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Ich hörte leicht fröhliche Musik in der Stadt. Überall waren Lichter und Kürbisse zusehen. Es war wunderschön. Ich lief immer weiter in die Stadt und kam immer mehr dem Gebäck näher. Überall waren kleine Stände mit lichterketten aufgebaut. Jeder Mensch um mich herum hatte ein Lächeln im Gesicht. Ich musste etwas mit lächeln und lief weiter. Ich sah mir kurz jeden stand an und atmete den schönen duft des Gebäcks ein. Trotz der Kälte war es schön warm und herzlich zubereitet. Ich war lange nicht mehr richtig unter Menschen. Ich glaube genau das hat mir gefehlt.

Nachdem ich alles besichtigt hatte, setzte ich mich auf eine Bank und aß meine zuckerstange, die ich mir bei einem stand gekauft hatte. Ich beobachtete alle fröhlichen Menschen und bekam etwas Herzschmerzen. Ein wunder. Ich spüre mein Herz. Ich bin ein badgirl. Ich hatte schwarze Haare und mein Kleidungsstyl war auch sehr dunkel und ähnelte einem Penner. Ich hatte einen Tumblr look und mochte oversize Klamotten. Ich war anders als die meisten.

Ich beobachtete wie sich Menschen zu fremden Menschen setzten und miteinander redeten und lachten. Ich freu mich für diese Personen. Sie haben ein schönes Leben. Ich glaube kein Mensch weiß wirklich was von illegalen kämpfen außer die Menschen, die da mit machen. Jeder führt ein tolles Leben. Keiner muss für Geld kämpfen. Keiner muss Leute für Geld erschießen. Keiner würde mein Leben verstehen. Keiner würde es Leben wollen. Jeder geht für Geld arbeiten und wenn sie nachhause kommen, müssen sie sich keine Sorgen darüber machen, ob sie jemand verfolgt hat. Sie essen jeden Abend mit ihrer Familie am Tisch und unterhalten sich wie schön ihr Tag heute war. Ich hoffe ich kann irgendwann genauso Leben. Irgendwann.

"Hey! Hallo? Hörst du mich?" schrie mir jemand ins Ohr und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. "Sorry ich war in Gedanken" entschuldigte ich mich bei der unbekannten Person. Ich stand auf und warf meine zuckerstange in den Müll. Ich hatte keinen appetit mehr.
Wieso ich die person nicht angegriffen habe? Ich hatte keine lust auf Stress. Ich hab schon genug Stress mit Jason. Ich drehte mich um und lief in eine andere Richtung.

Ich lief immer mehr in die Stadt hinein, wo mehr Menschen waren. Es gab ein kleines Karussell für Kinder, was bunt bemalt war und mehr süßigkeiten Stände. Man konnte kindergelächter hören. Ein Kind lachte, weil es auf dem Karussell saß und ein anderes, weil es eine zuckertüte bekam. Niedlich oder?

Plötzlich tippte mich jemand an die Schulter und ich drehte mich um. Jason stand mit einer zuckerwatte vor mir. Ich konnte sein Gesichtsausdruck nicht deuten. Ich sah ihn geduldig an und wartete bis er etwas sagt, doch irgendwie kam nichts, weshalb ich mich umdrehte und zu einem Brötchen stand ging. Ich hatte Hunger bekommen. "Ich würd gerne das hier haben" sagte ich freundlich und zeigte auf eines der Brötchen. "Gerne das wären dann 4.45€" sagte sie lächelnd und packte mir das Brötchen ein. Ich holte mein Geld aus der Bauchtasche und wollte es der Frau überreichen, doch jemand anderes hielt ihr einen 5€ schein hin "Ich bezahle das schon" sagte die Person und die Frau nahm sein Geld an. "Ein Gentleman" lächelte sie ihn an und übergab mir das Brötchen. "Mhh..Ein Gentleman" sagte ich augenverdreht, als ich erkannte, dass Jason bezahlt hatte. "Viel Spaß euch noch" lächelte sie uns an.

Ich nickte freundlich und ging auf eine leere Bank zu. Sie war etwas kalt aber was soll's. Ich setze mich hin und aß gemütlich mein Brötchen. Vor mir war ein kleiner See. Man konnte die Frösche quacken hören und die grillen. Es war ein schöne Atmosphäre. Ich war hier noch nie, obwohl ich in dieser Stadt aufgewachsen bin. Nachts ist es schön draußen. Man spürt dieses Adrenalin. Ich liebe es.

"Naa was machst du hier so süße?" fragte mich eine unbekannte Person. Sie setzte sich hin und legte den arm um meine Schulter. "Ich würd das an deiner Stelle nicht machen" sagte ich dem Jungen und sah ihm in die Augen. Es war ein Typ ungefähr ein meinem Alter oder sogar 2 oder 3 Jahre älter als ich. Er grinste mich an und kam meinem Gesicht näher. Ich nahm mir mein Taschenmesser aus meiner Hosentasche und hielt es ihm unter die Kehle. "Ich hab dich gewarnt" knurrte ich und drückte es ihm immer mehr an die Kehle. "Was willst du? Ich sehe doch wie du deine Angst vertuschen willst. Ich höre dich schneller atmen als ein normaler Mensch". Er versuchte wieder normal zu atmen und musste immer wieder hinter mich schauen. "Wer ist da?" fragte ich leise und versuchte den Punkt zu bestimmen wo er hinschaute. "Hinter dem Baum. Mit einer Waffe, die auf mich gerichtet wird. Ich sollte dich anmachen. Hätte ich das nicht, wäre meine kleine Schwester in gefahr" "welche Augenfarbe und Haarfarbe?" "Ich glaube braun bis schwarze Haare und böse grüne Augen" sagte er und verlor eine Träne. Ich atmete tief durch und bewegte mich vorsichtig hoch.

"Renn einfach hast du verstanden" sagte ich und warf mein Taschenmesser gezielt an den Baum, den mir der Typ beschrieben hat. Der Typ rannte und ich drehte mich zum Baum. Ich hab nicht schlecht getroffen. Ein paar Zentimeter weiter links und ich hätte Jason am Kopf getroffen. Ich kam immer näher und Jason stand weiterhin erstarrt da und sah sich das Messer an. " Ich kann es dir nochmal sagen unterschätz mich nicht! Ich kann viel mehr als du denkst" knurrte ich ihn an und zog mein Messer aus dem Baum. "Wieso hast du mich dann nicht umgebracht?!" schrie er mich an. Ich blieb stehen und drehte mich langsam um "Was hast du gesagt?" fragte ich vorsichtig. "Wieso hast du mich nicht umgebracht? Du hast die Möglichkeit gehabt. Es waren nur ein paar zentimeter. Du hattest die chance aber du hast es nicht gemacht." lachte er vor sich hin. "Jason beruhig dich. Was hast du genommen?" fragte ich, doch bekam keine Antwort.

Er kam mir immer näher und blieb nur ein paar zentimeter vor mir stehen. Er übergab mir dir Waffe und schloss die Augen "Tu es bitte!" flüsterte er und atmete noch einmal tief durch. Mir kam ein merwürdiger Geruch in die Nase, weshalb ich mein Gesicht verzog. "Jason...was für Drogen hast du genommen!?" fragte ich ihn in einem strengem Ton. Er öffnete die Augen und sah mich emotionslos an. "Ich hab Ablenkung gebraucht. Ich weiß das du Dustin geküsst hast und dabei gelacht. Und als du mir dieses ganze zeug an den kopf geworfen hast, hatte ich Angst, dass du mich verlässt. Alles was du sagtest war Vergangenheit. Ich wollte gegen argumentieren, doch ich konnte nicht." Erzählte er und bewegte sich nicht. "Ich hab dich gefragt welche Drogen du genommen hast!" "Ich hab Ecstasy genommen" "Man Jason! Weißt du was die mit dir anrichten können!" schrie ich ihn an. Er zuckte zusammen und fing an zu weinen. Es wurden immer mehr Tränen, doch er wischte sie nicht weg. Er stand wie angewurzelt da und starrte mich an. "Wann willst du endlich schießen?" fragte er mich emotionslos und zeigte auf die Waffe.

Ich sah zwischen der Waffe und Jason hin und her. Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch. "Schließ die Augen Jason" sagte ich und er tat es "es wird villeicht weh tun".

Ravenna Costello | Das Badgirl ♧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt