Kapitel 43

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Als die Wachen mich erspähten trauten sie ihren Augen kaum. Man wusste hier ganz genau wer ich war. Immerhin hatte ich ihr eine ganze Weile gewohnt und im Krieg gedient. Da man mir vertraute ließ man mich ein. Ohne zurück zu blicken ging ich auf den Eingang des Hauses zu und betrat dieses schließlich. Die Hausmädchen sahen mich verblüfft an. "Kündigt mich ihm an. Sagt Milo Owlmoon Lady Sionnach ist hier um mit ihm zu sprechen." Wie von der Tarantel gestochen eilten diese in die oberen Stockwerke. Keine drei Minuten später kam Louis um die Ecke. "Stella? Bist du verrückt, was tust du hier?" Es tat gut ihn zu sehen. Überglücklich unarmte ich ihn. "Ich bin hier um Milo zu befreien. Der Fluch muss gebrochen werden, endgültig. Es gibt einen Weg. Also bitte unterstütze mich." Reflexartig nahm er Abstand. Milo durfte diese innige Umarmung nicht sehen, auch wenn es nur freundschaftlich war. "Kann ich dir dabei irgendwie helfen? Dieser Fluch ist unerträglich. Er ist nicht er selbst. Wenn es so weiter geht bringt ihn das noch um!" Also flüsterte ich ihm den Plan ins Ohr und überreichte ihm den Trank, der in einer winzigen Ampulle war. Damit verschwand er dann fix. Kaum war Louis verschwunden kam auch schon Milo um die Ecke. Als er mich unter meinem unbekannten Namen erspähte fielen ihm beinahe die Augen aus. "Du bist hier?" Es war schwer ruhig zu atmen. "Ja, ich bin hier." Er sah sich um. "Allein?" Ruhig Blut Stella, Spiel einfach mit. "Ja, ich bin alleine hier." Milo kam näher und ging einmal um mich herum. "Du trägst einen neuen Namen. Verheiratet?" Sind wir hier etwa beim Kreuzverhör gelandet? "Nein. Ich wollte nur einen Neuanfang. Mein Alter Name hat mich an zu viel.. Schlechtes erinnert." Glatt gelogen. Ewan gab mir doch den Namen um sozusagen undercover zu bleiben. Ich sollte ernsthaft darüber nachdenken diesen Namen anzunehmen, irgendwie hatte der was. "Und was willst du dann von mir? Ich dachte ich hätte mich klar und deutlich ausgedrückt beim letzten Mal!" Ouweia, er war noch immer sauer. Nun hieß es die Kurve kratzen. "Milo, sag mir das es an deinem Cousin lag. Du wolltest mich doch niemals zum Teufel jagen. Oder irre ich mich?" Er schien mich zu Mustern. Ob er wohl spürte das etwas komisch war, anders? "Nein, ich wollte dich nie zum Teufel jagen. Du hast dich damals dazu entschlossen zu gehen. Es kam wohl alles von genau diesem Moment beim letzten Mal hoch. Seid ihr kein Paar?" Die Fragerei nervte allmählich. "Nein, waren wir nie. Er begleitete mich nur. Ich wusste nicht von Anfang an das ihr verwandt seid. Milo, du fehlst mir. Verzeih mir." Er riss seine Augen weit auf. "Wiederhol das!" "Du fehlst mir, verzeih mir bitte." Seine rechte Augenbraue zuckte ein wenig. "Stella, ich warne dich, lüg mich nicht an. Wenn du es ernst meinst sieh mir in die Augen und nicht zur Seite." Der konnte einem aber auch auf n Piss gehen. Also gut dann eben anders. Ich ging langsam auf die Knie, so dass Cedric seine Position unter dem Unterrock noch ändern konnte ohne erdrückt zu werden. Von dort unten verneigte ich mich bis die Stirn seine Schuhe berührten. Weshalb erniedrigte ich mich noch gleich so? - Ach ja klar, um dem Kerl zu helfen. "Ich bitte dich. Milo Owlmoon, vergib mir." Er bückte sich zu mir hinunter, umfasste mein Kinn und Zwang mich ihm in die Augen zu sehen. "Du sollt mich ansehen!" Meine Augen füllten sich mit Tränen. Bitte Sylvester, hol mich hier raus... Aber nun war die Suppe schon gekocht. Das Ergebnis musste ich nun auch wieder auslöffeln. Also gut, dann würden die Tränen wohl sogar noch hilfreich sein. "Merkst dus eigentlich noch? Milo verdammte scheiße, ich versuche mich zu entschuldigen. Ich will dich zurück!" Er ließ mein Kinn los und half mir auf. "Sicher?" Sein Gesicht näherte sich dem meinen während seine Hände meine Handgelenke umschlossen. Wie früher drückte er meine Arme nach oben lehnte mich so komplett mit dem Rücken an die Wand. Ohnein Er stellte mich auf die Probe. Ich schloss meine Augen. Tatsächlich, genau wie ich es mir dachte küsste er mich. Im ersten Moment war ich verkrampft doch dann vergaß ich die Situation. Es war wie damals. Milo hatte noch immer eine gute Seele. Sein Kuss war sinnlicher als je zuvor. Mein Körper fühlte sich taub und kribbelig an, als würden in mir etliche Ameisen ihr Unwesen treiben. Er löste seinen Kuss viel zu schnell auf für meinen Geschmack. Es gab keine Zweifel, ich musste ihn retten. Dieser Moment hatte ein altes Feuer wieder zum lodern gebracht. Der Fluch schien nicht auf alles Einfluss zu haben. "Wir müssen unbedingt darauf anstoßen. Man möge Louis in den großen Saal rufen und beste Flasche Wein aus dem Keller holen!" Wir marschierten also in den Saal. Louis hielt eine Flasche Rotwein in der Hand. "Louis, Bruderherz! Sieh mal wer uns beehrt. Sie wird nun bei uns bleiben." Louis drehte sich um, schank den Wein ein und überreichte Milo ganz offensichtlich ein bestimmtes Glas. "Zur Feier des Tages einen Dornfelder aus meiner privaten Sammlung. Zum Wohl!", verkündete Louis. Wir nippten alle einmal am Glas. Es dauerte nicht lang, schon schien es zu wirken. Milo setzte sich und seine Augen wurden schwer, bis er schließlich einschlief. Ich hätte schwören können er wusste überhaupt nicht mehr was Schlaf ist. Eigentlich dachte ich der Trank würde ihn nur beruhigen aber nicht schlafen lassen. "Das war eins meiner Mittel. Pegasusfeder und Trollkies erschien mir etwas schwach", gab Louis dann zu. "Und wie schaffen wir ihn jetzt aus dem Haus ohne Aufsehen zu erwecken? Louis, das war nicht besonders klug." Ich schimpfte zurecht. Die Wachen würden glauben das Milo entführt würde. Ja gut, eigentlich war dies auch der Fall aber es war ja in guter Absicht. "Doch. Glaub mir, du willst nicht das er Mätzchen macht. Die Posten sind über den Tag nur vor dem Haus, ich hoffe du hast das nicht vergessen. Das wird ein Kinderspiel ihn hier raus zu schaffen."

Eulenmond (2) - Schottische PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt