Kapitel 53

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Niemals glaubte ich jemals das ich mich einmal so schnell dafür entscheiden konnte mich von Milo ganz zu lösen. In diesem Moment fühlte es sich einfach richtig an. Frei zu sein war mein Ziel. Diese ganzen Dramen hatte ich satt. Als Freunde würden wir uns noch begegnen aber niemals wieder als mehr. Es gab noch eine Menge zu organisieren. Als erstes musste ich mal mit Honey zurück zu Sabrina und Jannis. Die warteten nervös auf meine Rückkehr. Dort angekommen ging ich allerdings erstmal duschen und zog mich um. Gemeinsam setzten wir uns in die Küche und schmissen erstmal noch ne Runde Pizza in den Ofen. Eine gute Pizza Hawaii gönnte ich mir. Sabrina und Jannis entschieden sich jedoch für Schinken. Jannis hasste warme Ananas. Wir unterhielten uns über die heikle Geschichte von eben und das alle im Frieden auseinander gingen. Damit rechnete keiner von ihnen. Doch das Beste hatte ich noch garnicht erwähnt. "Leute, ich werde Samstag früh zurück nach Lindau fahren." Verdattert sahen die Beiden mich an. "Deine Wohnung wurde doch aufgelöst. Du lebst jetzt hier bei uns." Sabrina wollte einfach nicht das ich gehe. "Das ist mir bewusst. Sylvester und ich werden uns dort treffen. Es geht dabei um, nennen wir es ein Friedensabkommen. Er muss mir noch zeigen weshalb er so scheiße zu mir war. Anscheinend gibt es dazu eine Hintergrundstory." Jannis schluckte sein letztes Stück Pizza herunter. "Bist du dir sicher das du fahren möchtest?" Ich stimmte zu. "Ja, ich werde fahren. Bei der Gelegenheit werde ich auch gleich meine Mutter besuchen. Es ist eine Ewigkeit her das ich sie gesehen habe." Diesen Kompromiss akzeptierten sie. So wussten sie wenigstens sicher das ich dort versorgt war. Die darauf folgenden Tage schienen sich unendlich lang zu ziehen. Das Ticket besorgte ich direkt man nächsten Morgen und der Koffer war rasch gepackt. Honey würde mich in Miniaturformat begleiten. Damit es keine Probleme im Zug gab würde sie sich solange in meiner Jackentasche verstecken. War ich vielleicht froh als ich endlich am Ziel war. Wie versprochen wartete Sylvester schon auf mich am Gleis. Zur Begrüßung umarmte ich ihn. "Hattest du eine angenehme Reise?" Honey meldete sich aus meiner Jackentasche und beschwerte sich wiehrend und schnaubte. Sylvester lachte. "Natürlich meinte ich hattet ihr eine angenehme Reise!" Irgendwie freute ich mich ihn zu sehen. Aller Ärger schien wie verflogen. "Ja, wir hatten eine einigermaßen erträgliche Reise." Er wollte sich von seiner besten Seite zeigen und nahm mir meinen kleinen Koffer ab. Gemeinsam spazierten wir zu den Bushaltestellen vor dem Bahnhof. "Was hast du vor? Ich dachte wir bleiben etwas am See?" Bei meiner Neugier schmunzelte er nur. "Lass dich überraschen." Wir fuhren eine altbekannte Strecke entlang. Vor der Schule stiegen wir aus. Warum zur Schule? An einem Samstag dazu noch! Er grinste doch schwieg. Sylvester nahm mich bei der Hand und führte mich über den Schulhof, am Hinterausgang wieder hinaus und den ganzen Weg zurück an den Bodensee. Im Endeffekt hatten wir uns im Kreis bewegt. "Und jetzt?", fragte ich ihn doch etwas verwirrt. "Jetzt werden wir erstmal deinen Koffer los bevor es weiter geht." Na sowas, er hatte noch mehr vor? Planlos folgte ich ihm. Seltsam, wir befanden uns in meiner alten Straße. Vor meiner alten Haustüre steckte er den passenden Schlüssel ins Loch und schon standen wir in meiner alten Wohnung. Die war allerdings leer geräumt. "Aber... Erklär mir das bitte?" Ich konnte noch immer nicht fassen was hier geschah. "In der Zeitung stand deine Wohnung noch immer zur Miete frei. Ich habe mit erlaubt sie daher zu mieten. Deine alte Wohnung." Irgendwie war ich sprachlos. Innerlich freute ich mich total, denn ich hing sehr an dieser Wohnung. "Und das ist der Grund für deine Ignoranz letztens?" Noch immer breit grinsend schüttelte er den Kopf. "Nein aber es gehört zum Plan." Was kam denn jetzt noch? "Ist dir nicht aufgefallen das wir an dem Ort waren an dem alles begann, also du in mich hinein gerannt bist? Unsere erste Begegnung? Wir waren überall dort wo wir sonst immer gern waren." Tatsächlich war es so. Auf einmal kam mir wieder alles von vor unserem Abenteuer in den Sinn. Er war in meinen Gedanken momentan nicht der Cousin von Milo sondern der gutaussehende Austauschschüler der mit mir gut befreundet war. Und auf einmal ging er auf die Knie, holte eine kleine Schachtel aus seiner Jacke und öffnete diese vor mir. Ein silbern glitzender Ring mit einem kleinen Aquamarin kam zum Vorschein. Er wusste das der Stein meine Lieblingsfarbe hatte. Mein Herz fing an wie wild zu schlagen und mir wurde ganz heiß. Das tat er gerade nicht wirklich! "Stella, es ist glaube ich nicht schwer zu erraten was jetzt kommt. Möchtest du meine Frau werden? Wenn nicht verstehe ich das natürlich, weil ich ein Idiot war..." Im Bruchteil einer Sekunde fing ich an zu weinen, boxte ihn leicht auf die Brust und fiel ihm dann um den Hals. "Jawohl du bist ein Idiot, ja verdammt, JA!" Der Lausbub hatte mich ignoriert weil er nach dem aufgetragenen Training während Ewans Abwesenheit einen Nebenjob angenommen hatte um sich den Ring leisten zu können. Er hatte jedoch Angst ihm könnte das Geheimnis über die Lippen kommen bevor es an der Zeit war. Wir zogen ab diesem Zeitpunkt zusammen. Mit der Vermählung ließen wir uns allerdings noch Zeit um uns besser kennenlernen zu können. Erst zwei Jahre später heirateten wir dann im klassischen Stil. Ewan schenkte uns ein Stück seiner Ländereien. Ich bestand augenblicklich darauf dort hin zu ziehen. Die Übertragungsurkunde wurde für das 21. Jahrhundert wie auch für den Fall einer Zeitreise festgehalten. So wendete sich das große Chaos endlich zum Guten und wurde mit den wunderschönsten Zeilen überhaupt besiegelt.
"Lady Stella Alice Sionnach und Kronprinz alias Liard Sylvester Malcom Alexander Owlmoon. Mit der Kraft meines verliehenen Amtes erkläre ich sie nun zu Mann und Frau."
Der darauf folgende Kuss besiegelte unser Glück und ich konnte mich von nun stolz Prinzessin Stella Alice Owlmoon nennen.

Eulenmond (2) - Schottische PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt