Ravenna Costello | Das Badgirl ♧

6.⚠️

Kennt ihr diese kurzen Ausschnitte in Filmen, wo ein Mann mit einem Ball dauernd gegen die Wand wirft und wieder fängt? Solche Typen existieren nirgends in einem Knast. Wollte es nur sagen. Ich muss schlafen doch es geht nicht. Ich liege schon seit einer guten Stunde einfach nur rum und überlege was ich weiter machen soll wenn ich raus bin.

Ich hab Aschan verloren und die Kämpfe wahrscheinlich auch. Ich kann da zwar immer wieder zurück kommen wenn ich will. Aber nein danke.

Alle sind in ihren Zellen und müssten schlafen, doch ich höre schreie. "Könnt ihr mal eure Fresse halten,Jungs!" schrie ich als ich mich an mein Gitter angelehnt hatte. Gegenüber von mir ,auf der anderen Seite der Treppe ,sitzt ein Jugendlicher und staart mich an. "Seit wann haben wir ein Mädel in unserem Stein?" schrie er "diese tussi ist seit paar Tagen das antwortete eine bekannte stimme. Diese stimme war von dem Typen letztens beim Essen.

Ja 3 Tage bin ich schon in diesem ding. Manchmal frag ich mich ,was das Ziel ist ,jemanden einzusperren?!

Ich will versuchen einen plan zu machen und werde mir Leute suchen die mir dabei helfen. Es gibt treue und Untreue Jugendliche im Knast. Sowas erkennt man mit einem Blick wenn man hier ist.

Der junge starrt mich immer noch blöde an aber irgendwie kommt er mir ehrlich rüber und direkt. Ich blickte noch ein letztes mal auf den jungen und legte mich danach direkt schlafen.

..

Jeden Morgen läuft ein Polizist vorbei und erinnert mich, wie viele Tage bis zur Freiheit sind. Ich bin schon mindestens 1 ein halb Jahre im Knast und mir fehlen noch gute paar Monate. Stimmt eigentlich müsste ich länger im Knast verbringen, da ich meinen "Vater" nicht getötet hatte sondern nur am Fuß getroffen habe und es eine Art wehrung war. Er hatte mich geschlagen und ich hab mich gewehrt. Ja.

Die Türen gingen auf und jeder verließ seine Zelle. Ich setze mich an einen leeren Tisch und spielte mit einem Plastiklöffel. "Hey" ertönte eine Stimme hinter mir. Ich ignorierte es ,obwohl sie mir bekannt vor kam. "Ich dachte du bist tot" ich drehte mich genervt um und sah in die himmelblauen Augen von Jason. "Wie du siehst lebe ich noch..was machst du hier?" fragte ich überrascht. "Kora ist tot. Nein sie ist im Krankenhaus. Nein sie ist im Knast. Ne sie ist abgehauen. Sowas höre ich jeden verdammen Tag und weiß nicht was ich glauben soll. Ich hab es irgendwie geschafft, als Besucher hier rein zu kommen. Leider ohne Handy und dem ganzen anderen zeug." erzählte er. Ich warf denn Löffel weg und atmete aus " es ist schon fast 2 Jahre vergangen wieso reden noch alle davon?" Er grinste " da gab es noch jemanden , denn ich nicht mit hier rein nehmen durfte...der Hund deiner Oma" "Was!" schrie ich auf. " wo ist er? Ich will ihn sehen! Ich will ihn umarmen! Ich...Ich dachte er wäre tot.."

Ich lief richtung Ausgang und ignorierte alle Polizisten. Jason rannte mir hinter her und versuchte mich zu stoppen. Als ich fast bei Aschan angekommen war, zog mich jemand zurück. Es war ein wachmann. Ich stellte mich ihm gegenüber "bitte lassen Sie mich nur 5 Minuten zu meinem Hund! Er ist mein Leben und meine Familie!! Bitte!" flehte ich ihn an. Er verdrehte die Augen und legte mir die Handschellen an. Ich freute mich. Ich freute mich ihn endlich wieder zu sehen.

Der Wachmann öffnete die Tür und war dabei sehr nah an mir. Aber das war mir egal. Ich rief nach Aschan, doch er drehte sich nicht um. Ich rief immer wieder nach ihm , doch keine Reaktion. Ich stupst ihn leicht an. Er drehte sich langsam um und mir stockte der Atem. Aschan...Aschan...Er sah so...so schrecklich aus.

Er...hatte nur noch ein Ohr und wie es aussah war er blind. Er hatte einen riesen schnitt von einem zum anderen Auge. Ich war erstmal schockiert und konnte nicht fassen das er es überlebt hat. Ich nahm ihn in denn Arm und fing an zu weinen. "Ich hab dich so vermisst Aschan. Du hörst mich bestimmt schwerr...trotzdem liebe ich dich". Ich wurde von dem Wachmann zurück gezogen und konnte Aschan nur noch Betrachten. "Wie hast du ihn gefunden?" fragte ich Jason, er kratze sich am Nacken "ich war grad auf dem weg zu dir...und auf einmal hab ich schüße gehört und das winseln eines Hundes. Ich hab mich dann angeschlichen und aufeinmal kam Aschan auf mich zugerannt. Seine Pfoten hatten getrocknetes Blut. Sein ganzer bauch war mit Blut beschmiert, als hätte er in Blut geschlafen. Ich hab Aschan genommen und bin mit ihm direkt zum Tierarzt gerannt. Als ich mit Aschan fertig war , wollte ich zurück zu dir aber da war schon alles versperrt und überall waren Bullen." erzählte er. "Deshalb ging ich dann Aschan abholen und bin dann zu mir nachhause." "Zum ersten mal danke ich dir , dass du zu mir wolltest" sagte ich und konnte ein kleines Lächeln in seinem Gesicht sehen.

"So du musst jetzt gehen! Ich will nicht noch mehr Geheule sehen!" schnaupte der wachmann wütend. Ich verabschiedete mich mit einem Lächeln und sah noch einmal zu Aschan. Wenn ich hier raus bin, wird Karma ihre Köpfe schlachten.

"Noch ein paar Monate kleine" sagte er und schloß alle Türen. Wie jede Nacht hörte man getuschel von den Jungs und das rütteln an denn Gittern. " Wie viele Monate habt ihr nicht schrie einer und es entstand ein Echo. Der eine muss noch 3 Jahre, der andere 1 Monat und bla bla. "Und du süße?" fragte mich Alex. Alex ist der eine, mit dem es am Anfang Stress gab. Erinnert ihr euch noch? Ich hatte Hunger und bin direkt nach vorne gelaufen, hab ich mir mein Essen geben lassen und da wurde ich von ihm angemotzt . Klingelts? Gut. Ich überlegte "ich glaube noch 4 Monate dann sitze ich hier schon gute 2 Jahre mit euch Idioten drin" sagte ich gelangweilt. "Dann kannst du mich ja mit nehmen" grinste er mich an. "Oder viel besser ich geb dir direkt einen Arschtritt" sagte ich gespielt süß und setze mich aufs Bett. "Ich kann es kaum erwarten" flüsterte er noch und redete mit einem anderen Typen weiter.

Und ich kann es kaum erwarten hier raus zu kommen. Ich muss mir dann nur noch eine neue Wohnung finden und mich gut um Aschan kümmern. Ich hoffe er hat mich nicht vergessen...

....

"Eyyy Leute ich darf morgen gegen" schrie Alex durch die Mensa. Ich wollte euch nicht, ganze 4 Monate, über den Tag im Gefängnis erzählen. Es ist immer dasselbe. Wir stehen auf, essen , bekommen 2 Stunden Freizeit und dann wieder essen , arbeiten und schlafen.

Alex tanzt immer noch wild in der Mensa rum und freut sich auf die Freiheit. Ich darf morgen auch hier raus. Wieso ich mich nicht auch so freue wie er? In denn 4 Monaten kam Jason nur 2 mal zu Besuch und erklärte mir die neue Adresse meiner Wohnung. Toll ich hab eine neue Wohnung aber ich weiß nichts von Aschan. Immer als ich versuchte ihn darauf an zu sprechen, hat er ein anderes Thema angefangen.

"Ey süße du kannst gerne zu mir kommen wenn du willst. Wir feiern heute meinen letzten Tag und deinen" dabei tippte er mir auf die stirn "du weißt ja wo mein Raum ist" fügte er noch hin zu und ging zu seiner Gruppe. Man dieser Arsch.

Leider ist mein Raum genau neben seinem. Deshalb werden sich diese Typen auch in meinen Raum setzen.
Noch ein Fucking Tag und ich bin hier raus. Noch einen Tag, versuchte ich mich zu beruhigen.

Nach dem arbeiten ging ich in meinen Raum. Man hörte Musik und viele Männer stimmen. Ich ging in mein Raum und sah die ganzen Blicke, die mich aufrassen. "Runter von meinem Bett und glotzt nicht so!" schrie ich einen Typen an. "Ach komm schon Kora. Was ist dein Problem? Feier doch auch mit uns. Es ist auch dein letzter Tag heute" fing er an. Ich ignorierte ihn und legte mich auf das Bett. Egal was ich versuchen würde , sie würden nicht aus dem Raum gehen. Das hatte ich schon mal erlebt und konnte mich dann 2 Stunden duschen gehen. Sie hatten mich mit dreckigem Wasser überschüttet und hatten nur gelacht.

Ich spürte wie das Bett runter ging und dann eine Hand auf meinem Oberschenkel. "Weißt du was Lisa...du bist komisch. Ich meine du bist hier! In diesem Knast, der voll mit Männern ist und du hast noch keinen mit ins Bett genommen. Du bist ein trauriges Mädchen." sagte er und malte kreise auf meine Decke. Ich schnappte nach seiner Hand und brach ihm ein Finger. "Erwähne noch einmal diesen Namen und ich breche dir alle Finger!" drohte ich ihm und legte mich schlafen. Ich hörte nur noch wie er mit gestöhne aus dem Raum ging. Dann war ich in meiner Traumwelt.