Kapitel 47

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Entschlossen rannte ich zurück in den Garten. Fergus konnte mich nicht weiter aufhalten. So schnell ich konnte stellte ich mich zwischen sie, die Arme von mir gestreckt um Abstand zu gewinnen. "Stop! Ihr werdet euch nicht bekämpfen! Seid ihr noch bei Sinnen?" Das ich da war hatten sie realisiert, doch ihre giftigen blutunterlaufenen roten Augen klebten kampflustig aufeinander. Nächster Versuch. "Ihr streitet euch, wirklich? Und dazu fällt noch mein Name? Ich verspreche euch eins, sollte einer von euch den Anderen verletzen, spreche ich nie mehr ein Wort mit einem von euch! Damit tut ihr mir nämlich weh!" Noch immer angespannt entfernten sich beide einige Schritte rückwärts, bis Sylvester beschloss das Feld zu räumen und im sein Zimmer zu gehen in dem er wohl einiges zu Bruch gehen ließ. Zornig und mahnend stämmte ich die Hände in meine Hüften. "Ich fass es einfach nicht! Es wundert mich garnicht mehr das man hier mit Temperament durchgreifen muss. Ihr seid beide typische Owlmoons, stur und dickköpfig wie eh und je! Sowas möchte ich nicht noch einmal sehen und wage es nicht etwas in diesem Haus zu demolieren! Du wirst jetzt deinen Hintern in die Küche schwingen und einen Tee trinken, ist das klar?! Freundchen Sylvester kann sich gleich auf die gleiche Standpauke einstellen!" Auf direktem Wege huschte ich zu Sylvesters Zimmer und schmetterte die Tür auf. Tränen liefen mir übers Gesicht. Mein Gefühlsausbruch geriet ausser Kontrolle und ich schlug ihn ins Gesicht. "Wage es nie wieder dich aus Dummheit in Gefahr zu bringen, schon überhaupt nicht wegen mir, haben wir uns verstanden?" Die Worte waren mehr gewimmert als das ich schimpfte doch die Kontrolle über mich hatte ich längst verloren. Am Boden zerstört brach ich zusammen und landete kniend vor ihm auf dem Boden. Nun war alle Wut nurnoch ganz winzig und die Gefühle überwältigten mich. Sylvester ging in die Hocke und nahm mich in den Arm, so dass ich erst recht Rotz und Wasser heulte. Es dauerte ewig bis ich mich beruhigt hatte. Es stand nun zweifellos fest das beide mich liebten, auch wenn Sylvester es nie explizit ausgesprochen hatte. Warum sonst sollten sie sich an die Gurgel springen wollen? Als ich mich endlich beruhigt hatte saß ich stumm und schniefend da. Sylvester versuchte mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, doch es kamen immer neue nach. Trotzdem versuchte ich ihm tief in die Augen zu sehen. "Warum hast du mir nichts gesagt? Warum?", schluchzte ich. Er streichelte mir sanft über den Kopf. "Weil ich nicht bereit war. Stella, ich war mir so sicher du würdest dich für Milo entscheiden. Wie oft hast du mir erzählt wie stark deine Gefühle für ihn waren? Es bestand garkein Zweifel das du ihn wolltest aber... Ich wollte es nicht wahr haben." Nun verlor auch er einzelne Tränen. Ihm ging das alles sehr nahe. "Du liegst falsch. Das war nicht immer so." Zwar klang ich noch stark verheult aber man merkte das es ernst rüber kommen sollte. Er sah mich verblüfft an. "Was?" Aus Mitgefühl streichelte ich seinen Arm. "Dachtest du ich wollte dich nicht als wir am Stand waren? Oder etwa als wir kurz darauf in deinem Zimmer gekuschelt haben? Du warst mein Licht in der dunkelsten Finsternis." Trotzdem entzog er sich mir. "Das hat nichts zu sagen. Kaum war er hier und wieder er selbst.. warst du sofort zur Stelle..." Er konnte mir das nicht vorwerfen, das erlaubte ich nicht. Milo schwebte zu dem Zeitpunkt noch in Gefahr. Sylvester wollte das ich den Raum verlasse. Zumindest vorerst. Mir wurde klar das ich im Begriff war beide Männer gleichzeitig zu verlieren. Die Lage war verzwickt. Nun wusste ich wie sich Bella gefühlt haben musste als sie zwischen Edward und Jacob stand. Dieser Tag hatte sich schrecklich entwickelt. Es überraschte mich das Sylvester so ruhig geblieben war, selbst als ich ihm ins Gesicht geschlagen hatte. Nicht einmal entschuldigt hatte ich mich dafür. Da mir nichts besseres einfiel verkroch ich mich im Labor. Fergus wartete dort schon auf mich. Er hatte damit gerechnet das ich früher oder später hier auftauchen würde. Liebevoll nahm er mich noch einmal kurz in den Arm. "Mein Kind, es wird alles wieder gut. Vertrau mir." Längst hatte er begriffen was los war. Ein einziges Horrorszenario. Und das Schlimmste war, es hing alles von mir ab. Wenn ich mich nicht entschied würden sie sich gegenseitig noch umbringen und wenn ich mich für einen entschied genauso. Egal für was ich mich entschied, es würde immer das gleiche Ende nehmen. Entschlossen packte ich meine Sachen zusammen ujd holte mir Teresa zur Hilfe. Natürlich wollte sie wissen was los war. "Teresa, bitte schick mich zurück nach Comhachag Nead und bitte verliere kein Wort darüber vor dem Jungs. Ich muss hier weg und mit mir selbst ins Reine kommen. Sonst werde ich niemals allein durch die Zeit springen und nach Hause können." Natürlich war die skeptisch aber ich flehte sie an. "Nein ich kann das nicht tun. Stella, das kommt nicht in Frage. Allein..." Ich unterbrach sie. "Allein bin ich nicht. Ewan und Fiona sind wundervoll. Ich werde es überleben, versprochen!" Ihr Entschluss stand fest. Niemand würde das Haus verlassen. Kaum war sie wieder gegangen tüftelte ich schon am nächsten Projekt. Tja, sie wollte mich nicht dort hin bringen aber es gab einen Plan B. Ich wartete bis es endlich dämmrig wurde. Als alle nach und nach in ihren Betten und Zimmern verschwanden schlich ich mich auf leisen Sohlen hinaus. Draußen standen noch immer unsere Tiere. Honey freute sich mich zu sehen und noch mehr über die Karotte natürlich. Ich streichelte sie. "Wir haben eine weite Reise vor uns. Bitte Hilf mir."

Eulenmond (2) - Schottische PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt