dich.

Ich habe nichts mehr im Leben, Kelly. Und deswegen steht mein Entschluss nun auch fest. Ich möchte nicht, dass du traurig bist. 

Es tut mir Leid.

Ich möchte nur, dass du weißt...

Du warst für mich nicht meine Welt.

Du warst mein Universum.

Tyler

Friend, please. // twenty one pilots Fanfiction // germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt