Kapitel 35

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Gott, endlich ist Freitag und die Woche bedenkt Zeit ist fast um. Die fünf Tage waren schrecklich. Bis Mitags hatte ich nichts zu tun, außer schlafen und nachdenken. Die Nachmittage mit Lily waren echt cool, aber meine Brüder fehlen mir und meine Freunde.

Wir sitzen bei ihr Zuhause im Zimmer, da ihre Eltern nicht da sind. Sie macht sich gerade eine Zigarette an und gibt sie mir rüber. Jeder von uns hat eine Mische vor sich und wir hören laut Musik.

Mein Handy macht ein kurzes Geräusch von sich. Eine WhatsApp von Denise, genauer gesagt ist es nur ein Screenshot von einem Gespräch zwischen Dean und irgendein Kerl wegen der Wette.

"Mach mal leiser", schreie ich zu Lily rüber. "Warum sollte ich jetzt leiser, machen.",mault sie. "Ich muss kurz telefonieren. Gib mal den Tequilla", und dann nehme ich einen kräftigen Schluck.

Ich wähle Denise ihre Nummer und mache auf Lautsprecher. "Thea, hey", begrüßt sie mich. "Wieso schickst du mir das Foto?", komme ich auf den Punkt. "Um dir zu beweisen, dass er dich nicht verarscht. Die Mädels sind auch hier. Ich hab auf laut", erklärt sie mir.

"Weiß ich doch", meine ich nur. "Was?", hackt sie nach. "Ich weiß, dass er mich nie verarscht hat", und ich muss grinsen, als ich höre, wie alle meine Mädels gerade lautstark was fragen.

"Wer ist Dean?", will Lily wissen. "Ach, so meine Typ", winke ich ab und zeig ihr ein Foto. "Man ist der heiß", lacht sie. Wir trinken jeder noch einen kurzen Tequilla.

"Woher weißt du es?", fragt meine beste Freundin.

"Naja, also wisst ihr noch im Urlaub? Als wir Wahrheit oder Pflicht gespielt haben und wir beide dann draußen waren? Ich hab ihm draußen das Angebot gemacht mit mir zu schlafen. Er hat abgelehnt und von da an wusste ich, dass er entweder kein Interesse an mir hat oder an der Wette. Im Laufe der Zeit wusste ich ja, dass er Interesse an mir hat", kläre ich alle auf.

"Du wolltest was?", ich kann mir ganz genau Leylas Blick vorstellen. "Und warum hast du dann?", Denise ist mehr als verwirrt.

"Ich hab das gemacht, damit es leichter für mich ist zum abhauen. Ich hatte am Morgen schon mit Dad telefoniert und wusste von den Plänen mit zusammenziehen. Da kam ich dann auf den Plan", meine ich und stecke mir eine Zigarette an.

"Wie kannst du den heißen Typen nur abservieren?", fragt Lily mich und hält mir die Flasche hin. "Es ist kompliziert. Die ganze Sache mit Tom und so. Ich wusste  nicht mehr wie ich mit ihm umgehen soll und ob ich überhaupt jemals mit ihm schlafen will und so... er ist nicht der Typ für komplizierte Frauen. Weisst du mit vielen er schon was hatte? Was will er dann mit mir? So ist es einfach besser für uns?",

"Du hältst es so für besser? Dein ernst Thea? Du kannst diese Entscheidung nicht für ihn treffen", blafft mich meine beste Freundin an. "Siehst du doch, außerdem hat er sich nichtmal gemeldet, also juckt es ihn nicht", bin ich trotzig.

"Mit wem telefoniert ihr?", höre ich die Stimme meines Bruders. "Mit Thea", antwortet Denise.

"Hey Schwesterherz, ich vermisse dich", brüllt er schon fast ins Telefon. "Ich dich auch", und ich vermisse sie wirklich wie verrückt.

"Ich leg jetzt auf Mädels", meine ich dann nur, drücke den roten Knopf und nehme einen großeb Schluck aus der Flasche.

"Ganz ehrlich Thea, du solltest zurück. Du vermisst doch alle, sogar diesen heißen Typen oder nicht?', wird sie ernst.

Ich schaue sie kurz fragend an. "Der heiße Typ ist durch mit mir. Wahrscheinlich hat er schon eine Neue. Ich habs versaut, nur weil ich mit allem nicht klar kam", scheiße woher kommt das den jetzt?

"Keiner wäre damit klar gekommen Süße, aber du gehörst hier nicht her, sondern zu deiner Familie und deinen Freunden", meint sie.

"Du hast Recht, aber ich bin zu betrunken um mit meinem Vater zu reden", brabbel ich und leg mich auf den Boden.

"Lass uns schlafen", lacht sie und aufs Wort schließe ich meine Augen.

Durch ein hämmern in meinem Kopf wache ich auf den Fußboden auf. Boa, war das gestern zu viel. Ich reibe mir meine Augen und setze mich auf.

Lily neben mir wird auch wach. "Bereit?", fragt sie. "Wofür?", stelle ich eine Gegenfrage.

"Na für zuhause", lacht sie. Langsam kommt mir alles wieder hoch von gestern. Was wird mein Vater dazu sagen? "Denke, keine Ahnung. Was soll ich denn überhaupt sagen?", bin irgendwie immernoch verwirrt.

"Sag deinem heißen Typen, dass du ihn magst. Was sonst du dummi", lacht sie.

"Gib mal ne Zigarette", meine ich nur.

Am Nachmittag sitze ich mit meinem Vater bei einem Kaffee. "Ich würde gern wieder nach Hause, weil ich hab Heimweh und so", beginne ich.

"Okay, willst du heute noch zurück?", will er wissen. "Ich denke schon", meine ich nur. "Dann sag ich zuhause Bescheid", und nimmt mich kurz in dem Arm. "Ich würd sie gerne überraschen", grinse ich.

Nach dem Gespräch packe ich meine Sachen und freue mich wirklich auf zuhause. Aber ich bin auch nervös, wegen Dean. Wie soll ich ihm das alles nur je erklären?

Gegen Abend ist es dann soweit. Zuerst verabschiede ich mich von Lily. Ich nehme sie lange in den Arm. "Hier ein kleines Abschiedsgeschenk, aber niemanden zeigen", grinst sie.

Danach noch von Sarah und meinem Dad. "Ich komme bald wieder", versichere ich allen.

Ich setze mich in meinen Wagen und fahre los. Endlich wieder nach Hause. Ich weiß nicht, ob es die richtige Entscheidung ist, aber ich vermisse alle einfach zu sehr und ob ich das mit Dean nochmal gerade biegen kann? Wer weiß das schon.

TheaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt