~James~
Warum? Warum hatte ich das schon wieder getan? Warum sah sie ihr so ähnlich? Ach verdammt. Ich hasse dieses verdammte Leben. Das macht doch kein Sinn. Warum bin ich so blöd? Sie hat recht. Ich bin ein Arschloch! Ich hab das Leben nicht verdient. Sie hätte statt mir überleben sollen! Sie hätte es verdient. Sie hätte etwas vernünftiges getan, nicht so wie ich. Sie hätte etwas aus ihrem Leben gemacht, nicht so wie ich. Ach verdammt. Warum bloß? Ich ging zum Fenster und riss dieses weit auf. Ich atmete tief ein und aus. Ich wünschte, ich könnte diesem Leben ein Ende setzen. Aber es ging nicht. Ich schaffte es einfach nicht, wegen ihr. Ich hatte es ihr schließlich versprochen. Das könnte ich nicht brechen. Nicht ihren letzten Wunsch! Ich starrte in die Ferne. Maik hatte mich angeschrien. Seitdem hatte ich auf dem Bett gesessen und ihr Bild betrachtet. Immer wieder waren mir die Tränen gekommen. Doch ich hatte sie verdrängt. Schließlich hatte ich das Bild in meine Schublade gepackt, damit ich es nicht die ganze Zeit sehen musste. Ich wollte nie wieder so einen Schmerz spüren müssen! Nie wieder!
Irgendwann klopfte es an der Tür. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. "Mm?" "Kannst du bitte aufmachen?" Maik! Was wollte der denn jetzt? Wahrscheinlich wegen der Neuen! "Was willst du?", fragte ich genervt. "Sie will dich sehen!" Maiks Schritte entfernten sich wieder. Was? Warum? Warum wollte sie mich sehen? Was war bloß mit ihr los? Warum war sie so komisch? Verwirrt schaute ich aus dem Fenster. Was will sie bloß von mir? Warum lässt sich mich nicht in Ruhe?
Ich raffte mich nach einiger Zeit zusammen und machte mich auf den Weg zur Krankenstation. Zögernd stand ich vor ihrer Zimmertür. Irgendwann klopfte ich schließlich leise. "Mmh?", hörte ich ihr leise Stimme. Langsam drückte ich dir Türklinge herunter und betrat den Raum. "Warum willst du mich sehen?", fragte ich barsch. "Weil ich wissen will, warum du das machst. Ein Junge schlägt nie ohne Grund. Bin ich so grausam? Liegt es an mir? Oder erinnere ich dich an jemanden?", murmelte sie. Sie hörte sich schwach an. Ich ging langsam zum Fenster, um mir Zeit zu verschaffen. Was sollte ich ihr jetzt nur sagen? Sollte ich ihr an den Kopf knallen, dass ich sie hasse und sie an allem Schuld ist? Oder sollte ich gar nichts sagen? Krampfhaft dachte ich nach und kam schließlich zu einem Entschluss. "Es ist nicht deine Schuld. Ich muss mich erstmal daran gewöhnen jemanden begleiten zu müssen...", erklärte ich ihr. "Bin ich so schlimm", bohrte sie nach. Auf einmal wirkte sie so unendlich zerbrechlich und ich fing an, meine Aktion zu bereuen! Ich sah in die Ferne. Der Horizont färbte sich schon orange rötlich. Oh man. Was mache ich jetzt bloß? Wieso hab ich das bloß getan? Ich weiß im nachhinein nicht mehr genau, warum ich es tat. Ich weiß nur, dass ich das Fenster öffnete, aufs Fensterbrett stieg und hinaus sprang. Ich hörte ihren erschrockenen Aufschrei. Die Krankenstation befand sich im ersten Stock, sodass ich unten heil und gesund ankam. Ich rannte weg und wusste nicht warum. Ich rannte einfach nur, immer weiter, ohne zurückzuschauen. Ich wollte nur noch weg. Das war alles zu viel. Warum war sie hier? Was wollte sie hier? Warum war sie bloß so anders? Ich wusste nicht mehr weiter. Das Internatsgelände hatte ich schon längst verlassen. Mittlerweile brannte meine Lunge. Nach Luft japsend blieb ich an einem Baum stehen. "Warum?", brüllte ich, "Warum bloß? Ich hasse es!" Ich schrie. Ich musste einfach alles rauslassen. Gefühlt schrie ich eine ganze Stunde lang. Irgendwann versagte meine Stimme und ich sank neben dem Baum zusammen. Ich konnte nicht mehr. Es war bereits dunkel und so beschloss ich einfach zu bleiben. Mein Magen knurrte. Ich hatte enormen Hunger und auch der Durst quälte mich...Hallihallo,
Tut mir leid, dass es nur so kurz ist, aber besser als gar nicht...
Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen.P.L

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Who are you?
Novela JuvenilJames, 16 Jahre, geht auf ein Internat. Eigentlich ist sein Leben perfekt, doch dann kommt diese Lucie und stehlt alles auf den Kopf. Sie ist definitiv nicht normal. Und ausgerechnet er muss sich auch noch um sie kümmern...