Kapitel 50

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Innerhalb weniger Tage gewöhnte ich mich wieder an das Leben in der Zivilisation. Allerdings hab es ein paar Probleme. Da ich lange Zeit wie vom Erdboden verschluckt war wurde meine Wohnung geräumt und meinen Job war ich auch los. Meine Sachen hatte Jannis abholen lassen und lagerte diese bei sich in der Garage. Dafür war ich ihm natürlich sehr verbunden. Doch eine weitere Woche später stand Louis vor unserer Haustür. Wie es mir scheint hatte er nun also ein eigenes Zeitreise Medium. Es hatte mich schon gewundert das er mir in der Vergangenheit begegnete. Erfreut sah er allerdings nicht aus. Er hatte einen Brief dabei, darauf das Owlmoonsiegel. Neugierig nahm ich den Brief entgegen, brach das Siegel und faltet den Brief auf. Er war von Fiona. Darin stand eine äußerst unerfreuliche Nachricht. Anscheinend hatten die werten Cousins Owlmoon nun komplett den Verstand verloren. Milo und Sylvester sollten gegeneinander antreten. Es sollte einen Duell geben. Der Kampf mit dem Degen, eins gegen eins. Sollte dies daneben gehen würde es russisch Roulette mal anders geben. Erschrocken sah ich Louis an. "Russsich Roulette anders?" Er schüttelte den Kopf. "Du willst nicht wissen was das bedeutet. Stella, du musst unbedingt mit mir zum Anwesen. Dieser verdammte Kampf wurde nach deinem Verschwinden veranlasst. Diese sturen Esel werden sich gegenseitig den Gar aus machen wenn du sie nicht aufhälst!" Skeptisch spielte ich mit meinen Augenbrauen. "Was soll ich da noch ausrichten?" Louis packte mich an den Schultern und schüttelte mich. "Sei doch wenigsten du vernünftig Mädchen, es geht um Leben und Tod!" Mir dämmerte was er vor hatte. "Meine Entscheidung steht fest, ich kehre nicht zurück. Nie mehr. Meine Aufgabe ist erfüllt." Wütend trat Louis gegen einen Schrank. "Wo ist dein guter Wille hin und dein Kampfgeist?... Ich werde gehen aber lass mich dir gesagt haben, heute um Mitternacht wird ein blutiger Kampf von statten gehen. Entweder du kommst und rettest die Sturköpfe oder beide werden am Ende drauf gehen." Louis war deutlich enttäuscht von mir. Wie konnten die werten Herren es wagen? Glaubten sie ich war nur so zum Spaß meiner Wege gegangen? Energisch drückte ich Jannis den Brief in die Hand und verzog mich zu meinen Umzugskisten. Irgendwo musste ich noch meine Reithose haben. Als ich sie fand tauschte ich meine bequeme Jeans gegen den Reiterlook. Dieses Feuer in mir hatte ich lang nicht gespürt. "Louis, ich brauche ein Schwert. Kannst du eins auftreiben?" Er schien etwas verwirrt. "Für was brauchst du ein Schwert? Es geht um ein Duell zwischen zwei Männern!" Selbstsicher trat ich vor ihn. "Vertrau mir einfach und lass mich machen. Schaffst du das nun oder nicht?" Er stimmte zu und machte sich sofort auf um mir eins zu besorgen. Wir machten aus das er es zum Treffpunkt mitbringen sollte. Ich schnappte meine Sachen mit denen ich angereist war und kramte in den Taschen herum. Irgendwo musste doch... "Da ist es ja.." Ein kleine Ampulle verschlossen mit einem Korken. Fergus hatte mir beigebracht ein heilendes Pulver herzustellen. Das auf eine Wunde gestreut würde Wunder wirken meinte er. Das Mittelchen musste ich auf jeden Fall mit im Gepäck haben. Honey lag in der Obstschale auf einem Apfel und schlief. Vorsichtig streichelte ich ihr mit dem Zeigefinger über ihr Köpfchen um sie zu wecken. Verschlafen gähnte sie und blinzelte mich an. "Mein Mäuschen, bereit für einen Ausritt?" Sofort sprang sie freudig auf und schlug Räder in der Luft. Bevor es losgehen konnte gab ich ihr aber erstmal ein wenig Futter. Ich wollte noch vor dem Abend ein paar Kräuter sammeln um mich vorzubereiten. Hoffentlich hatte sich der Unterricht von Fergus gelohnt. Leider fand ich nicht wirklich viele Kräuter, Samen und Knospen aber doch ein Paar um nicht mit leeren Händen da zu stehen. Es ging mir unendlich auf den Keks das ich schon wieder ne Menge Stress hatte nur wegen zweier Streithähne. Die Nacht war relativ rasch angebrochen. Wo war nur schon wieder die ganze Zeit hin? "Auf geht's Honey, fliegen wir zu Louis. Hoffentlich ist er meiner Bitte nachgegangen." Es war gerade mal kurz nach neun als ich ankam. Von der Ferne konnte ich Silverstar sehen. Warum war er jetzt schon hier? Skeptisch stieg ich von Honey. Sie sollte brav bei Silverstar auf mich warten. Es klang als würde sich jemand im Garten hinterm Haus streiten. Da war eindeutig zu hören wie sich Klingen kreuzten. Wie von der Tarantel gestochen rannte ich nach hinten und sah hinterm Haus hervor. Sie hatten nicht bis 12 gewartet, nein die kämpften jetzt schon. Irgendwie musste ich sie davon abhalten sich zu verletzen. Solche Esel! Schnell kramte ich in meiner Tasche herum und holte eine Hand voll Knospen heraus. Diese warf ich in ihre Richtung. Sobald diese den Boden berührten gab es einen gewaltigen Knall. Ja richtig, das waren Knallkrautkapseln. Das reichte nicht. Was hatte ich auch anderes erwartet, selbst ich hatte gelernt mich nicht ablenken zu lassen. Beide wichen aus und holten zum nächsten Schlag aus. Augenblicklich rannte ich ins Haus. "Louis? Wo zum Teufel bist du, schwing deinen Arsch hier her!" Keine Reaktion. Genug war genug. Wenn ich mich recht erinnerte war im Vitrinenraum ein Schwert. Mir war alles egal, irgendwas musste ich tun. Meine Erinnerung hatte mich nicht getrügt. In einer Standvitirine befanden sich mehrere Schwerter. Erstmal musste ich mich umsehen. Ein Kerzenleuchter stand gerade praktisch auf einem Regal. Das schwere Teil nahm ich und warf es in die Scheibe, so dass diese in tausend Scherben zerbarst. Mit dem Fuß trat ich den Rest von den Seiten um mich nicht zu schneiden. Ich packte eins der Erbstücke und eilte zurück in den Garten. Sylvester sah ziemlich am Ende aus. Er hatte zwar Ahnung von der Technik doch so viel Ausdauer und Stärke hatte ihm bisher noch keiner abverlangt. Konzentration. Wenn ich einmal im Kampf war musste ich ihn auch beenden. "Hey ihr Idioten, wollt ihr wohl aufhören!" Sylvester wurde unaufmerksam bekam Milos Schwert leicht am Arm ab. Das war alles meine Schuld... Doch ich hatte keine Zeit mich jetzt darum zu kümmern. Würde ich jetzt nicht einschreiten konnte das Sylvesters Ende bedeuten.

Eulenmond (2) - Schottische PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt