Zuhause koche ich für meine Brüder und lasse das Gespräch Revue passieren. Es tat gut, dass von einer Person zu hören, die unparteiisch ist und das gibt mir einfach einen neuen Blickwinkel.
Basti hat es im Urlaub schonmal gesagt, aber ich wollte es nicht glauben. Dennoch weiß ich nicht, ob ich für ein Gespräch bereit bin.
"Hey", Leon steht plötzlich im Zimmer und aus Schreck lasse ich den Löffel fallen. "Alter", lache ich laut los.
"Duuu", beginne ich.
"Was ist den Schwesterherz?", fragt er.
Zuerst stelle ich die Kochplatten aus, weil das Essen fertig ist und setze mich dann auf die Arbeitsplatte. Leon schaut mich nur schief von der Seite an.
"Also... Ja, ich...", sag es doch einfach Thea.
"Was ist denn?", ist er ungeduldig.
"Ich wollt einfach danke sagen, weil du immer für mich da bist, gerade die letzte Zeit, wo ich viel scheiße gebaut habe und jaaa", beginne ich.
"Ich hab dich lieb", hänge ich dann noch ran, ganz schnell und leise.
"Was?", fragt er.
"Bist du taub oder was?", grinse ich.
"Sowas höre ich nicht oft von dir, also will ich es nochmal hören", war ja klar.
"Ich hab dich lieb", diesmal lauter.
"Ich dich auch", nimmt er mich in den Arm. "Und ich bin immer für dich da", flüstert er mir ins Ohr.
"Und was ist mit mir?", platzt mein großer Bruder rein.
"Was sollte sein?", lache ich.
Er kommt näher und nimmt mich ebenfalls in den Arm.
"Dich hab ich auch lieb, mein großer nerviger Bruder", schmunzel ich.
"Ich dich auch Süße, aber wie kommen wir zu der Ehre?", will er wissen. Ja, nach zehn Jahren würd ich mich das auch an deren Stelle fragen.
"Nur so", meine ich und nehme mir dann ein Teller mit Essen.
Zum Essen kommt dann auch Benny nach Hause. Er setzt sich zu uns. "Boa, sie regt mich so auf. Ständig versucht sie mich anzurufen", meckert er sofort los. "Sag ihr einfach, dass sie es lassen soll", sagt Basti. "Vielleicht redet du mal mit ihr", werfe ich ein und alle schauen mich komisch an.
"Das kommt gerade von dir?", lacht Benny dann. "War ja nur so ein Gedanke, immerhin hat sie dich aufgezogen und ist doch jetzt egal ob sie deine biologische Mutter ist oder nicht", sage ich nur.
"Aber sie hat mich mein ganzes Leben angelogen, dass verstehst du nicht", wird er sauer.
"Nein, weil ich nie richtig eine Mutter hatte", stehe ich auf und verlasse den Raum.
"So war das doch gar nicht gemeint", höre ich ihn noch rufen.
Ich gehe raus ein paar Schritte die Straße runter und stelle mich hinter einen Baum und mache mit eine Zigarette an. Nachdenklich blaße ich den Rauch in die Luft. Dann wähle ich einfach die Nummer von meinem Vater.
"Hallo Thea", begrüßt er mich. "Sag mal wann kommst du uns mal besuchen?", komme ich gleich auf den Punkt. "Ich weiß nicht, ob ich es dieses Wochenende schaffe. Ist was passiert", ist er sofort besorgt. "Nein, ich wollt nur mit dir über was reden", sage ich. "Okay, du machst mich neugierig", und ich höre sien Grinsen durchs Telefon.
"Ja, also keine Ahnung, weißt du wegen damals, also meinem 6ten Geburtstag und über uns und so. Weißt du, keine Ahnung", und schon weiß ich eigentlich wieder nicht was ich sagen wollte.
"Wie kommst du da jetzt drauf?", will er wissen, also erzähle ich ihm von der Schulpsyologin, von Dean und allem.
"Süße, dass sollten wir wirklich besprechen, wenn ich da bin. Ich verspreche am Wochenede zu kommen", danach legen wir auf, ich schmeiße meine Zigarette weg und ich gehe zurück zum Haus.
Als ich ins Wohnzimmer gehe sind plötzlich ein paar Jungs meiner Brüder da und zocken irgendwas und natürlich ist auch Dean da. "Hey", sage ich in die Runde. Er beachtet aber nur das Spiel, daher geselle ich mich zu ihnen. Dean und Basti spielen gerade eine runde Fifa und Dean ist am gewinnen.
"Na wer will jetzt gegen mich verlieren?", grinst er. Keiner sagt was, also nehme ich einfach den Controller in die Hand. Er schaut mich kurz fragend an. "Angst zu verlieren?", bin ich frech. "Das glaubst auch nur du", und sofort fangen wir an.
Tja, er hat nur nicht bedacht, dass ich zwei Brüder habe und das ständig mit ihnen gezockt hab. Keine Frage er ist echt gut und zur Halbzeit steht es unentschieden.
"Wieso kann sie das?", fragt Mike in die Runde. "Wegen uns", sagen Leon und Basti gleichzeitig und alle lachen. Am Ende gewinne ich sogar, zwar nur mit einem Tor unterschied, aber gewonnen ist gewonnen.
"Ehi, nochmal", sagt Dean nur am Ende. "Kann da etwa jemand nicht verlieren", lache ich mich halb tot. "Willst du jetzt lachen oder spielen, Prinzessin?", ich hab es so gehasst, wenn er mich so genannt hat, aber nun, mein Herz setzt eine Sekunde aus. Ungelogen.
Die zweite Runde ist unentschieden, also spielen wir noch ein drittes Mal und die Runde gewinnt er dann.
"Ihr seit beide gleich gut, das dauert sonst Ewigkeiten", sagt Basti und wieder lachen alle.
Ich lege den Controller auf den Tisch. "Was machen wir nun?", fragt Mike. "Ich gehe dann mal", meine ich und will gerade aufstehen. "Bleib doch noch", sagt Marc und ich schaue nur Dean fragend an.
"Was schauste mich jetzt so an?", fragt er. "Ähm.. ", mehr bekomme ich wieder nicht aus mir raus. "Mensch Dean, sie will wissen, ob es für dich okay ist", spricht Joe mein Gedanken aus. "Mir doch egal was sie macht", ist er wieder kalt zu mir.
Ich sage nichts dazu, überlege nur ob ich jetzt gehen sollte oder nicht. Was denkt er, wenn ich jetzt gehe? Aber was, wenn ich nicht gehe.
"Setz dich einfach", zieht Marc mich wieder aufs Sofa und sofort bekomme ich einen bösen Blick von Dean. Mach ich eigentlich alles falsch.
Die Jungs machen Musik an und fangen an über irgendwas zu reden. Davon versteh ich nichts, also gehe ich nach einer halbeb Stunde einfach nach oben in mein Zimmer und schaue noch einige Folgen meiner Lieblingsserie, die ich eigentlich schon auswendig kann.
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Thea
Teen FictionThea, vertraut nur einer handvoll Menschen, ihren Brüdern und ihren Freundinnen, dafür hasst sie Geheimnisse, Jungs und ihren Geburtstag und genau dieser steht an. Ab diesen Tag wird sie immer wieder aufs Neue vom Leben überrascht, im positiven, ab...