Die Tage in den Ferien vergingen leider wie im Fluge. Wundervolle Tage, an welchen ich keine Verpflichtungen hatte außer dem einen oder anderen, was in meiner neuen Lebenssituation so anfiel. Unter der Woche ging ich gezwungenermaßen zu meinem Arzttermin. Der Doktor war freundlich und mitfühlend und würde alles an Frau Wagner vom Amt weiterleiten. Dennoch war es mir unangenehm.
Ansonsten passten wir unseren Alltag weitestgehend an unser nun gemeinsames Leben und Miteinander an. Wir gingen gemeinsam einkaufen, wuschen gemeinsam unsere Wäsche, stellten uns beide absolut ungeschickt beim Kochen an und verbrachten viel Zeit in trauter Zweisamkeit, und auch viel mit unseren Freunden. Ich musste sagen, dass ich diese alltäglichen Dinge mit ihm genoss, so simpel und einfach sie auch waren.
Bis Ende der Woche stand jedoch noch etwas an, welchem ich mit gemischten Gefühlen entgegen ging, nämlich die Konfrontation mit meinem Vater und seinen Umtrieben im Sperrbezirk. Andererseits würde es meine Mutter zutiefst treffen, wenn sie jetzt davon erfuhr.
"Ich würde es ihr sagen an deiner Stelle. Sie hat ein Recht dazu, es zu erfahren." meinte Lukas immer wieder, wenn ich darüber nachgrübelte. Eigentlich war ich mir schon letzte Woche sicher gewesen, die Sache durch zu ziehen, aber dann wurde ich wieder nachdenklich und zögerte. Schließlich gab ich mir einen Ruck und zückte das Handy, um Rebekka zu schreiben.
<ist der alte heute abend weg?> schrieb ich, Groß- und Kleinschreibung wie üblich nicht beachtend.
<ja, steht so in seinem kalender ;-)> kam kurz darauf die Antwort.
<ok> schrieb ich zurück.
<warum? wollt ihr beiden kommen?> kam daraufhin die FrageIch überlegte kurz, was ich antworten sollte.
<würden wir gerne, haben aber was vor>
<und wieso fragst du dann?>Typisch meine Schwester, alles musste Sie hinterfragen.
<erkläre ich dir demnächst, nicht per sms :-( >
<die antwort befriedigt aber nicht!>
<für dich zu befriedigen bin ich auch nicht zuständig :-P>
<manchmal bist du immer noch ein idiot!> kam dann nur noch. Typisch Schwesterherz.Ich schaute zu Lukas, der auf dem Bett lag und in irgendeinem Musikermagazin herum blätterte, jetzt jedoch zu mir her schaute.
"Und? Ist heute Abend Showtime mit deinem Alten?"
"Attacke!" meinte ich.
"Alles klar, ich ruf Franco an, dass er Bescheid weiß und dann vorbeikommt."Er schnappte sich das Telefon und sagte ihm Bescheid, dass wir ihn heute Abend brauchen würden, aber noch nicht genau wussten, wann.
Marischa würde sich hoffentlich melden, wenn mein Vater das Etablissement betreten würde. Jetzt hieß es einfach nur abwarten, und das konnte sich ganz schön lange hinziehen. Mit den Füßen nervös hin und her wippend saß ich auf dem Bettrand."Meinst du, sie denkt daran?"
"Marischa? Klar. Mir würde sie bestimmt keinen Gefallen abschlagen."
"Ich frage jetzt mal nicht nach, wieso sie dir irgendwelche Gefallen schuldig ist." meinte ich und schaute gespielt skeptisch zu ihm.
Er grinste breit und meinte nur "Olle Geschichten. Du weißt ja, meine Jugendsünden und so. Ich bin doch der Badboy." und beim Wort "Badboy" warf er sich plötzlich lachend auf mich und forderte einen Kuss ein, den ich ihm nur zu gerne gab."Halt, warte! Heute Abend bin ich ja mal wieder in der Rolle vom Perversen, oder?"
Ich konnte kaum lachen, weil er so auf mir drauf hing.
"Lu, bitte... Ich kriege keine Luft. Ich lach mich wirklich gerade tot." keuchte ich. Er rutschte von mir runter und ich schnappte lachend nach Luft."Na komm', du Badboy, dann zeig mir mal, wie pervers du so sein kannst." scherzte ich, als ich wieder Luft bekam.
"Das kannst du haben, Kleiner!" meinte er, immer noch breit grinsend, und zog sich sein Shirt über den Kopf, ehe er sich erneut auf mich fallen ließ.
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Und es war Sommer... (boyxboy)
Romance"Niemand! Absolut niemand schreibt mir vor, wen ich lieben darf, und wen nicht!" ~ Heiko trifft zufällig in der Straßenbahn auf Lukas und ist sofort von diesem angetan. Doch die gemeinsame Fahrt endet leider schneller als gedacht, und er verliert i...