Kapitel 61:

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Am nächsten Morgen erzähle ich meinem Vater, dass ich zum Mittagessen nicht zuhause bin.

"Hast du was vor?", fragt er. "Ich mach was mit Dean", sage ich. "Oh wirklich?", hackt er nach.

"Ja, ich hab da so ein Gefühl, wenn er in meiner Nähe ist und ja keine Ahnung. Da ich gar kein Plan von Dates hab ruf ich jetzt mal meine beste Freundin an", lache ich.

"Ähm, ich bin schon hier", steht sie hinter mir. Ach ja, sie ist ja mit Basti zusammen, ganz vergessen.

Wir gehen beide in mein Zimmer. "Also wie läuft das mit Dates?", frage ich sie. "Oh gott bist du etwa aufgeregt? Musst du gar nicht. Zieh dir was nettes an und dann lass es auf dich zu kommen", klärt sie mich auf.

"Er weiß, aber schon so gut wie alles über mich und ich gar nichts von ihm. Das ist doch blöd. Was ist wenn ich gar nicht mehr so bin, wie vorher und er mich jetzt doof findet?", okay ja ich bin voll nervös.

"Du bist wie vorher, Süße. Er wird dich nicht blöd finden", dann werden wir zum Essen gerufen. Ach ja voll vergessen, wollte ja was essen.

Unten gibt es leckere Pfannkuchen. "Weißt du schon was ihr macht?", fragt mich Basti.

"Keine Ahnung, ich hab ihm gesagt bloß nicht was wir schonmal hatten, aber woher soll ich das wissen?", ich bin doch echt dämlich.

"Tja, so viele Dates hattet ihr auch nicht. Ihr wart erst Freunde und dann würdet ihr ein Paar. Hat ziemlich lang gedauert bis dir klar wurde was du willst", okay, ja gut das klingt nach mir.

"Hmm, klingelt nichts bei mir", meine ich.

Auf einer Seite hasse ich es so, dass ich alles vergessen habe. Alle wissen, was passiert ist nur ich tape im dunkeln. Irgendwie muss ich meine Errinerungen doch zurück erlangen.

Nach dem Frühstück mache ich mich für mein Date fertig. Ich halt mich ja selbst für bekloppt. Als letztes weiß ich nur, dass ich eigentlich gar nichts von Jungs halte und plötzlich will ich von mir aus ein Date haben.

Irgendwas in mir hat sich aber geändert oder hab ich das nur ich weiß es nicht mehr?

Um drei Uhr stehe ich unten und warte auf Dean. Als es an der Tür klingelt geh ich hin und er steht vor mir. Diese Augen gehen einem einfach unter die Haut.

"Du hast ein Motorrad, wie cool ist das bitte", gehe ich raus. "Du bist zwar schonmal mit mir drauf gefahren, aber ich dachte du machst da vielleicht eine Ausnahme", und wie ich das mache.

Wir setzen uns darauf und los geht die Fahrt.

Am Minigolfplatz hält er an. "Oh cool, dass wollte ich schon immer mal machen", sage ich.

Wir holen uns die Schläger und es geht gleich los. Nur leider stelle ich mich direkt doof an und bekomme es einfach nicht hin.

"Menno", meine ich, als der Ball in die völlig falsche Richtung rollt. "Ich zeig es dir", grinst Dean und stellt sich hinter mich. Er hält meine Hände und zeigt mir wie ich es machen soll. Ich drehe mein Kopf leicht zu ihm. "Bereit?", fragt er und ich nicke nur. Zusammen machen wir den nächsten Schlag und er geht direkt ins Loch.

"Aww", schreie ich und falle ihm direkt um den Hals. Er riecht unglaublich gut und es fängt plötzlich alles in mir zu kribbeln. Wie kann das nur möglich sein? Ich kenne ihn doch gar nicht.

Ich lasse mit einem hochroten Kopf von ihm. "Ähm, ja erzähl mir was über deine Familie", lenke ich ab.

"Also Denise ist meine Cousine und wir gehen echt zusammen durch dick und dünn. Meine Mom wohnt mit mir alleine, weil mein Dad ist vor ein paar Jahren gestorben", erzählt er während wir weiter spielen.

"Oh, dass tut mir Leid", sage ich dazu. "Er war bei der Army und naja er fehlt mir immernoch", das ist echt traurig.

"War dein Vater oft weg auf einsätzen?", will ich wissen. "Schon, er wollte auch immer das ich zur Army gehe und ich musyte früh schon viel trainieren. Er war der strengste und doch liebesvollste Vater der Welt", warum kommt mir das gerade bekannt vor.

"Was ist?", ich muss wohl ein ziemlich komischen Gesichtsausdruck haben.

"Hast du mir das schonmal erzählt?", will ich wissen.

"Ja, wieso kannst du dich errinern?", hackt er nach.

"Nein, ich hatte nur so ein Gefühl. Kein Ahnung, ich hab ab und zu so...  ja ach egal", meine ich.

"Was meinst du", lässt er nicht locker. "Es ist mit dir einfach so vertraut von anfang an, obwohl wir uns nicht kenen", sage ich.

"Aber das ist doch gut oder nicht?", fragt er. "Ja, aber auch beängstigen, weil ich immernoch nicht viel über dich weiß", meine ich. "Und das ändern wir jetzt", und während des Spieles erzählt er mir so viel über ihn, dass ich am Ende denke ich würde ihn schon Ewigkeiten kennen.

Danach essen wir noch eine Pommes zusammen. "Das hat echt Spaß gemacht", sage ich.

Mein Handy klingelt und ich muss grinsen:, "Na, ob das Basti ist".

Ich schaue rauf. "Es ist Lilly", sage ich und gehe dann ran. "Hallo?", frage ich mehr.

"Hey, ich weiß du errinerst dich nicht an mich, aber ich wollte dir Gute Besserung wünschen und mich bei dir entschuldigen", warum sie auch noch? Wieso tut jedem irgendwas leid.

"Okay, danke", sage ich nur. "Störe ich gerade?", will sie wissen. "Ich hab gerade ein Date mit Dean, also ja", bin ich ehrlich. "Oh gut, ich dachte schon ich hätte das mit euch kaputt gemacht. Dann ciao", und dann legt sie auf.

"Okay, erzähl mir die Geschichte mit Lilly", ich will es jetzt wissen.

"Bist du dir sicher?", hackt er nach. "Ja", und trotzdem greife ich nach seiner Hand, weil ich plötzlich total nervös werde.

"Lilly hast du in Seattle kennen gelernt", beginnt er. "Hab ich meinen Vater besucht?", er hat mir schon erzählt, dass er kurzfristig dort bei Sarah gewohnt hat.

"Mehr oder weniger. Du wolltest hinziehen, aber nach einer Woche hast du einfach alle so vermisst, dass du zurück gekommen bist", erzählt er.

"Echt?", wie konnte ich es nur eine Woche ohne alle aushalten.

"Dort ist sie deine Freundin geworden und das eine Wochenende hat sie dich besucht und dann seit ihr auf eine Party. Naja, dort sind wir beide uns wieder näher gekommen, also ja ähm keine Ahnung, ob du das hören willst. Aufjedenfall waren wir alle total betrunken und sind zu euch. Ich hab auf dem Sofa geschlafen. Am nächsten Morgen habt ihr mich mit ihr dort vorgefunden, weil sie und auch Benny haben euch im Glauben gelassen, wir hätten was miteinader gehabt", erklärt er.

"Und meine Brüder waren mehr als pissig oder?", frage ich.

Er bejaht das Ganze. "Und das hat uns wieder auseinader gebracht?", will ich wissen.

"Ehrlich gesagt, hat es uns sogar näher zusammen gebracht", sagt er.

"Und das haben meine Brüder zugelassen?", hacke ich weiter nach. Das hätten die noch nie zugelassen, wenn sie dachten, dass er mich betrogen hat.

"Sie wussten nichts davon", warte was ich habe sie angelogen? Ich lüge meine Brüder nicht an, oh mann.

"Wow", bekomme ich nur raus.

"Wann ist das alles passiert?", will ich wissen.

"Die letzten zwei Wochen vor deinem Unfall", klärt er mich auf. Kann ich mich deshalb nicht errinern? War das zu viel für mich?

"Willst du mehr darüber wissen?", fragt er mich.

"Nein, danke, dass war genug fürs erste", ich bekomme direkt wieder Kopfschmerzen.

"Ich glaub ich muss meine Tablette wieder nehmen", sage ich dann.

"Okay, ich fahr dich nach Hause", und wir räumen alles weg und machen uns auf dem Weg.

TheaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt