Leon und ich betreten zusammen unser Haus. Basti ist schon zuhause und sitzt auf dem Sofa.
"Weißt du schon das neuste. Thea hat einen Freund", war ja klar, dass er sofort Petzen muss. "Hab ich mir schon gedacht, dass sie bald mit Dean zusammen kommt", meint Basti dazu. "Nicht Dean. Irgendein Vollidiot namens Tom. Keiner kennt ihn. Kann man das glauben?", klärt er ihn auf. Danke Bruderherz.
"Bitte was?", nun steht Basti auf. "Kaum erlauben wir dir mehr benimmst du dich wie eine...", er spricht das Wort nicht aus. "Wie eine was?", hake ich nach. "Erst Benny, dann Dean und jetzt? Was ist los mit dir?", schreit er mich an.
"Boa, lass mich einfach in Ruhe", schreie ich zurück und laufe hoch und werfe mich ins Bett. Der Tag kann nicht schlimmer werden. Es geht einfach nicht. Ich versuche Dean anzurufen, aber er geht nicht ran. Also schreibe ich ihm eine Nachricht, aber ich sehe, dass er mich blockiert hat.
Sofort schiessen die Tränen wieder in meine Augen. Ich hab ihn verloren. Ich hab es versaut. Es war klar, in dem Moment, als ich auf dem Schulhof ging wüsste ich es. Das kann ich nie wieder gut machen. Nie wieder.
Sofort muss ich wieder weinen. Zehn Jahre habe ich nicht geweint und nun tue ich es nur noch.
Es klopft an der Tür und ich wische meine Tränen weg. "Was?", frage ich und Leyla kommt ins Zimmer.
"Erklärst du es jetzt mal bitte endlich?", fragt sie. "Was denn?", stelle ich eine Gegenfrage. "Na das mit Tom", wird sie sauer. "Da gibt es nichts zu erklären", meine ich nur. "Du willst mir sagen, dass keiner jemals etwas von ihm gehört hat und du plötzlich mit ihm zusammen bist?, hakt sie nach. "So sieht es wohl aus", sage ich.
"Gott, Thea, dass ist doch nicht dein Ernst. Wir verstehen es alle nicht", meint sie. "Reicht ja, wenn ich es versteh", antworte ich zickig. "Du wirst deine Freunde verlieren, Thea. Dean hast du schon verloren und Denise wird auf seiner Seite stehen. Wie wir alle. Er mochte dich wirklich und du trittst ihn mit Füßen", sag mir doch etwas, dass ich noch nicht weiß.
Ich versuche den Kloß der sich in meinem Hals bildet runterzuschlucken und nicht wieder los zu weinen. Es klappt halbwegs. "Sag mir die Wahrheit Thea. Bist du wirklich in ihn verliebt oder zwingt er dich?", will sie wissen.
"Ich bin verliebt", brummel ich leise. "Das kann ich nicht glauben. Wieso hast du nie von ihm erzählt?", fragt sie weiter. Ich zucke nur mit den Schultern. Leon kommt ebenfalls dazu. "Es gibt Essen", informiert er uns.
"Ich habe kein Hunger", meine ich nur dazu. "Dein Freund ist da, Thea", sagt er noch. Ernsthaft? Was macht er hier? Mit einem Stöhnen stehe ich auf.
"So sehr freust du dich ja nicht auf ihn", sagt Leyla schnippisch. Ich laufe runter. Tom sitzt schon mit den anderen am Tisch. Ich gehe auf ihn zu und packe ihn an dem Arm. "Kommst du mal mit", sage ich. Ich ziehe ihn bis ins Wohnzimmer.
"Was machst du hier?", flüstere ich ihm zu. "Ich will meine Freundin sehen", grinst er. Ich verdrehe meine Augen. "Woher weißt du überhaupt wo ich wohne?", will ich wissen. "Wir gehen seit 5 Jahren in eine Klasse Thea vergessen?", meint er. "Wehe du tauchst hier nochmal unangemeldet hier auf", zische ich ihn an.
Danach setzen wir uns zusammen an den Tisch. Ich stocherte nur in meinem Essen rum. "Du bist also Theas Freund?", fragt mein Vater skeptisch. "Ja", antwortet er. "Okay, ich bin ehrlich, als Sara meinte, dass Theas Freund mit isst hab ich ehrlich gesagt mit jemand anders gerechnet", ja hackt doch alle noch drauf rum. "Das haben wir alle", sagt auch Basti.
"Sie hat sich aber für mich entschieden und ich bin sehr glücklich darüber. Du doch auch Thea", na klar. Super glücklich. Ich bekomme keinen Biss runter. Mein Vater fragt ihn aus, woher wir uns kennen und alles. Tom antwortet ihm, aber ich halte mich daraus.
"Und wie findet Dean das Ganze, Thea?", fragt Basti an mich gerichtet. Können wir das Thema bitte lassen? Ich will nicht reden. Nicht über ihn. "Rate doch dreimal", verdrehe ich nur meine Augen. "Er ist sehr sauer", antwortet Leyla für mich. "Wundert mich nicht", sagt Basti. "Er war auch nicht der Beste Umgang für sie. Gut, dass die beiden jetzt kein Kontakt mehr haben", mischt sich Tom ein.
"Das können wir immer noch besser entscheiden", wird Basti sauer. "Darf ich hoch gehen?", Frage ich. "Du hast ja gar nichts gegessen", sagt Sarah dazu. "Darf ich?", wiederhole ich nur und sie nickt. Ich stehe auf und gehe nach oben. Natürlich kommt Tom mit.
"Wenn du dich weiter so benimmst glaubt keiner, dass wir zusammen sind", keift er mich an. "Mir doch egal", bin ich trotzig. "Willst du etwa?", errinert er mich daran. "Nein", meine ich nur. "Dann gib dir etwas Mühe", sagt er. "Okay", stimme ich zu. Bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig.
Ich lege mich aufs Bett und er gesellt sich dazu. "Lass uns einen Film schauen", meint er. Also mache ich den Laptop an und mache einen an. Ich kann mich aber gar nicht auf den Film konzentrieren. Meine Gedanken sind mal wieder bei Dean. Ich hole meine Hand und schaue bei Whats App nach, ob er vielleicht meine Nachricht gelesen hat.
"Vergiss ihn endlich. Der hat keine Lust mehr auf dich", grinst er. "Frag dich mal warum", meine ich nur dazu. "Vielleicht weiß er jetzt mal wie meine Schwester sich gefühlt hat", sagt er. Was juckt es mich? Gott, dann hau ihm einfach eine rein oder so. Aber lass mich aus dem Spiel. Ich sage einfach nichts mehr dazu. Als der Film fast zu Ende ist, platzt Basti ins Zimmer.
"Du musst jetzt gehen", sagt er nur an Tom gerichtet. Er steht auf. "Ciao Schatz", flötet er. "Tschüß", antworte ich nur und weg ist er. Endlich.
"Du willst mir doch noch sagen, dass du wirklich mit diesem Spacko zusammen bist", sagt er dann an mich gerichtet. "Siehst du doch", antworte ich nur darauf. "Was ist nur in dich gefahren?", wird er sauer.
Lasst es doch einfach gut sein. Als er endlich aus meinem Zimmer geht versuche ich zu schlafen, aber das klappt so gut wie gar nicht. Die ganze Nacht drehe ich mich hin und her. Mein Gehirn hält einfach nicht die Fresse. Ich komme einfach nicht zur Ruhe.
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Thea
Teen FictionThea, vertraut nur einer handvoll Menschen, ihren Brüdern und ihren Freundinnen, dafür hasst sie Geheimnisse, Jungs und ihren Geburtstag und genau dieser steht an. Ab diesen Tag wird sie immer wieder aufs Neue vom Leben überrascht, im positiven, ab...