Sylvester baute sich regelrecht vor uns auf. Seine Augen loderten wie Feuer doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. "Mr. Milton, wie ich sehe haben sie sich eben Miss Sionnach empfohlen. Sehr ritterlich." Wollte er mir nun helfen oder mich an den Opa verheiraten? Das Dumme an der ganzen Geschichte war, ich durfte nicht über die Stränge schlagen. Jetzt auszurasten konnte mein Tod sein. Jede Person in diesem Raum ist entweder ein Mensch der durch die Zeit reiste oder war von übernatürlichem Blut. "Aber selbstverständlich. Eine solche Schönheit darf nicht verschwendet werden." Sylvester grinste. Er hatte scheinbar seinen Spaß an dem Spektakel. "Mein sehr verehrter Mr. Milton, sollten Sie auch nur ansatzweise Hand an meine zukünftige Frau anlegen werde ich Ihnen den gesamten Arm vom Leibe reißen und ihn Ihnen so weit in den Allerwertesten schieben das er Ihnen zum Halse wieder heraus kommt. Ich denke wir verstehen uns." Dann umschlang er meine Taille mit einem Arm, hob mich so aus meiner Sitzposition zu sich hinauf, grub sich mit den Fingern der anderen Hand an meinem Nacken hinauf in mein Haar und küsste mich. Sofort vergaß ich alles um mich herum. Mein Herz pochte so stark und laut das ich es mit eigenen Ohren hören konnte. Meine Sinne explodierten regelrecht. Die Aura des unerwünschten Bewerbers fühlte sich plötzlich tief schwarz an. Als Sylvester seine Lippen von den meinen löste keuchte ich nurnoch ein kurzes "wenn sie mich bitte entschuldigen würden" und verschwand aus dem Saal in Ewans private Bibliothek. Hier würde ich sicher vorerst meine Ruhe finden. Mein Interesse widmete ich nun den alten verstaubten Bücher über die Mythen der Dämonenwelt. Vieles handelte von der unaufhaltsamen Plage der Darsenga. Ich fand es äußerst interessant das Vampire und Darsenga das Selbe und doch nicht das Selbe waren. Der Vergleich war beinahe wie in einem Harry Potter Roman in dem Zauberer von Muggel unterschieden wurden und doch waren beide Iwie doch vom selben Ursprung. Plötzlich entdeckte ich etwas sehr relevantes in einem der Bücher. Es ging um den Fluch über den Owlmoonclan. Allerdings stand hier nicht direkt das es unmöglich war den Fluch zu brechen. Wie Ewan es erzählt hatte wird hier von einer Jungfrau berichtet die beide Welten ersuchen kann, die jedoch sterblich ist. Sie wandert durch einen Irrgarten, landet irgendwann bei der Liara um von ihr gesegnet zu werden und findet einen Weg den Fluch wo anders hin zu reflektieren. Gebrochen werden kann der Fluch also tatsächlich nicht aber wo anders hin reflektieren. Das klang kompliziert. Wie soll man denn einen Fluch reflektieren? Ich nahm das Buch in meine Obhut. Es würde mir wohl noch wichtige Dienste erweisen. Ohne Vorwarnung betrat Ewan den Raum. Er hatte wohl nicht damit gerechnet hier jemanden vorzufinden um selbst vor der Masse zu fliehen. Heute war Catrionas Tag, also entschied ich mich dazu erstmal nichts zu erwähnen und überredete ihn mit mir gemeinsam wieder hinaus zur Feier zu gehen. Die Gesellschaft sollte sich noch bis spät in die Nacht ziehen, bevor der letzte Gast das Haus verließ. Vollkommen verkatert wachte ich am nächsten Morgen in meinem Zimmer auf. Ich hatte keinen blassen Schimmer wie ich hier her gekommen war, geschweige denn wer mir mein Kleid ausgezogen und mich ins Bett gelegt hatte. Alles was ich noch sicher sagen konnte war das ich zu tief in den Punsch gesehen hatte. Mein Schädel brummte. Am liebsten hätte ich mich noch einmal umgedreht aber ich hatte mir zu viel für den Tag vorgenommen als ihn zu verschwenden. Während des Frühstücks erzählte ich von meinem Fund. Ewan schien erschüttert. Die Antwort zur Auflösung des Fluchs lag die ganze Zeit vor unserer Nase. Nur hatte keiner damit gerechnet das diese sich in einer ganz anderen Abteilung von Büchern befand als vermutet. Nie hatte sich wirklich einer mit der Bedeutung richtig auseinander gesetzt. Ewan ließ alles stehen und liegen und wollte das ich ihm das Buch zeigte. Fiona und Sylvester folgten uns. Als wir nun das Buch vor uns liegen hatten und alle gemeinsam nochmal das Kapitel gelesen hatten sahen sich alle gegenseitig verwundert an. "Was genau ist denn mit Reflektion gemeint? Sowas wie ne Übertragung oder ein Spiegelbild?" Fiona stellte sich genau die selbe Frage wie ich. Mir war bewusst, wenn wir den Fluch bezwingen würden wäre ich endlich nicht mehr in Gefahr. Im tiefsten Inneren konnte ich Milo nicht hassen. Ich liebe ihn, egal unter welchen Umständen das ganze geschehen war. Auch wenn mein Verstand mir sagte, es konnte an diesem komischen Pakt liegen den er mit mir schließen wollte so konnte ich mein Gewissen trotzdem nicht von meinen guten Absichten ablenken. Ich war inzwischen wirklich davon überzeugt das Milo nicht Herr über sich selbst war und keine Schuld daran hatte. Es wäre also eine Win Win Situation für Milo und mich, sollte der Fluch gebrochen werden. Jeder würde wieder seiner Wege gehen können und Milo könnte endlich wieder er selbst sein. Ewan versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Man sah ihm deutlich an wie sehr es ihn ärgerte die Antwort die ganze Zeit in der Nähe gehabt zu haben ohne es zu wissen. Also richtete er Pergament und Tinte her. "Wir machen es wie folgt. Ich werde ein Schreiben aufsetzen um die weiße Hexe hier her ein zu laden. Sie ist nicht mehr lange im Lande, da sie eine Freundin besuchen muss. Sobald sie da ist soll sie uns dabei helfen heraus zu finden ob sie Ahnung von Reflektion wegen des Fluchs hat. Sylvester, du wirst mit mir weiter jeden Tag ins Lager kommen. Du wirst von mir noch so einiges lernen, weit über die Schwerkunst hinaus. Stella, du wirst in der Zeit ebenfalls etwas lernen. Aber nicht mit Schwert und Gewehr, du wirst dir wichtige Personen einprägen und alles über ihren Stand erfahren. Nicht zu vergessen, die noch lebenden Familienmitglieder. Sylvester hat eure Hochzeit angekündigt um dich zu schützen. Der Schleier muss weiter glaubwürdig rüber kommen, damit kein Verdacht geschöpft wird." Somit hatte der Herr des Hauses sein Machtwort verkündet.
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Eulenmond (2) - Schottische Prinzessin
Fantasy(Band 2) Der scheinbare Liebeskummer hatte Stella zurück in ihre Heimat geführt. Dort ging sie wieder zur Schule, zum arbeiten und versuchte ihr Leben nach den schweren Erlebnissen wieder in den Griff zu bekommen. Wäre da nur nicht dieser geheimnis...