"Ich hatte schon die ganze Zeit Schuldgefühle und dieses ganze Zeug" gestand ich und sah zu Angelo hoch. "Du hast es auch so gesehen stimmt's?" fragte ich nach eine Bestätigung. "Verdammt! Rede nicht so über dich!" sagte er ernst "ja villeicht haben wir alles verloren....aber nicht nur du bist schuld!".
Ich schloss meine Augen und ließ einen langen seufzer raus. "Gib mir bitte den Brief und lass mich gehen" flüsterte ich und wischte meine Träne weg. "Ravenna..." flüsterte er und nahm zwei Briefe aus seiner Jackentasche. "Wieso zwei?" "Er liegt schon seit Monaten in meiner Jackentasche und jedes mal hatte ich vergessen ihn dir zu geben. Vergiss diesen Brief nicht" sagte er und nahm mich in den Arm.
Ich hab versucht meine Tränen zu unterdrücken, doch es klappte nicht. Ich wollte ihn nicht länger so verletzt und schwach sehen. Ich wollte, dass es ihm gut geht. Er soll sein altes Leben weiter leben.
"Ich will nur das gute für dich" lächelte ich ihn leicht an und bewegte mich nach hinten. "Du wirst mir fehlen" sagte er. Ich konnte sehen wie er Tränen bekam. Dustin stellte sich hinter Angelo und klopfte ihn aufmunternd auf die Schulter. Ich lächelte Dustin und Alex zum letzten mal zu und drehte mich um.
"Du wirst es schaffen kleine" sagte einer der Typen und strich mir über meinen Rücken. "Steig ein" sagte er und winkte mich auf die Beifahrerseite . Ich nickte leicht und stieg ein.Er ging um das Auto und stieg auf der Fahrerseite ein.
Ich legte meinen Kopf an die Fentserscheibe und sah in den Rückspiegel. Angelo stand komplett überfordert und leer vor seinem Auto und sah mir nach. Es war kein schöner Abschied, obwohl ich nie an einen Abschied gedacht hatte. Ich dachte immer, dass das zwischen mir und Angelo für immer sein wird. Egal was zwischen uns war.
Ich legte meinen Kopf auf dir Fentserscheibe und sah kurz in den Rückspiegel. Angelo stand verloren und überfordert an seinem Auto und wischte seinen Tränen weg.
Es tut weh ihn so zu sehen. Aber ohne mich wird es bestimmt besser.
"Sorry, dass wir dir Angst gemacht haben" sagte er, doch ich nickte nur stumm.
"Weißt du etwas über deine Familie?" fragte mich der Typ, als er auf die Autobahn bog. "Nein. Erst seit kurzem weiß ich, dass ich einen Vater habe" zuckte ich mit den Schultern. "Magst du deinen Vater?" fragte er mich, doch ich zuckte wieder mit meinem Schultern.
"Oh Gott ich kann dich nicht mehr so sehen!" knurrte er plötzlich und fuhr auf einen Rastplatz zu. "Was machst du?" fragte ich ihn. Er hielt an und lehnte seinen Kopf auf das Lenkrad. " Ich hasse unseren Vater! Wieso hat er mir nie erzählt wo du wirklich bist?" fragte er, worauf ich ihn schockiert ansah. "Wie meinst du 'unseren' Vater?" "Ich bin dein Bruder Ravenna. Ich bin Dominic Costello" lächelte er mich leicht an.
"Deshalb hast du mich nicht angegriffen und mir meinen Wunsch erfüllt. Du wolltest mir nicht weh tun" fasste ich alles zusammen. "Aber wieder dieselbe Frage wie an Vater. Wieso kommst du erst jetzt?" "Ich war 5, als ich dich das erste mal sah und als ich nach paar Tagen wieder mit unserem Vater zu Mutter kam, war keiner im Raum. Kein Baby keine Mom. Ich hab mein ganzes Leben damit verbracht dich zu suchen. Ganz Frankreich kennt mich mittlerweile, weil ich so oft vorbei kam und nach dir gefragt hatte. Erst seit einer Woche hat mir Dad erzählt, dass er versuchte dich zurück zu holen, aber ohne Erfolg. Ich nahm mir paar Freunde und bin dann hier her gefahren. Klar haben wir dich nicht direkt gefunden, doch als ich dich sah, hatte ich etwas geschwisterliches gespürt, unsere Verbindung. Mein Kumpel wollte dich verfolgen, solange ich mein Auto geholt hatte und so kam es. Erst heute...nach 19 Jahren sehe ich dich" erklärte er mir alles und bekam Tränen in den Augen.
Wir saßen schweigend im Auto und beobachteten die Menschen. Manchmal blickte ich zu Dominic, der frustriert mit seinen Haaren spielte.
"Du liebst ihn hab ich recht?" fragte er plötzlich und sah mich gespannt an. "Nein wie kommst du drauf?" sah ich ihn schockiert an. "Ihr beide wollt nur das beste füreinander. Wäre das nicht so, dann hätte er dich nicht gegen lassen und du wärst nicht mit gegangen. Du willst ihn beschützen und er will dich glücklich sehen, auch wenn er dich nicht glücklich machen kann" lächelte er mich an und nahm dabei meine Hand in seine.
"Bist du eine art Mafia-junior?" fragte ich ihn nach einer Weile. "Nein" lachte er auf "Ich hab mich so gut wie möglich von diesem Zeug ferngehalten, deshalb hab ich mich auch etwas erschrocken, als du mit einem Messer vor mir standest". "Passiert eben wenn man mich so anmacht" grinste ich und schlug ihm auf den Arm.
"Achso der Brief" fiel mir ein und ich holte beide Briefe aus meiner Hosentasche. Ich gab den Brief von meinem Vater Domonic und den Brief von Angelo öffnete ich selbst. "Du liest ihn und ich diesen hier" nickte ich und fing an zu lesen.
Hey Ravenna,
Ich schreibe dir diesen Brief, als dank, dass es dich gibt. Als dank, dass ich dich berühren darf wie sonst kein andere, weil ich es dir nicht zeigen kann.
Ich hoffe, dass du diesen Brief überhaupt zusehen bekommst. Ganze 3 Nächte saßen ich daran, mit dem Gedanken an dich.
Als ich dich das erste mal sah, hatte ich mich in deinen Augen verloren. Sie erinnern mich an einen Wald, indem wir irgendwann mal spazieren gehen werden. Ich will dir alle Orte zeigen, die ich kenne und dir irgendwann meine Mutter vorstellen.
Leider ist meine Mutter tot und ich war Jahre nicht mehr an ihrem Grab. Trotzdem glaube ich sie würde dich mögen, genau so wie ich es tue.
Gefühle sind schwer auszudrücken. Taten beweisen viel mehr, als alles andere. Du bist immer in meinen Gedanken. Es ist schon fast so, als hätte ich mich in dich verliebt, was ich nicht verbieten würde. Ich mag jeder deiner Berührungen und jeder deiner Küsse. Ich bin süchtig nach ihnen, doch kann es dir nicht zeigen, da es so eine Regel gibt.
Diese Regel sagt, dass der Boss keinen Partner haben darf, es sei den der Partner ist schon seit 3 Jahren in der Gruppe, was du nicht bist. Kein Mitglied einer Mafia darf eine Freundin besitzen, deshalb kam auch nie ein Mädchen vorbei.
Das ist auch der Grund wieso ich immer wieder bei den Jungs blockiert habe. Ich wollte nicht, dass sie sich gegen mich stellen und die Regeln brechen.
Ich habe sie schon seit Jahren an meiner Seite und könnte sie nicht gehen lassen.
Wenn irgendwann der Zeitpunkt kommen sollte, dass du jemanden anderen findest und ihn lieben wirst, dann wünsche ich dir Glück. Ich will nur das beste für dich und wenn dich ein andere glücklich machen kann...dann wird es so sein.
Ich liebe dich..
~Angelo
"Wow..." flüsterte ich kaum hörbar. "Du bist ja ganz rot" grinste mich Dominic an. Ich schüttelte leicht mein Kopf und bemerkte erst jetzt, wie warm es mir ist und Gänsehaut an meinem Körper. "Magst du Angelo?" fragte ich Dominic und sah ihn fragend an. "Naja ich hab schon viele Dinge über ihn gehört, aber mir gefiel der erste Eindruck von ihm" lächelte er. "Seine Wut in den Augen, als er sich vor dich stellte und dann diese Trauer in seinen Augen, als du ihm über deine Schuldgefühle erzählt hast. Schön" erzählte er.
Ich kann Dominic's seiner Beschreibung zu stimmen. Ich habe diese Trauer und den Beschützerinstinkt fühlen können, als würde ich ihm 24/7 in die Augen schauen.
"Was steht in deinem Brief?" fragte ich und lenkte somit von Angelo ab. " Es ist nur ein Vertrag mit Josh und bla bla" sagte er und zuckte mit den Schultern. "Also arbeitet Josh für unseren Vater?" fragte ich nach und er nickte. "Kennst du auch einen Mike?" "Uff...ja vor kurzem ist ein Deutscher zu ihm gekommen und meinte, er hätte seine Aufgaben erledigt. Er hieß glaub auch Mike" versuchte er sich zu erinnern. "Dann beobachtet er mich schon lange. Ich verstehe einfach nicht wieso er mich nicht schon lange zu sich geholt hatte" frustriert fuhr ich mir durch die Haare. "Du erinnerst ihn an unsere Mutter" lächelte er leicht "Du hast die selben Haare und dein Charakter ist auch nicht anders. Ich kann mich nicht genau an sie erinnern, aber hübsch war sie und toll auch" erzählte er lächelnd.
Dann ergibt alles sinn..
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Ravenna Costello | Das Badgirl ♧
Teen FictionErwarte nicht viel von ihr. Sie hat ihr eigenes Leben und lebt ohne Regeln. Ja sie geht auf Kämpfe und ist bekannt als Kora. Ihr Rüde Aschan ist immer an ihrer Seite und lässt sie nicht im Stich. Beide wohnen gemeinsam in einer kleinen Wohnung, obwo...