Kapitel 29

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"Hey Joe! Greg und ich gehn raus! Ihr vier solltet mit den zwei da schon fertig werden!" meint einer und verlässt mit einem blonden zweiten, der mir irgendwie bekannt vorkommt, die Höhle. Sebastian und ich sehen uns an und nicken dann unmerklich. Da ich mich hinter ihm verstecke, weil wir ja 'erwischt' wurden, kann ich problemlos das Messer greifen, dass er mir geschenkt hat. Sein Griff schmiegt sich in meine Hand und fühlt sich warm und lebendig an. Die anderen drei kommen nun auch näher und wir stehen nun mit dem rücken zu wand, eingekreist von vier Söldnern. Eine leichte berührung seinerseits gibts das Signal und ich springe auf den ersten zu. Mit einer fliessenden Bewegung durchtrenne ich ihm seine kehle, ehe dieser überhaupt einen laut aus seinem vor überraschung aufgerissenen Mund bringen kann! Ohne weiteres zögern, und den fakt ignorierend, dass ich gerade in Blut getränkt werde, drehe ich mich zu dem zweiten um und trete diesem in die kniekehle, als er weglaufen will. Sofort geht er in die Knie und ich nehme seinen Kopf in meine linke Hand. Ich überstrecke ihn und schneide auch ihm mit einem leisen schmatzgeräusch durch den Hals. Mit einem seitenblick versichere ich mich, dass bei Sebastian auch alles gut läuft und bemerke dann, dass er schon längst mit seinen zwei fertig ist und mich beobachtet! "Hör auf zu starren! Draussen sind noch zwei!" Er nickt und ich füge hinzu: "Der zweite der rausgegangen ist... der blonde... gehört mir!" ein schmunzeln erscheint auf seinem Gesicht und ich sehe nach draussen. Die beiden stehen mit dem Rücken -wie dumm kann man sein?!- zu dem Höhleneingang. Ich gehe in die Knie und achte beim anschleichen penibel darauf, keine geräusche zu verursachen. Das Messer in meiner Hand pulsiert regelrecht und ich muss lächeln. Mit meinem Daumen streiche ich über den Griff und fixiere meinen Gegner. Sebastian nickt mir zu als wir nahe genug an sie heran gekommen sind und ich gehe nun aufrecht auf den blonden zu. Meine rechte Hand greift an seine linke schulter und mit einem ruck drehe ich ihn zu mir um. Seine Beine ziehe ich weg, indem ich mit meinem rechten Bein dagegen schlage. Durch den gleichgewichtsverlust habe ich eine Chance und lasse ihn auf den Rücken fallen. Sofort setze ich mich auf ihn und halte ihm mein Messer an die Kehle. "Ein mucks und du bist tot!" zische ich und nehme zufrieden sein entsetztes nicken als antwort entgegen. Ein breites lächeln erscheint auf meinen Lippen als ich höre, wie der fünfte Mann durch Sebastian sein Leben lässt. "Sag mal Greg... erkennst du mich denn gar nicht?" frage ich gespielt enttäuscht und verwirrt sieht der blonde zu mir auf und mustert mich. Dann schüttelt er den Kopf. "Oh warte! Stimme ja!" sage ich und verstelle meine Stimme so, als wäre ich in der Untergrundbar. "Jetzt sollte es die wieder einfallen mein Freund!" grinse ich ihn an und erschrocken reisst er seine Augen auf. "D-Du bist der Wolf?" Nun windet er sich immer mehr und mit einem freundlichen lächeln nicke ich. Sein Gesichtsausdruck wandelt sich zuerst in das ungläubige und dann wird er wütend. "Ein Weib! Wir sind alle auf ein verdammtes WEIB reingefallen!" spuckt er aus und ich sehe ihn kalt an. "Tja... und dieses 'verdammte Weib' wird dir für diesen Kommentar das Leben nehmen!" entgegne ich ruhig und lege dann meinen Kopf schief. "Hättest du das nur nicht gesagt...!" ich schüttle den Kopf und sehe ihn dann traurig an. "Ich hätte dir nur ein paar schmerzen zugefügt und dich dann davon kommen lassen... aber so...!" Langsam nehme ich mein Messer von seiner Kehle und sein blick ist nun voller Angst. Ich knöpfe sein Hemd auf und lege die spitze meiner Waffe an seine Brust. Genau dort wo sein Herz liegt lasse ich es ein wenig verweilen. "Man legt sich nicht mit dem Wolf an!" sind meine letzten worte, bevor ich das Messer mit voller wucht in den Oberkörper von Greg stoße und dieser unwillkürlich zuckt. Geduldig warte ich auf ihm sitzend ab und ziehe mein Geschenk aus dem sich nun langsamer windenen Körper. Sebastian kommt neben mich, verbeugt sich und hält mir seine Hand hin. "Dürfte ich den Wolf dann gnädigst bitten von diesem Mann auf zu stehen?" Ich kichere und lege meine Hand in seine. "Wenn man mich schon höflichst darum bittet möchte ich diesem auch nachgehen mein Herr!" antworte ich gespielt höflich und kann ein schmunzeln auf seinem Gesicht erkennen. Mit einem Ruck stehe ich auf meinen Beinen und sehe ihn an. "Na dann wollen wir mal sehen was dieser Kerl sonst noch so zu bieten hat!" sage ich verschmitzt grinsend und gehe vorraus.

Den rest des weges bis zu der riesigen Villa legen wir fast ohne zwischenfälle zurück. Die zwei weiteren toten Söldner sind ja nicht so wichtig... "Es hat mich überrascht wie kaltblütig du diese Männer umgebracht hast!" meint Sebastian plötzlich neben mir und ich sehe ihn an. "Was meinst du?" Er dreht seinen Kopf zu mir. Sein Gesichtsausdruck ist nachdenklich. "Kein zögern oder zucken als dir das Blut in das Gesicht gespritzt hat. Keine gefühlsregung als du ihnen die Kehle durchgeschnitten hast. Es war als..." "Als wäre ich routiniert?" seufze ich und er nickt. Ich sehe wieder gerade aus. "Muss ich sein. Auch wenn ich gesagt hab es war damals alles friede freude eierkuchen und keiner hätte sich getraut anzugreifen. Ich habe mir das selbst eingeredet um überzeiugender auf die anderen zu wirken. Wenn ich mal wieder auf Nachtstreife war habe ich viele töten müssen die sich an meinem Dorf zu schaffen machen wollten. Sei es um Brände oder Morde zu verhindern... Ich musste mir antrainieren leise zu sein und den Gegner so schnell und unauffällig wie möglich zu töten, sodass die Bewohner nichts mitbekamen. Am anfang haben sie sich noch gewundert wieso ich denn morgens so müde bin, aber das ging schnell vorbei. Das heißt ich habe in zweierlei hinsicht gelogen..." mein Blick wandert wieder zu Sebastian, der aufmerksam gelauscht hat. "Ich habe euch belogen als ich gesagt habe dass uns niemand angegriffen hat und ich habe gelogen als ich gesagt habe, dass ich noch nie einen Menschen getötet habe."

Ein kleines übel...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt