Ich öffne die Tür und laufe ins Wohnzimmer, doch keiner ist da. Hä, vorhin meinten sie doch, dass sie zuhause bleiben. Dann fahr ich jetzt eben erst zu Dean. Ich mache auf dem Absatz kehrt und gehe zurück.
Als ich gerade raus will kommen mir meine drei Brüder entgegen. "Thea", sind sie überrascht. "Hey", grinse ich und nehme alle in den Arm. Sie schieben mich zurück ins Wohnzimmer.
"Bleibst du hier?", will Leon wissen. "Jap", muss ich grinsen. Wir nehmen uns alle nochmal in den Arm
"Benny wohnt jetzt hier", informiert mich Basti. "Aber nicht in meinem Zimmer oder?", bin ich erschrocken.
"Ach Quatsch. Also es ist etwas passiert, deshalb bleibt er hier. Benny sagst du es ihr?", ich schaue alle gespannt an."Ich bin adoptiert. Also bin ich auch nicht euer Bruder", platzt er raus. Erzähl mir was Neues. Natürlich tue ich so, als wäre ich überrascht.
"So überrascht wirkst du gar nicht", hat ja super geklappt.
"Ähm, vielleicht hatte ich so eine Ahnung", bin ich ehrlich.
"Wie?", hackt Benny nach.
"Naja, ich wusste es nicht genau, aber Tom hatte mir eine Nachricht in den Umschlag gepackt und da stand eben drin, dass wir keine Geschwister sind. Aber was kann man Tom schon glauben, dachte ich mir. Hab aber dennoch sicherheitshalber in meine Geburtsurkunde geschaut", erkläre ich.
"Krass woher wusste er das?", ja das frage ich mich auch. Sie klären mich auf, dass sie gerade alle nicht mit unserer Mutter reden. Im Grunde ist mir das egal. Meine Mutter ist mein wenigstes Problem.
Ist echt komisch erst hab ich ein neuen Bruder, jetzt doch nicht mehr. Aber für mich ist es kein Problem, wenn er hier wohnt.
"Hast du deinen Mädels schon Bescheid gesagt?", will Leon wissen. "Nein, ich dachte ihr wärt alle hier und wollte euch überraschen", meine ich.
"Ich schreib Denise mal", holt Leon sein Handy raus.
Kurze Zeit später klingelt es schon an der Haustür. Freudrstrahlend mache ich die Tür auf und die Blicke sind einfach goldwert. Ach man hätte ich das mal aufgenommen.
"Was machst du hier?", fragt Leyla. "Ich wohne hier", lache ich weiter und schiebe alle ins Wohnzimmer.
Leon begrüßt Denise mit einem Kuss. Sind die zwei endlich zusammen? Was ich wohl alles die Woche verpasst habe?
Komisch nur, dass Leyla und Basti sich nichtmal eines Blickes würdigen.
Aber das frage ich alles später. Jetzt genieße ich es hier zu sein. Alles andere wann anders.
Ich erzähle alles was in Seattle war, wie die Wohnung ist, wie es Dad geht und von meiner neuen Freundin. Okay, von der Sauferei und das ich geraucht habe sag ich natürlich nichts. Sie würden mich töten. Ohne Witz.
"Und was hab ich verpasst?", will ich wissen. "Ach nicht viel", also das glaube ich ja mal gar nicht.
Wir reden noch einige Zeit, doch als ich müde werde verabschiede ich mich von allen.
Am nächtsen Morgen packe ich in Ruhe meine Sachen aus und überlege was ich heute mache. Sollte ich heute mit Dean reden? Ich will es ja, aber was soll ich ihn sagen? Keine Ahnung, also lass ich es lieber.
Unten hole ich mir einen Kaffee. "Wir wollten heute alle ins Freibad. Willst du mit?", fragt mich Basti. "Hmm, die Mädels auch?", stelle ich eine Gegenfrage. "Ja", antwortet Leon für ihn.
"Hast du mit Leyla Streit?", frage ich weiter. "Keine Ahnung", antwortet er nur. Das bedeutet wohl eindeutig Ja.
Nach dem Frühstück fahren wir los. Wir suchen einen schönen sonnigen Platz und legen unsere Handtücher aus.
Nach dem Umziehen gehe ich zurück zu den anderen. Als ich weg gegangen bin war unsere Clique noch nicht so groß und da steht er. Dean, oben ohne und schaut gerade in meinen Richtung.
Ich glaub mein Herz setzt gerade aus. Kurze Zeit später bin ich bei allen angekommen. "Hey", sage ich knapp und die Jungs begrüßen mich alle und fragen natürlich ob ich wieder für immer da. Nur Dean sagt kein Wort.
"Lasst uns rein gehen", sagt einer und alle setzen sich in Bewegung. Ich halte Dean am Arm fest. "Können wir reden?", frage ich. "Muss nicht umbedingt sein", okay noch kühler und du bist ein Eisblock. "Bitte, nur kurz", ich würde es ihm aber nicht verübeln, wenn nicht.
"Wenns sein muss", gibt er nach. Ich hole einmal tief Luft. "Es tut mit Leid, ich weiß auch nicht warum ich plötzlich so blöd zu dir war und auch das mit der Wette. Ich weiß doch, dass du nicht mehr mitgemacht hast. Keine Ahnung, warum es tut mir einfach total Leid", ratter ich so schnell es geht runter.
"Schön", antwortet er nur. Schön? Was soll das bedeuten?
"Wie?", schaue ich ihn an.
"Thea, was erwartest du, dass ich wieder ankomme, weil du das jetzt willst? Ich weiß, dass die Sache mit Tom für dich hart war, aber du stößt lieber jedes Mal alle weg, wenn es schwierig wird, statt dir von uns helfen zu lassen. Ich will nicht darauf warten bis du das wieder tust", ich schaue beschämt zu Boden. Wie Recht er doch hat."Aber...", doch ich weiß gar nicht mehr was ich sagen soll. "Wir haben jetzt die selbe Clique, als du weg warst haben wir viel gemacht, aber deshalb müssen wir zwei keine Freunde sein", und mit den Worten lässt er mich stehen.
Das war hart. Ich schlendere ebenfalls zum Wasser und suche meine Freunde, bis ich plötzlich von hinten gepackt werde. Ich schreie laut los. "Oh sorry", sagt ein Junge. Gott, spinnt der. Ich dachte schon, es wäre Tom. Sofort war alles wieder da, die Angst, der Schmerz, einfach alles.
Mir ist die Lust ans schwimmen vergangen. Ich hole meine Sachen und verschwinde. Draußen merke ich, dass ich ja mit meinen Brüdern gekommen bin. Ich schreibe Leon kurz eine Nachricht und laufe dann nach hause. So kann ich wenigstens nachdenken.
DU LIEST GERADE
Thea
Teen FictionThea, vertraut nur einer handvoll Menschen, ihren Brüdern und ihren Freundinnen, dafür hasst sie Geheimnisse, Jungs und ihren Geburtstag und genau dieser steht an. Ab diesen Tag wird sie immer wieder aufs Neue vom Leben überrascht, im positiven, ab...