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Ich konnte die Nacht nicht richtig schlafen. Ich bin immer wieder aufgewacht und bin in die Küche gelaufen. Milch hat nicht geholfen und Wasser auch nicht. Ich musste die ganze zeit darüber nachdenken, wieso sie ihren Vater aus dem Knast holen möchte. Ich sage ständig 'ihren' Vater, weil er nicht mehr mein Vater ist. Ich will so ein drecks stück nicht Vater nennen.

Ich sitze mittlerweile schon das 7 mal in der Küche und trinke mein gefühlt 1000 glas Wasser. Ich kann mir vorstellen wie müde ich aussehe und wie sehr meine Augenringe heute zusehen sein werden. Ich schminke mich nicht, weil meine Haut rein ist und ich nur selten pickel habe, was heißt schminke gibt es bei mir nicht.

Alex kam verschlafen in die Küche gelaufen und machte den Wasserkocher an. Er sah mich nur kurz an und ging dann in richtigung Badezimmer. Ich sah auf die Küchenuhr 9:37 war es. Die Jungs wollten heute kommen. Oh man.

Ich stand auf und streckte mich erstmal. Die Bewegungen tun noch etwas weh und mein Gesicht fängt langsam an zu heilen. Aber irgendwann sehe ich wieder Top aus. Alex kam aus dem Badezimmer zurück in die Küche und füllte sich seinen Tee ein. Ich nahm mir die Chance und ging ins Bad. Ich hatte seit 2 Tagen nicht mehr geduscht, also schloss ich die Badezimmertür zu und stieg in die Dusche. Ich brauche einen freien Kopf

Das Wasser prallte auf meine Haut. Ich hab die Dusche vermisst. Ich drehte das Wasser heiß und genoss diesen Moment.

Aufeinmal klopfte es an der Badezimmer Tür und ich riss meine Augen auf. "Mach mal schneller!" schrie Alex und hämmerte weiterhin gegen die Tür. "Halts Maul du warst erst im Badezimmer!" schrie ich zurück und duschte entspannt weiter. Als ich fertig war stieg ich aus der Dusche wickelte meine Haare in ein Handtuch und zog mir einen Bademantel an. Im Spiegel betrachtete ich nochmal mein Gesicht. Gestern war an meiner Stirn noch eine platzwunde zu sehen und heute sind es nur noch kleine stellen. An meiner Lippe hat sich nichts verändert sie ist weiterhin dick und tut etwas weh. Meine Beule am Hinterkopf lässt sich noch fühlen, doch sie stört mich nicht so sehr.

Ich öffnete die Badezimmer Tür und sah einen wütenden Alex vor mir stehen. "Danke" knurrte er, lief an mir vorbei und schloss die Badezimmertür. Ach Kinder.

Ich ging hoch in mein Zimmer und stellte mich vor den Schrank. Das ist der schwierigste Teil des morgens, stimmts Mädels? Ich stand eine ganze Weile vor meinem Schrank und entschloss mich am Ende für einen dunkelblauen oversize hoodie und für eine schwarze jeans mit löchern. Dann nahm ich mir meinen Föhn aus der Schublade und föhnte mir schnell die Haare.

Fertig ging ich runter in die Küche und sah Jason am Frühstücken. Er saß mit den Rücken zu mir also ging ich langsam auf ihn zu und umarmte ihn von hinten. Ich konnte ein Lächeln erkennen und musste automatisch auch Lächeln. Er legte sein Handy zur seite und nahm mich auf seinen schoß. "Du riechst aber gut" sagte er grinsend und zog mich in eine Umarmung. Ich genoss den moment und würde gerne nicht damit aufhören wollen aber wie es das Schicksal will musste es an der Tür klingeln. Jason gab mir noch schnell einen Kuss auf meine Wange, weil ich die Wunde an meiner Lippe hab. Ich machte eine schmollmund und sah ihn gespielt traurig an, doch er grinste nur und nahm mich an die Hand. So gingen wir zur Tür und öffneten sie gemeinsam.

"Was hat das so lange gedauert?" kam es direkt von einem der Jungs. Ich verdrehte nur die Augen und stellte mich zu Seite. Jason begrüßte alle und ich bekam nur ein kurzes nicken von den Jungs. Danke für diese Freundlichkeit.
Aufeinmal stupste mich jemand von der Seite an, ich sah verwundert in die Richtung und sah Dustin neben mir stehen. Ich lächelte ihn an, doch das war zu wenig für ihn. Er zog mich in eine Umarmung und lief ein paar Schritte weiter nach hinten. Als wir weit genug von den Jungs waren, entfernte er sich von mir und schaute mich ernst an. "Das wird die nicht gefallen aber sie wollte unbedingt mitkommen" sagte er vorsichtig und hielt mich an den Schultern fest.

Ich verstand nicht was er meint und schaute kurz hinter ihn. Meine Augen weiteten sich und ich war etwas geschockt. Dieses Biest ist in meiner Wohnung. Ich wollte auf sie zu laufen, doch Dustin hielt mich zurück. Erst als ich mich beruhigt hatte, ging er mit mir in richtung Wohnzimmer. Ich sah wie sie sich neben Jason setze und sich immer mehr an ihn rutschte. Ich spürte wie mein Auge ihre rote Farbe wieder fand und sich rot färbte. Dustin flüsterte mir etwas ins Ohr und meinte ich soll zu Alex in die Küche gehen. Er würde auf die Situation aufpassen.

Ich setzte mich neben Alex und versuchte runter zukommen. Er merkte, dass etwas nicht stimmt und schaute mich fragend an. "Wieso willst du nicht mit zu den Jungs?" fragte ich ihn, um auf ein anderes Thema zu kommen. "Ach das ist eine lange Geschichte. Ich hatte mit einem aus der Gang eine Beziehung. Sie hat ein gutes halbes Jahr gehalten aber dann hat er mich betrogen mit einem anderen Boy und ja seit dem hab ich einen Hass auf ihn. Er hat mich zwar versucht anzurufen und es zu erklären aber was soll man da erklären" erzählte er etwas traurig. "Zeig mir den Typen und du musst ihn nie wieder sehen" sagte ich grinsend und stupste ihn an. "Er heißt Steven, du wirst ihn sofort erkennen. Sag mir wann es losgeht. Ich will sehen wie er leider" sagte er grinsend und klopfte mir auf den Rücken. Ich nickte und nahm ein Schluck von seinem Glas wasser.

"Ey Kora komm her" schrie jemand aus dem Wohnzimmer. Ich stand auf und sah wie Alex mir 'töte ihn' zu flüstert. Ich nickte ihm zu und ging los. Als ich im Wohnzimmer angekommen bin,musste ich mir ein lachen verkneifen 1. Dustin hat Jason auf die andere Seite der Couch gezogen und umarmt ihn die ganze Zeit. Danke Dustin. 2. Lena sitzt beleidigt auf der anderen Seite und schmollt.

Als Lena mich entdeckt hat, konnte ich sehen wie nervös sie würde. Sie versuchte den Blickkontakt zu meiden und sah sich, deshalb eher die Jungs beim reden zu. Ich setzte mich zu Dustin und Jason hin. Ich nickte Dustin zu und er nickte grinsend zurück.
Als mich die Jungs endlich erblickten fing einer an zu reden "Lena wolltest du Kora nicht etwas ins Gesicht sagen?". Jeder sah Lena erwartungsvoll an, doch sie regte sich nicht. Ihre Haltung zu vorher war ganz anders. Davor kam sie wie eine Königin, mit erhobenem Kopf ins Haus rein und jetzt sitzt sie da wie ein nasser Hund.

Achso und was ich vergessen habe zu erwähnen. Jason hat die Hunde unseren Nachbarn rüber gebracht, weil wir keine Zeit für sie hatten.

Zurück zu Lena. Sie sitzt mit gesenkten Kopf auf der Couch und gibt kein Ton. "Ich bin jetzt hier also mach dein blödes Maul auf!" sagte ich gelangweilt und wartete auf eine Antwort. "Ey Kora hat ja einen mega Einfluss auf Lena. An unserem ersten Treffen war sie voll Alpha mässig drauf und jetzt? Krass" hörte ich einen Typen sagen. Steven. Alex hatte recht, ich hab ihn direkt erkannt. Es war still. Es war viel zu lange still. Ich wollte aufstehen und zurück zu Alex gehen, doch dann hörte ich etwas. Sie hatte gesprochen, nur leider war das sooo leise, dass es fast keiner verstand. Ich setzte meinen Weg nach ein paar Sekunden wieder fort, doch weiter als einen schritt konnte ich leider nicht machen. Lena hat mich an die Hand gepackt und sah mir tief in die Augen "Wegen....wegen dir sitzt...Va..vater im Knast" stotterte sie.

Es spielte sich eine Szene im Kopf ab, als ich in die Küche lief und da dieses blonde kleine Mädchen saß und genauso stotterte. Sie hatte die selbe Stimme. Aber ich hatte keine Beweise, dass sie das war. Ich schaute sie mir genauer an. Ihre blonden Haare...genauso wie bei dem Täter. Diese Stimme und dieser bissabdruck an ihrer Hand. Es war ein Hundebiss. Als sie bemerkte, wie ich auf ihre Hand staarte, zog sie ihre Hand weg und ging richtung Haustür.

Ich werde nicht bereuen, was ich jetzt machen werde. Ich werde mir einen Traum erfüllen. Ich holte die Waffe aus der Schublade neben mir und zielte auf sie. Baaam!! Man hörte einen schuss. Lena lag auf dem boden und ich hielt die waffe in der Hand. Das passierte alles so schnell, dass die Jungs es nicht richtig realisieren konnten. Alex war der erste neben mir und nahm mir die Waffe weg. Ich stand wie erstarrt da und konnte mich nicht wirklich bewegen. Ich habe viele Menschen getöten und erschossen. Lena hat es auch verdient. Sie hat Aschan umgebracht und wollte mich umbringen. Meine eigene Schwester. Ich hoffe sie ist glücklich gestorben.

Alle Jungs rannten auf Lena zu und versuchten sie am Leben zu halten, doch das schafften sie nicht. Ich hab sie schön am Kopf getroffen. Als ich wieder zu mir kam, lief ich zu Lena und den Jungs hin. "Sie ist tot. Verdient" sagte ich grinsend zu den Jungs und ging in die Küche. Es war fast Mitternacht, also müsste es fast keiner mitbekommen haben.

Ich verstehe nicht wieso sie so einen Aufstand über sie machen? Jeder hat eine Schaufel und einen großen Müllbeutel bei sich zuhause. Wir müssen sie nur an einen tollen Ort bringen, wo sie keiner finden kann und sie dort vergraben.

Ich fühl mich TOLL !!

Ravenna Costello | Das Badgirl ♧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt