Ich rolle mich auf dem boden zusammen, schnappe mir die decke die mir May weggerissen hat und begrabe mich somit unter dieser. Währenddessen kann ich May und Sebastian diskutieren hören. Dafür dass ich noch vor zwei tagen um diese uhrzeit schon in der stadt war um essen zu besorgen... Ich muss schlucken, denn wir treten wieder die tränen in die Augen. Plötzlich wird mir auch hier unten auf dem Boden die Decke entrissen. Ein freundlich lächelnder Sebastian sieht mich an und irgendwie... krieg ich gerade etwas angst! Da ist wieder diese unheilvolle Aura, die ich auch schon bemerkt habe als mein Magen gestern geknurrt hat! "Sera... Der junge Herr wartet schon! Bitte steh auf!" ruft May und ich seufze. "Lang schlafen is bei euch nich drinn was?" Ich setze mich auf und reibe mir nochmal verschlafen die Augen. Dann gebe ich mir einen ruck und stehe auf. Sofort kommt May und dreht mich mit dem Rücken zu ihr. "Hä?" Ich spüre wie mir etwas durch die Haare streicht und drehe mich etwas erschrocken um! "Keine sorge! Das ist nur ein Kamm!" beruhigt mich May und ich betrachten den ziemlich edel aussehenden Kamm. Da legt sie den Kopf schief. "Hast du dir noch nie die Haare gekämmt?" Ich sehe die verdutzte May an und schüttle den Kopf. "Hab noch nie einen gebraucht... Was meinst du wieso ich die so kurz halte?" Mit meinem zeigefinger deute ich auf meine Haare. Energisch dreht May mich wieder um. "Dann genieß es!" ruft sie und schon kämpft sie sich durch meine braunen Haare. Ich muss zugeben... Es ist wirklich entspannend! Ich fange leicht das lächeln an und genieße die Kopfhautmassage mit geschlossenen Augen. "So! Fertig!" meint May und hört -meiner meinung nach viel zu früh- auf mit dem Kämmen. Vorsichtig betaste ich mein Haupt und bin überrascht wie geschmeidig sie sich anfühlen! "Wow! So weich hatte ich sie gar nicht in erinnerung! Danke May!" sage ich und sie legt mir eine Hand auf den Kopf. Nickend stimmt sie mir zu. "Sie sind jetzt wirklich seidig!" Ich grinse sie breit an und fühle dann neugierig ihre Haare. "Aber deine sind auch total weich!" flüstere ich bewundernd. Sie wird rot und schüttelt den Kopf. "Ach was! Ach was!" Da schaltet sich Sebastian an. "Wir sollten zum jungen Herrn gehen! Er wartet schon ungeduldig!" Ich sehe zu May. "Geh du nur ruhig. Ich mache hier noch etwas sauber!" Etwas enttäuscht nicke ich und folge Sebastian aus meinem Zimmer in den Speisesaal. Die ganze zeit beobachte ich ihn. Oder zumindestens seine Haare. Wie die sich wohl anfühlen...? Ohne auf seine reaktion zu warten oder auch nur zu fragen strecke ich mich und streiche ihm durch seine schwarze Haarpracht. Er bleibt stehen und sieht mich überrascht an. "Sera?" doch er unternimmt nichts gegen meine Hand auf seinem Kopf. "Ziemlich weich..." murmle ich und kichere dann. "Wie eine Katze!" füge ich den passenden vergleich hinzu. Dann realisiere ich, was ich gemacht habe und ziehe meine Hand schnell wieder weg. "Tut mir leid Sebastian! Ich war einfach nur so neugierig! Greta meinte immer ich bin in der hinsicht wie ein kleines Kind!" Verlegen grinse ich ihn an. Einen moment steht er noch etwas perplex da, bevor er seinen Kopf von mir wegdreht. "Ich kann sehen dass du dir ein lachen verkneifst!" grummle ich und gehe voraus. Ohne auf den Butler zu warten gehe ich in den Speiseraum und setze mich neben den Earl. "Guten morgen Sera!" begrüßt er mich und ich kann ein bischen genervt sein heraus hören. Sofort senke ich ein wenig peinlich berührt den Kopf. "Guten morgen Ciel. Tut mir leid wegen der verspätung. Ich bin nicht aus dem Bett gekommen..." dann sehe ich ihn entschuldigend lächelnd an. "und mein erstes mal Haarekämmen habe ich wohl etwas zu sehr genoßen!" sein blick wird sanfter und er seufzt auf. "Du bist entschuldigt. Und jetzt wollen wir am besten etwas Essen. Du musst dich an größere portionen gewöhnen und ich möchte, dass du heute mit dem lernen anfängst! Ich werde dich persönlich unterrichten!" Ich nicke stumm. Oh gott... Ein glück hat er meine entschuldigung angenommen! Während des essens sind wir still und ich versuche ohne seine anleitung alles richtig zu machen. Welches besteck könnte für was sein und wie würden die reichen das essen! Nach beendigung des Mahls bin ich ziemlich voll, folge Ciel aber in einen anderen Raum. Es sieht aus wie ein Zimmer, in dem der Earl seine Gäste empfängt. In der mitte steht eine couch, davor ein Tisch und rechts und links der Couch ein Sessel. Er setzt sich in in einen der Sessel und bedeutet mir mich in den anderen zu setzen. Wortlos befolge ich seinen Befehl und setze mich in das weich gepolsterte Möbelstück. Automatisch überkreuze ich die beine und sitze im schneidersitz da. Er zieht eine Augenbraue hoch. "So setzt man sich als Dame nicht hin!" meint er und ich sehe ihn etwas verständnisslos an. "Mit kleid wäre dass ja auch ziemlich... Komisch nicht wahr?" erwiedere ich und bekomme ein kurzes lächeln. "Na gut. Du kannst so sitzen. Aber nur wenn kein Besuch da ist!" Ich nicke. "Also. Ich werde dir das grundlegende erklären und du fragst einfach wenn etwas unklar ist okay?" Da lehne ich mich etwas nach vorne. "Könnte ich einen stift und etwas Papier haben? Dann kann ich mir alles wichtige notieren. Und ja... Ich KANN schreiben!" das letzte sage ich als anspielung an vorgestern, als er meinte ich könne nicht einmal lesen! "Sebastian?" Aus dem schatten tritt der schwarzhaarige Butler heraus und verbeugt sich. "Ja junger Herr?" "Bring Sera bitte stift und Papier!" Er verbeugt sich wieder lächelt freundlich. "Sehr wohl junger Herr!" Im nächsten Augenblick ist er verschwunden. Wie macht er das bloss?! Wundere ich mich und richte dann meine Aufmerksamkeit wieder auf den Earl. "Soll ich dich dann eigentlich wieder mit Earl und so anreden wenn Gäste kommen oder wir wo anders sind?" frage ich und er nickt. "Ich bitte darum. Eigentlich dürfen nur Ehepaare sich so vertraut ansprechen. Und wir wollen doch kein falsches Bild inszinieren. Ausserdem habe ich schon eine Verlobte und das käme ziemlich komisch!" Ich nicke und lächle dann. "Herzlichen Glückwunsch!"
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Ein kleines übel...
FanfictionSera ist seit frühester Kindheit ein waisenkind und lebt auf der straße. Sie begnügt sich damit zu stehlen und raubt nur die reichen leute aus. "Ein weiblicher Robin Hood!" sagen einige, doch dass ist ihr egal. Das einzige was sie beschäftigt ist di...