Kapitel 13

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Wir saßen nun also fest, irgendwo in der Vergangenheit. Diese verfluchte Kette! Ich nahm sie ab und legte sie Sylvester um. "Versuch du es mal. Bei mir klappt es nicht." Der sah mich nur verdattert an. "Ähm...okay...?! Dann halt dich fest, ich...versuche es... Aber vorher nehme ich noch etwas von dir an mich." "Auuua!!" Da rupfte der mir doch tatsächlich Haare aus! "Was sollte den das eben!?" Er krallte sich an mir fest, ließ dabei aber die ausgerupften Haare nicht fallen. "Wirst du sehen falls es benötigt wird. Gut festhalten, nächster Halt, 21. Jahrhundert." Wir schlossen fest unsere Augen." Keine 30 Sekunden später fiel ich zu Boden, ohne Sylvester. Verdammt! Die Kette hatte nur ihn zurück gebracht. Ich verfluchte den Tag. "So eine verdammte Scheiße, was soll das?" Ich wollte nicht hier bleiben.. Verzweifelt schlang ich meine Arme um die angewinkelten Beine, stützte die Stirn an meinen Knieen und fing an zu weinen. Jetzt sitz ich hier, ohne Rückfahrtschein in die Zukunft... Ich werde hier sterben... "Nein wirst du nicht!" Aber...das war ja Sylvester! Meine zusammengekauerte Stellung löste sich. "Du warst doch eben...!?" Er hielt meine ungewollt verlorenen Haare hoch. "Da ein Teil von dir doch irgendwie zurück kam hat der Zeitstrom mich zurückgezogen. Ich wollte so sicher gehen dass ich im Notfall wieder genau hier bei dir lande." Woher wusste er so komplizierte Dinge? Bei den Owlmoons damals war jedes kleine Rätsel immer sofort etwas was neu erforscht werden musste. "Aber was bringt dir das? Wenn du zurück kannst, dann geh doch! Ich sitze hier fest." Sylvester hob eine Augenbraue. "Erstens überlasse ich dich nicht deinem Schicksal, zweitens wärst du alleine schon so gut wie tot, drittens interessiert es mich was dich hier festhälst. Es gibt genügend Gründe weshalb ich das mache. Ausserdem, habe ich die Zeitreisefähigkeit in den letzten Jahren nur mit Schriften studieren können. Der letzte Sprung ist bei mir Jahre her. Mein Zeitreisemedium ist seit langer Zeit verschwunden, aber trotzdem dürfte ich gerade mehr Ahnung haben als du. Aber, verrat mir nur eins: was verbindet dich mit dieser Zeit?"
Das war eben sehr viel Information auf einmal. Ich musste erstmal die Lage irgendwie einordnen. Ich war diese geheimnisvollen Dinge und Momente nicht mehr gewohnt. "Das ist eine lange Geschichte.. Aber so sehr ich das vermisst habe, fürchte ich mich jetzt auch davor.." Silvester gab mir seine Hand und half mir auf. "Jetzt steh erstmal auf, wir können nicht hier bleiben." Wir gingen ein Stück, immer in Richtung Bodensee. Zumindest der war geblieben. "..Gut also es ist eine lange Geschichte. Ich hab Zeit." Also erzähle ich ihm die wichtigen Punkte. Zumindest alle wichtigen Punkte bis auf Milo und seinen Stand. Was würde Silvester sonst von mir denken.
"Ich verstehe. Also herrschte Krieg.. Du bist mutig, dass du dich da traust dich einzumischen." Mein Magen zog sich zusammen. Aber ich durfte nicht daran denken. Der Grund weshalb ich kämpfen wollte war schließlich ER..
"Ich empfand es als wichtig. Wenn man helfen kann, sollte man nicht tatenlos rumstehen oder gar wegsehen. Es gibt genügend von solch egoistischen Menschen auf der Welt. Die Menschheit hat sich kein Stück verbessert seit damals. Eigentlich sind wir schreckliche Lebewesen mit einer furchtbaren Einstellung. Menschen zerstören die Welt.." Sylvester und ich standen am Seeufer und er legte seine Hand auf meine Schulter. "Du hast Recht aber sei dankbar dafür am Leben zu sein. Du bist nicht so. Sieh mal, unsere Art zu Leben ist selten. Andere beschützen und dadurch anderen helfen. Der Rest der Menschheit würde davonlaufen wenn Gefahr droht. Wir sind eine vom aussterben bedrohte Rasse.." Damit hatte er mehr als Recht. Die Menschen behaupten alle anders zu sein und doch waren sie so gleich.

Eulenmond (2) - Schottische PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt