Etwas überrascht sieht Ciel mich an. "Für was?" Ich lege den Kopf schief. "Na für das glück eine Verlobte zu haben! Als Jakob und Elizabeth sich verlobt haben, haben wir tagelang durchgefeiert und ich durfte trotz Kopfschmerzen und Übelkeit an den kommenden Tagen klauen gehen!" Erst grinse ich breit, doch dann werde ich traurig und sehe auf den Boden. "Wenn ich bedenke..." murmle ich und sehe dann auf meine Hand. "Wenn du was bedenkst?" hakt Ciel nach und ich sehe ihn traurig lächelnd an. "Wenn ich bedenke dass Elizabeth kurz vor der Geburt stand und Jakob's schulden getilgt waren..." Ich schlucke und spüre, wie eine Träne meine rechte wange entlang läuft. Als Ciel mich komisch ansieht schniefe ich kurz und wische mir die Träne weg. "Tut mir leid..." sage ich und lächle ihn entschuldigend an. Doch er schüttelt den Kopf. "Kein problem!" Er lässt eine Pause entstehen und Sebastian kommt mit den gewünschten Utensilien herein. Mit einer Verbeugung übergibt er sie mir und ich kann sehen wie sich kurz sein blick verdüstert als er bemerkt dass meine Augen glänzen und auch leicht rot sind. "Danke..." sage ich. Er verbeugt sich. "Stets zu Diensten!" Dann nimmt er seinen Platz an der Wand ein. "Weisst du was Sera? Ich habe mich umentschieden! Ich will mehr von die erfahren!" Ich lasse das schreibzeug sinken, dass ich vorher so motiviert gehoben habe! "Da... gibts nich viel zu erzählen..." murmle ich. Doch der Earl lehnt sich mach hinten und legt ein Bein über das andere. "Dann habe ich nachher mehr zeit dir ein paar sachen zu erklären." meint er nur und sieht mich neugierig an. Ich lege das papier und den Federhalter samt Tusche auf meinen Schoß. "Von anfang an?" er nickt und ich hole tief luft.
"Ich wurde von meinen eltern auf der straße ausgesetzt als kleines Baby. Ungeschützt und mit der absicht mich sterben zu lassen. Ansonsten hätten sie ja was anderes gemacht. Ein paar Bettler haben mich gefunden und mich bis zu meinem 13. Lebensjahr groß gezogen. Sie wurden kurz vor meinem 14. Geburtstag getötet. Und das nur weil sie nicht ein teil der oberen schicht waren und auf der straße geschlafen haben. Ab da habe ich angefangen zu klauen, denn anders kam ich nicht um die runden. Mit 16 hatte ich die schnauze gestrichen voll von dem leben unter den sternen und habe angefangen, mir ausserhalb der stadt eine kleine Hütte zu zimmern. Und ja... Es ist alles geklaut gewesen. Nach ein paar Tagen standen plötzlich Jakob und Elizabeth vor meiner Türe. Auch sie wollten so etwas wie ich und so haben wir gemeinsam eine weitere Hütte gebaut. Nach und nach kamen immer mehr und wir bauten immer mehr hütten. Ein kleines eigenes Dorf entstand und wir haben unser eigenes System entwickelt. Da ich von anfang an dabei war wurde ich der chef. Ich kümmerte mich um alles. Nahm jeden auf der hilfe brauchte und integrierte ihn in unsere gesellschaft. Ich koordinierte unsere Einsätze und arbeitete Fluchtpläne für alles mögliche aus..." betreten sehe ich auf die seite. "Für FAST alles..." Ich schlucke und sehe dann wieder zu Ciel. "Ich hatte meine eigene kleine Welt erschaffen, in der wir friedlich leben konnten. Keiner griff uns an, da er es sonst mit mehr als 50 leuten gleichzeitig zu tun bekommen hätte. Wir achteten aufeinander und teilten alles. Brot, Wasser... Einfach alles! Wir waren glücklich trotz der teils langen hungerperioden wenn nicht genügend auf den Tisch kam. Und jetzt plötzlich... ist alles weg..." Ich atme tief durch um einem schluchzen den riegel vor zu schieben. Dann zucke ich mit den schultern. "Ich hab gesagt es ist nicht viel..." Ciel sieht mich mit einem blick an den ich nicht deuten kann. Dass mit der Unterwelt lasse ich lieber mal aus... "Und das war WIRKLICH alles?" unbewusst lehne ich mich nach hinten um etwas mehr abstand zwischen ihn und mich zu bringen. "Sera? Ich kann sehen dass da noch was ist!" fügt der Earl hinzu und betreten sehe ich auf die seite. "Ich..." Ich seufze und mit einem nun kalten blick sehe ich ihn an und richte mich auf. "Ich habe durch ein paar Aktionen die ich mir geleistet habe einen Draht zu London's unterwelt entwickelt. Meine informanten sind zuverlässig und ich habe mir dort einen Namen gemacht. Zufrieden?" Ich drehe meinen Kopf zu Sebastian. "Dort habe ich auch den Tipp mit dem Bürgermeister her!" Der schwarzhaarige nickt als er es versteht. "Du sagst mir also gerade einfach so dass du kontakt zu London's gefährlichsten Gangstern hast?" Ich sehe zu ciel der seine rechte Hand unter sein Kinn gelegt hat. "Du hast gefragt!" erwiedere ich und verschränke die Arme. "Also wenn ihr mich töten wollt dann bitte.. Nur zu...!" fauche ich. Doch der Earl schüttelt ein wenig amüsiert den Kopf. "Keine sorge. Ich bin selbst darin verstrickt. Wir sind also so etwas wie Arbeitskollegen!" Ich lache erleichtert auf. Grinsend sehe ich ihn an. "Na dann kollege!" zwinkere ich ihm zu und er lächelt kurz, bevor er wieder ernst wird. "Wie lautet den der Name den du dir gemacht hast?" Ich lege die schreibutensilien auf den Tisch, stehe auf und verbeuge mich. "Der Schattenwolf London's steht euch zur verfügung!" Ich richte mich wieder auf und sehe den erstarrten Ciel an. "Keine sorge... Den Namen habe ich mir nicht selbst gegeben!" kichere ich und setze mich zurück in den sessel, diesmal normal und mit den Füßen auf dem Boden. "Ich habe schon einiges vom Schattenwolf gehört..." murmelt er. "Ich muss zugeben ich habe ihn mir etwas anders vorgestellt!" gibt er zu und ich sehe ihn an. "Glaub mir... Das gleiche habe ich mir gedacht als du gesagt hast du seist der Wachhund der Königinn!" "Touché" gibt er zurück. Da hebe ich meinen Finger. "Aber egal was die gerüchte besagen! Ich habe noch NIE in meinem Leben einen Menschen getötet! Nur verletzt! Das wollte ich gleich gesagt haben!" "Aber du hattest die intension Sebastian zu töten als er in das Dorf gekommen ist nicht wahr?" Ich nicke. "Natürlich! Jemand der aus dem nichts auftaucht und dessen Herren ich vorher bestohlen habe konnte ich nicht trauen. Und wenn ich den anderen nur ein wenig zeit erkauft hätte um zu fliehen! Bei sowas würde ich mich sogar gegen den Teufel persönlich stellen!" sage ich entschlossen und sehe ein wissendes und gleichzeitig amüsiertes aufblitzen in Sebastian's Augen.
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Ein kleines übel...
FanfictionSera ist seit frühester Kindheit ein waisenkind und lebt auf der straße. Sie begnügt sich damit zu stehlen und raubt nur die reichen leute aus. "Ein weiblicher Robin Hood!" sagen einige, doch dass ist ihr egal. Das einzige was sie beschäftigt ist di...