Kapitel 21

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Sylvester fixierte Milo mit seinem Blick. Nicht einen Einzigen warf er mir zu. Er musste sich konzentrieren. Jede unanchtsame Sekunde konnte gefährlich sein. "Von welcher Liebe sprichst du? Würdest du sie wirklich lieben, würdest du ihr nicht weh tun. Würdest du sie wirklich lieben, würdest du ihr keine Angst einjagen. Würdest du sie wirklich lieben, würdest du ihr nicht ihre Freiheit nehmen. Würdest du sie wirklich lieben, hättest du sie niemals so weit bringen müssen zu gehen, geschweige denn sie so lange leiden zu lassen. Womit hat sie das verdient? Wolltest du das sie ihr gütiges Herz in Frage stellt und sie sich verändert? Oder war sie dir als Spielzeug nicht mehr gut genug?" Nun stieß Milo mich hinter sich, so dass ich unsanft zu Boden fiel und zog seinen Degen.
" Wer gibt dir das Recht dich in meine Privatangelegenheiten einzumischen? Verschwinde zurück in deine Zeit oder stirb, dass es offiziell wird. Alle Welt glaub du wärst tot, deshalb musste ICH dann DEINEN Platz hier einnehmen. Es wird wohl nicht auffallen wenn es dann wirklich Eintritt."
Das war doch wohl nicht Milos Ernst?
Wo war der Milo den ich einst kannte? Er hatte sich so sehr verändert..
Die Klingen kreuzten sich. Ich fing an zu weinen.
" Milo, was soll das!? So bist du doch garnicht!" Meine Worte interessierten ihn kein Stück.
"Bitte Milo, bitte hör auf!" Sylvester entgleitetete sein Schwert aus den Händen. Milo schubste ihn gegen die Wand, drückte ihn mit einer Hand an der Schulter gegen die Wand und mit der anderen hielt er ihm die Klinge an die Kehle. Ich stand auf und warf mich vor Milos Füße." Bitte lass ihn gehen, ich flehe dich an. Ich werde tun was du verlangst aber bitte lass ihn am Leben!" Verachtend schielte Milo zu mir hinunter, dann sah er Sylvester direkt in die Augen. "Was sagst du dazu? Die Kleine möchte dich retten." Ich erkannte Milo nicht wieder. Er war zwar schon früher schwierig gewesen, jedoch nie so unbarmherzig. Er verhielt sich wie der Bösewicht in einem schlechten Film. "Lauf weg!" Sylvester meinte es ernst. Milo beobachtete mich. Nur Sylvester konnte wirklich wissen wie sehr ich mich fürchtete. Er konnte immerhin meine Gedanken lesen. Jedoch versuchte ich nach außen hin zu wirken, als wäre mein Wille stärker und meine Entscheidung getroffen. Dies klappte aber nicht wirklich so wie ich wollte. Zitternd und mit verheulten Augen stellte ich mich vor die Beiden. Ich nahm meinen Umhang ab, öffnete die obersten zwei Knöpfe meines Oberteil und befreite meine Schultern. Dann berührte ich vorsichtig Milos Arm, mit dem er Sylvester gegen die Wand drückte. Dieser ließ die andere Hand mit dem Schwert sinken. Ich fuhr an dem Arm bis zu Milos Hand und legte diese an meinen Hals. Ich legte meinen Kopf unsicher und langsam in den Nacken. Milos Hand fuhr an die Seite meines Halses, spreizte seinen Daumen bis zu meiner Kehle und fuhr an ihr herunter, wärend er mit der anderen Hand meine Taille umschlung und mich an sich zog. Zitternd atmete ich aus. Tränen rannten mir das Gesicht herunter. "Was tust du?!" Silvester schien erstarrt. "Dir dein Leben retten!" Milos Gesicht kam meinem näher. In dem Moment packte Sylvester Milo von hinten. Milo ließ mich mit einem Mal los und schlug um sich. "Warum bist du nicht abgehauen!", schrie ich Sylvester an. Beide prügeln sich nun und ich wusste nicht was ich tun sollte. Wo war Angelo? Wenn er hier wäre hätte er dazwischen gehen können. "Schluss jetzt! Es geht doch wohl um mich oder? Hier, schaut mich an, hier steh ich." Beide hielten inne, doch keiner sah mich an. "Milo, sieh mich gefälligst an wenn ich mit dir rede!" Milo gab Sylvester einen gewaltigen Schubs, so das er rückwärts zu Boden fiel und wandte sich mir zu. Warum sagte er nichts? Ich schluckte. "Was zum Teufel willst du!? Ich hab dir angeboten mich dir zu unterwerfen und du lässt ihn trotzdem nicht gehen? Ich weiß nicht was hier los ist und was hier allgemein wieder vor sich geht aber ich sehe nicht zu wie du ihn mit in meine Angelegenheiten mit rein ziehst! Lass ihn gehen!" Milo sprach noch immer nicht mit mir. Er stand da still und starr. Sylvester wank mich hinter Milos Rücken zu sich, jedoch traute ich mich nicht an Milo vorbei. Bevor Sylvester zu Schaden kam wollte ich mich opfern. Und wenn es hieß hier auf Ewig gefangen zu bleiben, würde ich dieses Opfer bringen.
"Milo?" Endlich rührte er sich wieder.
"Geh. Und nimm ihn mit. Aber lass dich nie wieder jemals hier blicken." Sein Tonfall war voller Hass. Schnell rannte ich an ihm vorbei, schnappte Sylvesters Hand und eilte mit ihm Richtung Ausgang.
Unser Plan war glimpflich in die Hose gegangen. Und Angelo war auch spurlos verschwunden. Jetzt hieß es wohl wieder von Null zu beginnen.
Warum musste es auch unbedingt das Anwesen der Owlmoons sein statt irgend ein anderes nobles Haus?
Bevor wir die Türschwelle überschreiten konnten rief Milo uns noch nach: "Das Pergament werdet ihr niemals in die Finger bekommen. Vorher sterbe ich!"

Eulenmond (2) - Schottische PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt