Kapitel 25

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Der arbeitende Körper meines hengstes unter mir lässt mich vor freude lächeln. "Bald finde ich heraus WER sie alle umgebracht hat!" Der wald zieht nur so an mir vorbei und ich ducke mich noch ein bischen mehr in die wallende Mähne des pferdes. Automatisch beschleunigt er und läuft nun im schnellsten ihm möglichen Tempo in richtung stadt. Ich lasse ihn an den Gräbern auf meinem Hügel stoppen und steige ab. "Warte hier mein großer!" ich klopfe ihm auf den Hals und bekomme ein schnauben. Kurz sehe ich mich um und ziehe dann meine mütze tief ins Gesicht. Die restlichen 15 Minuten laufe ich selbst in die stadt. Wäre sonst viel zu auffällig! Kurz hinter dem eingang bleibe ich stehen und schlendere nun, wie jeder andere hier, in richtung Rathaus. Zwischendurch klaue ich mir noch ein Messer und gehe seelenruhig weiter. Vor meiner kleinen 'Unterhaltung' mache ich noch einen kurzen stopp bei der Bar. "Ah! Der wolf ist zurück!" begrüßt mich der Barkeeper und schiebt mir wieder ein Bier hin. Nickend nehme ich es entgegen und sofort kommt Petrov zu mir. "Ich habe mehr informationen zu dem Brand! Interessiert?" Ich grinse und verstelle meine stimme. "Aber immer doch mein bester!" "Also... Wie ich dir letztens schon gesagt habe ist der Bürgermeister auch nur mittel zum zweck und eine Puppe!" Ich nicke. "Ich kenne nun den Namen von demjenigen, der ihn dazu beauftragt hat!" "Schieß los!" knurre ich und warte ungeduldig auf die Auskunft. Doch petrov zögert. "Was is...? Heute noch!" ich schnalze genervt mit der zunge. "Erst meine Bezahlung!" schnauzt er und ich grinse. Die Bar ist still und selbst der sonst so harte Barkeeper tritt vorsichtshalber einen schritt auf die seite. Langsam stehe ich von dem Hocker auf und grinse Petrov von unten an. "Oh mein lieber lieber Petrov... Du weißt wie das alles hier abläuft!" Ich lasse das gestohlene messer aus meinem Ärmel gleiten und spiele mit der klinge. "Die spielregeln haben sich geändert wolf!" knurrt er. Für außenstehen hört sich das vielleicht mutig an. Doch ich höre den zitternden unterton. Wenn ich einen schritt nach vorne mache macht er einen nach hinten. Dann schnelle ich plötzlich nach vorne und dränge ihn zwischen Theke und mich. Die Klinge klebt förmlich an seinem Hals. Angsterfüllt sieht er mich an. "Deine Regeln gelten nicht für einen Wolf!" knurre ich ihn an und verstärke den druck des Messers an seinem Hals soweit, bis ich feine blutfäden sehe. "Jeder hier ist ersetzbar! Auch ich! Also mache dir nicht so große hoffnung ich könnte dein Leben verschonen wenn du mir den Namen nicht verrätst! Ich finde schon den nächsten!" sage ich ich leise und ruhig. Er nickt und ich lasse ihn los. Das Blut am Messer wische ich an seiner kleidung ab. "Gute Entscheidung!" langsam gehen die Gespräche um uns herum wieder los und kurze zeit später ist es, als wäre nie etwas geschehn. Das ist das gute hier drinn... Es gelten keine offiziellen Regeln oder Gesetze! Petrov und ich setzen uns hin und er sagt mir einen Namen.

Zufrieden gehe ich aus der Bar. Mein weg führt mich aber trotzdem vor das Rathaus. Ich bleibe davor stehen und betrachte das große, edle Gebäude. "Was für ein Bastard!" murmle ich zu mir selbst und schüttle dann einfach nur den Kopf. Ich drehe mich um und gehe langsam wieder aus der stadt. Es ist abend geworden und die letzten Händer bauen gerade ihre stände ab. Ich gehe zu dem stand, an dem ich das Messer geklaut habe. Unauffällig lasse ich es daneben fallen und hebe es dann auf. "Entschuldigung? Gehört ihnen das Messer hier?" ich hebe es vorsichtig hoch, als hätte ich keine ahnung wie ich mit dem ding umzugehen habe. Der Besitze nickt glücklich. "Oh ja! Vielen dank! Ich habe es schon überall gesucht!" ich übergebe ihm die waffe und bekomme als dankeschön zwei brötchen. Ich lächle ihn freundlich an. "Vielen dank!" dann gehe ich weiter. Das eine brötchen esse ich gleich. Gemütlich schlendernd gehe ich aus der stadt und grüße höflich jeden, der mir entgegen kommt. Ich hab richtig gute laune! Und das liegt nur daran dass ich einen Namen habe der mich weiterbringt! Als ich weit genug von der stadt entfernt bin pfeife ich laut. Ich habe zwar keine ahnung ob mein Hengst das gehört hat, aber ich gehe ihm einfach entgegen. Zwei minuten später kommt er angelaufen, seine Ohren aufgestellt. "Hey großer!" ich kraule ihm am Kopf und gebe ihm dann das Brötchen zu fressen. "Das hast du dir verdient!" Ein zufriedenes schnauben ertönt und ich schwinge mich auf seinen Rücken. Die Abenddämmerung bricht an und ich treibe mein pferd zu einem gemütlichen Trab an. "Wir können ja jetz ein gemütlicheres Tempo anschlagen!" sage ich und klopfe dem Hengst auf den Hals. Während er von selbst den weg zurück findet denke ich nach. Wer ist er? In welcher verbindung steht er zum Bürgermeister? Was ist der grund für seine Tat? Wieso hat es uns getroffen und vor allem wieso mit der Härte? Er hat ja nicht nur den Brand legen lassen, sondern hat ihnen die Bäuche aufgeschlitzt! Was für ein arsch und armer Bastard ist er, dass er nichtmal den kleinen Elias hat leben lassen? Ich spüre wie der Friese stehen bleibt und blinzle ein paar mal, um wieder in die gegenwart zu kommen. Mit einem sprung stehe ich auf meinen eigenen Beinen und gebe den Hengst einen klaps auf seine Hinterhand. Sofort trabt er davon und widmet sich seinem zeug. Nachdenklich gehe ich in die riesige eingangshalle. Dass May mich grüßt bekomme ich gar nicht mit, so tief bin ich in gedanken. "Ich brauche mehr informationen. Wo, wie viele und vor allem wie stark... Soll ich Petrov losschicken?" ich murmle laut vor mich hin und achte überhaupt nicht auf den weg. Schnurstracks laufe ich in jemanden und werde gerade noch an meinem Handgelenk festgehalten, bevor ich auf meinen Hintern falle. Ich sehe verlegen lächelnd zu Sebastian hoch. "Tut mir leid! War in gedanken!" "Kein Problem!" meint er und sieht mich dann neugierig an. "Und? Was weisst du?" Ich seufze. "Ich habe einen Namen, weiß aber nicht viel damit anzufangen. Ich muss morgen nocheinmal in die stadt um mehr herauszufinden!" "Und wie lautet der Name?" ich drehe mich um und sehe Ciel.

"Alois Trancy!"
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Ein kleines übel...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt