Kapitel 31

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Noch eine ganze Weile unterhielten Fiona und ich uns. Sie erzählte mir von Sylvester und Ewan, von ihrer kleinen Tochter und wie glücklich sie waren. Auch erfuhr ich das sie mit einem weiteren Kind schwanger war. Man sah es ihr erst auf den zweiten Blick an aber die Kleider kaschieren alles natürlich geschickt. Ausserdem wurden meine Stiche beim sticken immer sicherer und besser. Es war garnicht so schwer wie es anfangs aussah. Es war schon später Nachmittag als die Herren endlich mal ein Lebenszeichen von sich gaben. Sie ließen uns in die Bibliothek rufen. Ewan saß am Schreibtisch mit ein paar aufgeschlagenen Büchern während Sylvester sich gegen eines der Regale lehnte. "Schließt die Tür hinter euch", warnte Ewan uns. Verdattert traten wir näher. "Gibt es Neuigkeiten?", fragten Fiona und ich fast schon wie aus einem Munde. "Setzt euch bitte. Das Gespräch wird wohl eine Weile gehen." Sylvesters Stimme war ernst. Das klang alles andere als gut. Ewan wandte sich uns zu. "Also gut Stella, hör mir jetzt gut zu. Eure Idee die Quelle der Edelsteine suchen zu wollen war nicht schlecht aber damit wart ihr auf dem Holzweg. Das wusste Sylvester aber nicht, also gib ihm bitte keine Schuld, falls du an so etwas dachtest. Es ist unmöglich die wahre Quelle aufzuspüren. Es gibt Gerüchte an welchen Stellen sich diese befindet aber alle bisher geprüften Orte waren Nieten. Es braucht allerdings nicht unbedingt die Quelle um zu reisen. Es gibt noch mehr Sagen in denen berichtet wurde das Menschen durch die Zeit fielen. Dank meinem Brüderchen das er seinen Stein damals abgegeben hat und im 21. Jahrhundert blieb. Hätte er ihn aufbewahrt hätten wir nun das ganze Theater nicht." Sylvester sah böse zu seinem Bruder rüber." Gib nicht mir die Schuld! Tante Teresa war der Meinung es wäre besser von allem los zu lassen. Es tut mir ja leid das wir uns Jahre nicht gesehen haben und der Stein unserer Familie futsch ist..." Seine Reue war ernst gemeint, es lag in seiner Stimme. Ewan hob eine Augenbraue an doch sagte nichts weiter dazu. "Wir haben recherchiert und etwas rausgefunden. Vielleicht etwas brauchbares. Der Mann der bei euch aufgetaucht ist hat womöglich Recht behalten. Du hast Sylvester erzählt was bei unserem werten Herrn Cousin vorgefallen ist. Du hast dabei ein Foto erwähnt mit einer Person die aussah wie du. Ich weiß nicht genau aber es handelte sich glaube ich um Milos und Louis Mutter oder so ähnlich. Falls ich mich täusche tut es mir leid. Jedenfalls gibt uns das aber einen Hinweis darauf das dein Schicksal doch irgendwie mit dem unserer Familie verwoben ist. In wie fern kann ich aber selbst nicht sagen. Allerdings gibt es tatsächlich eine Inschrift die besagt, eine Jungfrau wird leben zwischen zwei Zeiten. Sie muss nur ihrem Herzen folgen um zwischen Zeit und Raum zu reisen. Die Zeitreisesteine werden mit keinem Wort erwähnt. Ich kann mich irren doch mein Gefühl trügt mich äußerst selten, wenn du verstehst." Das waren viele Worte und Informationen in kürzester Zeit. Das musste ich erstmal verdauen. "Schatz, du meinst sie kann von selbst durch die Zeit springen?" Fiona schien schwer beeindruckt. "So ist es mein Täubchen. Sie ist aber wohl mit ihrem Herzen nicht im reinen. Sie ist durcheinander, deshalb sitzt sie hier fest. Sie wird viel Zeit brauchen um das hin zu bekommen. Da hilft auch Training nicht viel. Der Gedanke an sich lässt sich leicht beeinflussen aber nicht das Herz." Sylvester hatte Ewan nichts von meiner Kette erzählt. Wenn so ein Medium die einzige Quelle war wie Sylvester hier fort konnte, dann musste ich sie ihm überlassen. "Ewan, meine Kette, sie ist schuld das wir hier sind. Sie leuchtete bevor wir den Sprung machten. Könnt ihr nicht einfach sie als Ersatz für euren Stein nehmen?" Ich nahm sie ab und hielt sie ihm hin. Er nahm sie entgegen und betrachtete sie. "Ein heiliges Medium der Liara, ganz offensichtlich. Aber irgendwas kann damit nicht stimmen. Du musst den Segen der Liara erfahren haben laut Inschrift, was bedeuten würde dir dürfte durch dieses Schmuckstück eigentlich sowas nicht passieren. Wenn es dir nichts ausmacht lasse ich sie untersuchen. Damit weitere Sprünge zu wagen ist zu gefährlich." Dem widersprach ich ihm nicht. Immerhin waren wir wegen dem Teufelsding erst hier gelandet. Damit verblieben wir erstmal so und jeder konnte erstmal wieder seiner Wege gehen. Man versprach mir das ich auf Comhachag Nead sicher war. Ewan kündigte schon an das er mit einem Bediensteten bei Sonnenaufgang zu einer weißen Zauberin reiten würde, die zwar weit weg war aber der Familie schon öfter gute Dienste erwies. Sie sollte die Kette untersuchen. Meine Sicht auf die Owlmoons hatte sich innerhalb diesen einen Gesprächs verbessert. Zwar trugen sie den selben Namen doch im Grunde waren sie Teil eines anderen Astes vom Stammbaum. Vor allem war Sylvesters Hälfte der Familie besser gebildet was so ziemlich alles anbelangte. Louie und Milo hatten gefühlt auf alles immer die selbe Antwort, nämlich keine Ahnung. Aber hier kam endlich mal was vorwärts. Mein Trübsal von vorhin war plötzlich wie weggeblasen. Wenn Ewans Vermutung stimmte, dann konnte ich durch die Zeit springen ohne dämlichen Stein. Das bedeutete aber das ich mit mir selbst ins Reine kommen musste. Laut Inschriften war das Teil der Voraussetzung.

Eulenmond (2) - Schottische PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt