Kate hat mich nach Hause gefahren. "Willst du mit rein kommen?", frage ich sie.
"Meinst du das ist eine gute Idee. Dein Brüder und Benny sind doch da?", will sie wissen.
"Ich denke schon", steige ich aus dem Wagen aus.
"Ist Seth eigentlich Bennys Vater?", frage ich sie.
"Ja, seine Mutter ist bei der Geburt gestorben und nach der Hochzeit habe ich ihn adoptiert. Es tut mir leid, dass ich nicht gleich die Wahrheit gesagt habe", ich schliesse die Tür auf und gehe mit ihr ins Wohnzimmer.
Alle drei schauen mich zuerst komisch an. "Also lief euer Gespräch gut?", fragt Basti und ich nicke.
"Freut mich für dich", sagt dieser, aber Benny steht sofort auf und verlässt den Raum.
"Er braucht sicher noch Zeit, so wie ich am Anfang. Willst du was trinken?", frage ich.
Wir setzen uns mit einem Tee aufs Sofa und erzählen den anderen von unserem Tag. Okay, dass mit Dean lasse ich aus, aber da fällt mir ein...
Ich hole mein Handy raus und versuche ihn nochmal anzurufen, aber er geht immernoch nicht ran. Was ist nur los?
Wir reden noch ein wenig und dann muss Kate zur Arbeit.
Danach fange ich an für uns alle zu kochen und als Benny die Tür hört kommt er auch wieder aus seinem Zimmer.
"Wieso redest du plötzlich mit ihr und nimmst sie noch mit her?", ist er wütend.
Basti und Leon kommen auch in die Küche. "Wir haben doch gesagt, dass es ihre Entscheidung ist", unterstützt mich mein großer Bruder. "Trotzdem, was sie mir angetan hat. Sie hat mich jahrelang belogen", meint er.
"Und mich hat sie verlassen Benny. Okay, das hier ist kein Wettbewerb, wenn sie mehr weh getan hat. Ich war die letzten drei Tage bei Frau Krause wegen dem ganzen Scheiß und sie hat mir geholfen, durch alles etwas klarer zu sein", bin ich ehrlich.
"Bei unserer Schulpsyologin?", will Leon wissen.
"Ja genau", dabei brate ich das Fleisch weiter an.
"Ich wusse nicht, dass es dir noch so schlecht geht", nimmt mich Basti plötzlich in den Arm.
"Es wird langsam besser", ich decke den Tisch zum Essen.
Bein Essen erzähle ich alles worüber wir geredet haben. "Meine richtige Mutter ist bei der Geburt gestorben?", ist Benny schockiert. "Mehr weiß ich nicht, darüber solltest du mit deinem Vater reden", meine ich.
"Wisst ihr wo Dean ist? Eigentlich wollte er mich heute fahren, aber nun erreiche ich ihn nicht mehr", ich räume die Teller ab und bringe sie in die Küche.
"Nein keine Ahnung", antwortet Basti. "Ich fahr mal zu ihm", meine ich und hole meine Schlüssel.
Bei ihm zuhause angekommen, macht mir aber auch keiner auf, also langsam mache ich mir echt Sorgen. Wo ist er nur? Ich rufe Denise an, vielleicht weiß sie etwas.
"Hey", begrüßt sie mich. "Weißt du wo Dean ist? Er geht nicht ans Telefon und zuhause ist auch keiner", komme ich sofort auf den Punkt, aber sie weiß auch nichts.
Das ist total komisch für ihn, nicht das was passiert ist.
Ich fahre wieder heim und gehe sofort in mein Zimmer.
Die nächsten Tage ist auch weder in der Schule, noch kann man ihn erreichen. Ich hinterlasse gefühlt schon die dreihundertste Nachricht.
Selbst die anderen machen sich schon Sorgen, denn er hat sich sonst auch bei niemanden gemeldet.
Seit ich ihn nicht erreichen kann, habe ich irgendwie total schlechte Laune. Ungelogen ich maule und zicke jeden, wegen Kleinigkeiten an. Ich weiß nicht, sas mit mir los ist.
Am Freitag gehe ich nach Wochen endlich mal wieder zum boxen.
Samstag, als wir alle beim Frühstück sitzen kommt mein Vater mit Sarah nach Hause und er hat sogar eine Überraschung dabei. Lilly. Ich springe ihr förmlich in die Arme.
"Ich wollte deinen heißen Typen kennen lernen", grinst sie. "Tja, dafür müssten wir ihn erst finden", bin ich genervt.
Sarah nehme ich auch kurz in den Arm. "Schön, dass ihr da seit", sage ich dann.
"Hab ich dir doch versprochen", sagt mein Vater. "Du wolltest doch mit mir sprechen", fügt er dann hinzu.
Wir gehen zusammen in die Küche und ich stelle ihn ein Kaffee hin.
"Ich hab mit Kate geredet", erzähle ich ihm. "Wirklich, das freut mich", sagt er.
"Weißt du Dad, ich hab dich echt lieb", beginne ich. "Aber das ganze mit Kate und das du immer arbeiten warst tat mir irgendwie nicht gut und das ist mir jetzt erst bewusst geworden. Ich will dir kein Vorwurf machen, aber du warst immer so traurig und keine Ahnung...", erzähle ich.
"Ich weiß Thea, ich hab mich in die Arbeit gestürzt und gar nicht drüber nachgedacht was das für Auswirkungen für dich und deine Brüder hat und das tut mir wirklich Leid", ich nippe an meinen Kaffee.
"Das weiß ich doch. Ich dachte nur es wäre gut, wenn wir darüber reden", meine ich.
"Aber du solltest das nicht als Beispiel sehen, dass Liebe so schlimm ist. Ich habe deine Mutter sehr geliebt und sie hat mir das Herz gebrochen, aber ich würde nie was ändern wollen, nur das ich mir wünschte mehr Zeit mit euch zu verbringen und deshalb haben Sarah und ich uns überlegt, dass es am besten ist, wenn wir hier wohnen", erzählt er.
"Wirklich? Aber was ist mit eurer Arbeit?", will ich wissen.
"Das haben wir geklärt", sagt er und ich nehme ihn in den Arm. "Ich hab dich lieb", flüstert er mir ins Ohr. "Ich dich auch", meine ich.
Wir gehen zu den anderen und sagen ihnen die gute Nachricht. Meine Brüder freuen sich auch und ich nehme Sarah nochmal in den Arm. Ich denke, dass sie damit ganz viel zu tun hat.
"Der Umzug findet nächste Woche statt. Morgen fahren wir Lilly nachhause und fangen dann an die ersten Sachen her zu bringen", oh cool meine Freundin schläft heute hier.
"Übrings heute Abend feiert Marc Geburtstag", informiert uns Basti. "Euer oder Deans Marc?", will ich wissen. "Dean", antwortet er. "Ich bin gar nicht eingeladen", wunder ich mich. "Klar und Lilly kann sicher auch mit", grinst er.
"Kommt Mister ich bin seit Tagen unerreichbar auch dahin?", will ich wissen. "Vermisst du deinen Dean?", zieht mich Basti auf. "Witzig, er ist nicht mein Dean", meine ich.
"Könnte er aber sein", sagt er. "Könnte er aber sein", äffe ich ihn nach und er lacht einfach nur. "Könntest du das mal lassen?", bin ich noch genervter.
"Wir können nichts für deine schlechte Laune", grinst er immernoch.
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Thea
Teen FictionThea, vertraut nur einer handvoll Menschen, ihren Brüdern und ihren Freundinnen, dafür hasst sie Geheimnisse, Jungs und ihren Geburtstag und genau dieser steht an. Ab diesen Tag wird sie immer wieder aufs Neue vom Leben überrascht, im positiven, ab...