Ohne Scheiß, was machen die denn bei unserer Bank? Meine Mädels sind alle schon da und wer noch? Genau, mein Bruder Leon und seine Jungs. Hab ich eigentlich keine Ruhe mehr? Zuhause sind sie jetzt immer da und in der Schule jetzt auch noch oder was? Das ist doch nicht deren Ernst.
Ich trotte langsam hin und begrüsse meine Mädels. Leider hab ich sie heute noch nicht gesehen, aber dafür haben wir gleich Sport zusammen.
"Joe wollte zu Kira", rechtfertigt sich sofort Leon. Okay, ich hab zwar gar nichts gesagt. "Passt schon", meine ich, als ob ich eine Wahl hätte. Die hören doch eh nicht auf mich.
Ich setze mich auf die Bank und beobachte einfach das Geschehen. Aus den Augenwinkel sehe ich den Typ von vorhin? Wie hieß der noch gleich? "Kennt ihr eigentlich Dean?", frage ich ihn die Runde. "Halt dich von dem fern", zischt sofort Leon. Aha, die sind wohl keine Freunde würde ich jetzt mal raten. "Okay, okay war ja nur eine Frage", lache ich.
"Er geht in unsere Parallelklasse und ist ein ziemliches Arsch. Arrogant, ohne Ende und reißt sich jeden Tag eine Neue auf. Wir sind nicht besonderst dicke", klärt mich Benny auf. "Ahh", mache ich nur. Kann ich nur zustimmen, okay ob er immer eine aufreisst kann ich jetzt nicht unbedingt beurteilen. Den Rest aber schon.
Es klingelt wieder zum Pausenende. Wir Mädels gehen zur Sporthalle. "Wieso hast du nach Dean gefragt?", fragt mich meine beste Freundin. Ich erzähle ihr die Geschichte von unserem Zusammentreffen. "Was ein Arsch", kommentiert sie das Ganze, da kann ich ihr nur zustimmen.
Der restliche Tag vergeht ziemlich schnell und ich bin auch wirklich froh drüber, als ich endlich das Gebäude verlasse. Was ein scheiß Tag bisher. Ich hoffe, es wird jetzt endlich besser. Ich laufe zur Bushalte, weil Leon früher aus hatte.
An mir rauscht ein schwarzes Motorad vorbei und hält dann mit quietschenden Reifen vor mir. "Gott, soll ich ein Herzinfarkt bekommen", maule ich gleich los. Der Fahrer nimmt sein Helm ab und es ist kein geringerer als Dean. Was will er nun wieder? Der hat mir noch gefehlt. "Na Prinzessin, soll ich dich zur Entschuldigung nach Hause fahren?", grinst er mich an. "Ich dachte, dass wäre meine Schuld gewesen", verschränke ich meine Arme.
"War es auch", lacht er. "Boa, was willst du wirklich Junge?", frage ich genervt. "Prinzessin, warum so ungeduldig?", grinst er dreckig. Noch einmal nennt der mich Prinzessin und der fängt sich eine. "Ach komm, soll ich deine Laune etwas heben?", fragt er mit einem dreckigen grinsen. "Ihh", mache ich nur und zack setzt er sich seinen Helm auf und rauscht an mir vorbei. Sein Ernst? Was sollte das jetzt wieder? Kann der mich nicht einfach in Ruhe lassen?
Natürlich habe ich jetzt zu allen übel auch noch meinen Bus verpasst. Das war doch seine Absicht. Ich schrei frustriert auf. Ich will nur noch in mein Bett. Diesen Tag kann man eindeutig abhaken.
Ich trotte also zu Fuß nach Hause und das dauert über eine halbe Stunde. Ich bin so froh, als ich endlich zur Tür rein komme. "Wo warst du solange?", fragt Basti sofort. "Hab den Bus verpasst", meine ich nur und laufe in die Küche.
Wenigstens hackt er nicht nach, warum ich den Bus verpasst habe. Am Ende stellt er mir noch unter, dass ich das absichtlich gemacht habe oder so was. Ich trau dem alles zu, der vertraut mir doch Null.Zu meiner Überraschung steht Leyla dort und kocht mit Sarah. Bin ich heute im falschen Film gelandet? Ich hole mir ein Glas Wasser und frage was Leyla hier macht? Wieso hat sie mir nicht Bescheid gegeben, dass sie kommt? Dann hätte sie mich doch mitnehmen können. Irgenwas ist heute total komisch.
Sie meint, dass sie Sarah kennen lernen wollte und es einfach vergessen hat. Ja, ne ist klar. Hier läuft doch irgendwas, aber was? Aber ich hab keine Lust mir darüber jetzt noch den Kopf zu zerbrechen.
Ich setze mich an die Theke. Eigentlich wollte ich ja schnurstracks ins Bett gehen, aber jetzt kann ich ja meine beste Freundin nicht alleine lassen.
Anscheind versteht sie sich sehr gut mir Sarah und pünktlich als das Essen auf den Tisch steht, kommt auch mein Vater nach Hause. Als erstes gibt er Sara einen Kuss. Willkürlich mache ich Kotzgeräusche. Das ist aber auch ekelig. Alle schauen mich böse und verwirrt an. "Sorry, ist mir raus gerutscht", sage ich nur. Es war wirklich keine Absicht diesmal. Lustig war es trotzdem irgendwie und ich muss mir echt das Lachen verkneifen.
Wir essen sofort und alle sind in ein Gespräch vertieft. Keine Ahnung worum es geht. Ich kann die Stimme von der alten einfach nicht ertragen. Gott, ich hasse sie jetzt schon. Kommt einfach her und denkt es wäre alles super. Ich esse so schnell ich kann und frage dann ob ich hoch gehen darf.
In meinem Zimmer schwärmt Leyla sofort über sie. Okay, ich habe es verstanden. Jeder mag sie nur ich nicht.
"Läuft da was zwischen dir und Basti?", endlich habe ich Zeit ihr diese Frage zu stellen. Es brennt mir schon länger unter den Nägeln. "Was? Nein, wie kommst du darauf?", möchte sie wissen und ich erkläre ihr wieso ich zu dem Gedanken gekommen bin. Sie versichert mir, dass da nichts läuft. Also ist das Thema für mich beendet und mache mir keine Gedanken mehr
Um acht Uhr fährt Leyla dann nach Hause. Ich setze mich noch kurz an meine Hausaufgaben und lege mich dann ins Bett und surfe bisschen im Internet.
Als ich bei Facebook bin, bemerke ich, dass ich eine neue Freundschaftsanfrage habe. Von Dean natürlich. Sein Ernst? Denkt er echt die nehme ich an so scheiße wie er ist? Mit Sicherheit nicht. Er ist das größte Arschloch, der auf dem Planeten wandert.
Ich lege mein Handy weg und lege mich schlafen.
Jemand rüttelt stark an mir. "Thea, man steh jetzt endlich auf", schreit jemand und ich öffne müde meine Augen. "Gott, schrei doch nicht so", meine ich. "Wir haben verschlafen", lacht Leon. "Wie spät ist es?", frage ich ihn. "Acht Uhr", als er das sagt springe ich auf und laufe hektisch in meinem Zimmer herrum. Natürlich beschert das ganze meinem Bruder einen Lachanfall.
In Rekordzeit mache ich mich fertig und wir fahren zur Schule. Ich habe es echt im Gefühl, dass heute wieder so ein scheiß Tag wird. Aber nur leicht.
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Thea
Teen FictionThea, vertraut nur einer handvoll Menschen, ihren Brüdern und ihren Freundinnen, dafür hasst sie Geheimnisse, Jungs und ihren Geburtstag und genau dieser steht an. Ab diesen Tag wird sie immer wieder aufs Neue vom Leben überrascht, im positiven, ab...