~James~
Davon versteht er sowieso nichts! Niemand wird mich jemals ganz verstehen können. "Hau einfach ab!", knurrte ich, statt ihm seine Frage zu beantworten. "Jetzt sag schon", versuchte es Maik ein weiteres Mal. "Das geht niemanden etwas an!", fuhr ich ihn barsch an, "Und jetzt verschwinde endlich aus meinem Zimmer!" Verwirrt sah er mich an. Seinen Blick konnte ich nicht deuten. Irgendwie sah er enttäuscht aus, aber das war mir gerade total egal. "Tschüss!", sagte er tonlos und verlies mein Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich und lies mich wieder allein. "Verdammt!", brüllte ich, "Ich hasse es! Diese verdammte Leben!" Mir war es egal, ob man mich hörte. Ich schnappte mir meine Jacke und rannte nach draußen. Etliche Schüler sahen mir verwirrt hinterher. Maik ging vor mir die Treppe herunter, doch er zeigte keinerlei Reaktion, als ich an ihm vorbeilief. Im Nachhinein weiß ich das es ein Fehler war, weiter zu laufen. Ich hätte mit ihm reden sollen... Doch ich war naiv und dumm und gefangen in mir selbst...Ich hielt nicht eher an, bi ich endlich allein war. Weit, weit weg von all den Anderen. Ich wollte einfach nur noch alleine sein! Ich wollte nicht in dieses verdammte Haus. Das war nicht mein Zuhause. Tränen flossen über mein Gesicht. 'Sorry, Jonny! Bitte verzeih mir!' Diese Stimme! Sie sollte aufhören, genauso wie dieser Schmerz, dieser entsetzliche und unerträgliche Schmerz. Ich wollte das nicht! Ich wünschte, ich könnte alles vergessen und noch mal neu anfangen. Ganz von vorne, mit richtigen Freunden, auf die ich mich verlassen konnte. Ich wischte mir die Tränen weg und starrte ins nichts. Immer wieder tauchte ihr Gesicht vor mir auf. Warum? Warum musste das sein? 'Brotherheart, please!' Ich schlug mir ins Gesicht. Meine Nase begann zu brennen. Ich wollte mich nicht daran erinnern. Ich hasste diese Erinnerungen! Ich wollte nicht mehr leben! Warum konnte ich nicht einfach tot sein? Dann wäre ich keine Last mehr für die anderen. Ich fing an zu frieren. Ich zog meine Knie nah an meinen Körper, um mich wenigstens etwas vor der Kälte zu schützen. Irgendwann rappelte ich mich auf und schleppte mich wieder ins Gebäude. Mein Magen knurrte, sodass ich direkt in die Küche ging. Ich schnappte mir ein Brötchen, da Lucie und Maik gerade da waren. Auf die hatte ich jetzt echt keine Lust! Lucie lächelte mir kurz zu, während Maik mich vollkommen ignorierte und weiter aß. Sie tippte ihn an. Fragend sah er sie an. Lucie zeigte auf mich, doch Maik zuckte nur die Schultern und aß desinterissiert weiter. Verwirrt schaute sie zwischen uns beiden hin und her. Ernsthaft? War der jetzt etwa wegen so ner Kleinigkeit sofort beleidigt? Ich schüttelte nur den Kopf und verschwand wieder. "Was ist den mit euch los?", hörte ich sie fragen, "Ihr seid doch Freunde, dachte ich!" Gespannt blieb ich stehen. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie wollte ich wissen, was er sagte. Es herrschte für einen kurzen Moment Stille, dann stetzte Maik zur Antwort an. "Das geht niemanden etwas an. Das ist was zwischen uns Beiden!", brummte er. Er hörte sich richtig mies gelaunt an. "Ach komm schon!", bettelte Lucie. "Es gibt Sachen, die hätten niemals passieren sollen. Ich bin ein sehr sensibler Mensch! Außerdem weiß ich nicht, ob man dies als Freundschaft deklarieren kann!" Meine Augen weiteten sich und mein Blick wurde leer. Er hatte mich die ganze Zeit betrogen?! Wie konnte er nur? Alles wurde leer. Jegliches Gefühl verschwand. Das, das musste ein Scherz sein. Ich hatte mich verhört. "Aber ihr macht doch so viel zusammen und ihr habt Spaß miteinander. Ihr versteht euch doch super!", ließ Lucie nicht locker. "Vergangenheit. Freunde können sich alles erzählen. Freunde helfen sich gegenseitig und nehmen die Hilfe des anderen an. Freunde sind für einander da. Ich glaube, wir haben noch nie wirklich zusammengepasst. Wir sind von Grund auf verschieden! Außerdem glaube ich immer mehr, dass er für Freundschaften einfach nicht geschaffen ist! Nicht umsonst hat er nie Freunde gehabt!", erklärte Maik mit monotoner Stimme. Das reichte! AUFHÖREN! Ich wollte schreien, doch ich konnte nicht. Ich wollte ihm sagen, wie viel mir diese Freundschaft bedeutet hatte, doch ich konnte nicht. Ich wollte tot umfallen, doch ich konnte nicht! Das einzige, was mein Körper noch zu stande brachte, war, los zu rennen. Ich rannte in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett. Weinend vergrub ich mein Gesicht in meinem Kissen. Es war das letzte Mal, dass ich weinte!
Am nächsten Tag wachte ich durch meinen Wecker auf. Mein Kopf brummte, sodass ich am liebsten liegen geblieben wäre, doch ich musste in die Schule und danach kam der Schrecken. Mühsam schleppte ich mich unter die Dusche. Das kalte Wasser beruhigte mich etwas. Nach der Morgenroutine ging ich in die kleine Küche und holte mir mehrere belegte Brötchen, die dort immer auslagen. Danach stapfte ich zu unserem Klassenraum. Dort lies ich mich auf meinen Platz fallen und aß meine Brötchen. Als ich sie verspeist hatte, schaute ich aus dem Fenster und wartete auf den Unterrichtsbeginn. "Guten Morgen!", grüßte mich Lucie, doch ich ignorierte sie einfach. Ich hatte keinen Bock zu reden. Ich wollte einfach in Ruhe gelassen werden. Maik hatte sich anscheinend nach vorne gesetzt, wo sonst immer ein Platz frei war. Gut so! Auf ihn hatte ich grad wirklich keine Lust. So konnten wir uns gut aus dem Weg gehen und mussten keine Gruppenarbeit zusammen machen. Erleichtert atmete ich aus. Endlich erklang das ersehnte Schellen. Einen Vorteil hatte es, dass ich nach der Schule abgeholt wurde. Ich konnte Maik aus dem Weg gehen und würde ihn eine ganze Zeit nicht sehen müssen. Der Unterricht war tot langweilig, sodass ich fast eingeschlafen wäre. Doch diese ganzen Blicke, die auf mir ruhten, hinderten mich daran. Komnten die nicht wo anders hinglotzen. Es gabt weit aus interessanteres! Oder hatte Maik etwa allen anderen davon erzählt! Möglichst unauffällig schaute ich mich um. Es waren größtenteils verwirrte Blicke. Also wunderten sie sich anscheinend nur, dass Maik vorne saß statt neben mir. Naja war mir auch ziemlich egal...
☆☆☆☆☆
Hey Leute,
Das ist jetzt schon das 15. Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Wenn ja, dann lasst es mich doch wissen. ;-)
Eure
P.L
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Who are you?
Teen FictionJames, 16 Jahre, geht auf ein Internat. Eigentlich ist sein Leben perfekt, doch dann kommt diese Lucie und stehlt alles auf den Kopf. Sie ist definitiv nicht normal. Und ausgerechnet er muss sich auch noch um sie kümmern...