Kapitel 34

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"Wenn ihr hier nur alle beleidigt, werde ich euch bitten müssen zu gehen!" sage ich wütend und verschränke meine Arme vor der Brust. Überrascht sieht der kleine junge auf und mustert mich. Dann fängt er das grinsen an. Seine blauen augen sind eiskalt und seine verzogenen Lippen haben etwas dämonisches. Mein blick wandert kurz zu seinem Butler. Dieser hat ungewöhnlich gelbe Augen und trägt eine Brille, die ihm etwas Lehrerhaftes gibt. "Da ist sie ja... Die Person die ich eigentlich umbringen lassen wollte... Wieso bist du denn vorher weggelaufen?" seine stimme klingt unschuldig und unbändige Wut steigt in mir auf. "Ihr habt hier alles niederbrennen lassen?" zische ich und versuche meine mordgelüste im Zaum zu halten! "Oh ja... Allerdings! Das war ich! Alois Trancy!" ruft er erfreut und ich muss schlucken. Meine Wut wechselt in wenigen sekunden zu leichter Panik, aber ich lasse mir nichts anmerken. Alois Trancy?! Das heißt dass das hinter ihm... sein Teufel ist! "Und jetzt habe ich die perfekte Gelegenheit um dich ein für alle mal aus dieser Welt zu tilgen!" Weiterhin sehe ich ihn 'Wütend' an. "Und wieso wenn ich fragen darf? Habt ihr nicht schon genug angerichtet?!" Alois lächelt und steht dann auf. "Weil ich den Wolf töten will... Ich weiss dass du es bist und bin beeindruckt! Ehrlich! Aber du vermasselst mir ein Geschäft nach dem anderen! Los Claude!" ruft er und nur dem kennen von Sebastian zu verdankend gelingt es mir, gerade noch rechtzeitig auszuweichen! Wenn ich durch Sebastian nicht wüsste wie schnell die Teufel sind wäre ich jetzt Tod! Überrascht wegen dem misslungenen Angriff sieht mich Claude an. Ich grinse breit und ziehe dann das Messer. Sofort pulsiert der Griff in meiner Hand und ich gehe in Kampfposition. "Mein Herr? Sie scheint es zu wissen." meint der Butler und Alois nickt. "Ich sehe das Messer ebenfalls du Trottel!" Ich sehe nur Claude an. "Was für einen Arsch du als Meister hast... Du tust mir echt leid...!" sage ich und meine es ernst! Doch mehr als ein aufblitzen in seinen Augen bekomme ich nicht als antwort. Sofort stürzt er sich wieder auf mich und ich rette mich mit einem Sprung aus seiner reichweite. Aber anscheinend nicht schnell genug, denn ich spüre ein brennen an meiner rechten Wangenhälfte. Warme flüssigkeit läuft an meinem Gesicht hinunter und ich weiss das ich blute. Bevor es auf das Hemd tropft halte ich mein Messer hin und bedecke kurz die Wunde. Es saugt ja das Blut in sich auf... Also müsste es doch auch so funktionieren! Ich spüre, wie das Blut in die klinge gesaugt wird und halte das Messer dann wieder von mir weg. "Ts... Die ganze zeit nur ausweichen! Das ist doch langweilig!" ruft Alois aus einiger entfernung von den Gräbern aus und ich verdrehe kurz die Augen. "Wenn du kleiner Arsch mal selbst gegen einen Teufel kämpfen möchtest nur zu! Ich habe nichts dagegen! Aber mehr als einmal ausweichen bekommt du nicht hin bevor du stirbst!" fauche ich und behalte Claude derweil im Auge. Eine stille entsteht und ich weiche immer weiter zurück. Wenn ich es rechtzeitig zu Nadir schaffe könnte ich abhauen! "Claude! Ich BEFEHLE dir: Töte dieses Miststück!" Ich schlucke und sehe wie Claude's Augen aufleuchten! Das war's... Wenn man einem Teufel einen befehl gibt hört dieser nicht solange auf, bis er sein Ziel erreicht hat! Panisch suche ich nach einer Möglichkeit nicht vielleicht doch noch irgendwie zu entkommen! Doch bevor ich auch nur einen Muskelzuckerer tun kann steht Claude schon hinter mir, hat seinen Handschuh ausgezogen und mir wie ein wildes Tier den Rücken aufgerissen! Überrascht keuche ich vor schmerz auf und stolpere einige schritte nach vorne! Das brennen ist unerträglich und ich spüre wie ich immer mehr an Blut verliere! Doch ich gebe nicht auf. Mit zusammengekniffenen Augen drehe ich mich zu dem Teufel um und hebe das Messer hoch. Dieser leckt sich amüsiert mein Blut von der Hand und sieht dann überrascht auf mich! Sein Blick verdunkelt sich und seine Zunge leckt über seine Lippen. Wieder stürmt er nach vorne. Aber diesmal bin ich gewappnet! Ich drehe mich auf die seite und ritze ihm den Rücken auf. "1 zu 1!" sage ich und springe dann nach hinten um aus seiner reichweite zu sein. Durch das Adrenalin spüre ich zwar meine Wunden nicht mehr, aber trotzdem machen sich die Auswirkungen des Blutverlusstes bemerkbar. Meine Sicht verschwimmt leicht und meine Reaktion nimmt ab. Claude scheint dies bemerkt zu haben, denn er stürzt sich auf mich und schon liege ich unter ihm auf den Rücken. Seine Knie liegen auf meinen Armen, sodass ich sie nicht benutzen kann. Er hebt seine Hand und bevor er diese zu einem Todesstoß herunter fahren lassen kann, mischt sich Alois ein. "Stopp!" Claude verharrt in der Bewegung und ich über strecke meinen Kopf, um dem blonden in die Aufen zu sehen. Mein blick hat sich wieder geklärt. "Was hält dich denn bei Ciel und diesem Sebastian? Komm doch lieber zu uns! Dort wird es dir besser gehen und ich kann eine hartnäckige verbündete gebrauchen!" grinst er hämisch und beugt sich zu mir hinunter. "Wie wärs?" Ich sehe ihm tief in die Augen und lasse ein schmerzverzerrtes lächeln sehen. "Lieber sterbe ich als deinem kleinen Arsch untertan zu sein! Ich verrate doch nicht meine liebsten!" ich muss kurz husten und sehe ihn dann wieder an. "Wenigstens habe ich etwas was du nie gehabt hast oder haben wirst!" Alois legt seinen Kopf schief. "Und was hält dich denn bisher am leben?" Ein breiteres Grinsen erscheint auf meinem Gesicht. "Ich habe eine Familie... Und eine Liebe!" dann spucke ich ihm in das Gesicht und entsetzt fällt Trancy auf seinen Hintern! Ich muss kichern und wutentbrannt sieht der blonde Claude an. "TÖTE SIE! JETZT!" Ich sehe auf den Butler der auf mir sitzt und klopfe ihm mit meiner Hand auf den Oberschenkel. Leicht lächelnd sehe ich den verdutzten Teufel an. "Ich hoffe seine Seele ist dir diese Demütigung seinerseits wert..." Claude zögert kurz, holt dann aber weit aus. Ich lächle ihn an, schließe meine Augen und warte auf den Todesstoß seinerseits. Doch nichts kommt! "Nanana... Wer wird denn gleich...?" Verwirrt öffne ich leicht meine Augen und sehe Sebastian, der Claude's Hand hält und freundlich lächelt! Hinter ihm steht Ciel und betrachtet die Szene misstrauisch. Ich drehe meinen Kopf nach links und sehe die beiden an. Durch den Blutverlust verschwimmt meine Sicht endgültig und ich lächle. "Schön euch beide... ein letztes mal... wiederzusehen!" sage ich und erschlaffe dann. Das letzte was ich höre ist Ciel's verzweifelter Ruf nach mir und Sebastian's trauerndes Schnauben.

Ein kleines übel...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt