Kapitel 67:

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Als ich endlich oben bin rufe ich Dean an. Ich hab schon ein schlechtes Gewissen.

"Hey, ist was passiert?", fragt er mich.

"Nein, Ja, also ich hab dich vorhin angelogen", beginne ich.

"Weswegen", hackt er nach.

"Ich hab nicht mit Shawn gelernt, sondern mich mit ihn getroffen, damit er mir sagt, was mit Tom und mir war", erzähle ich.

"Oh Thea", macht er nur. "Ich war dann auch noch bei Tom und keine Ahnung, dann war ich so verwirrt und habe was getrunken im Park. Mike hat mich dann gefunden und sich um mich gekümmert", kläre ich ihn auf.

"Es tut mur Leid, dass ich gelogen habe", füge ich noch hinzu.

"Du solltest nicht zu Tom gehen und überhaupt, gott was soll ich dazu sagen?", stöhnt er ins Telefon.

"Ich wollte doch nur wissen, was passiert ist, aber keiner will mir was dazu sagen", verteidige ich mich.

"Willst du es immernoch? Dann erzähl ich es dir eben", gibt er sich geschlagen.

"Nein, Mike hat schon Recht mit dem was er gesagt er. Er wollte mir nicht sagen, was ich damals gefühlt hat, sondern hat mich nur gefragt, was ich jetzt fühle, wenn ich dich sehe oder als ich ihn gesehen habe", erkläre ich ihm.

"Ich weiß einfach nicht was ich sagen soll", ist er ehrlich und ich auch nicht, also legen wir erstmal auf und wollen am nächsten Tag in der Schule weiter reden.

"Aufstehen", weckt mich Leon. "Ich will nicht", grummel ich. Mein Bruder legt sich zu mir ins Bett. "Hast du einen Kater?", grinst er. "Lass mich", drehe ich mich um.

"Das war wirklich eine dumme Idee von dir gestern Thea", fängt er an.

"Wir wollen dir nichts böses, wirklich nichts. Aber was da mit Tom war, war wirklich hart. Danach ging es dir so schlecht, dass du Dean und uns alle von dir gestoßen hast und nach Seattle abgehauen bist. Keiner möchte, dass es dir wieder so schlecht geht", klärt er mich auf und er ist endlich einer, der mir halbwegs die Wahrheit sagt.

"Danke", umarme ich ihn. "Womit hab ich das jetzt verdient?", grinst er.

"Einfach nur so", und dann stehe ich auf und mache mich für die Schule fertig.

Vor der Schule warten schon die anderen auf uns. Ich begrüße alle und nehme dann Dean kurz in den Arm. "Tut mir wirklich Leid", flüster ich ihm ins Ohr.

"Schon okay", murmelt er. "Dad holt dich nach der Schule ab, weil ihr zum Arzt müsst", sagt mir dann noch mein Bruder.

Als es zum Unterricht klingelt gehen wir alle zusammen rein.

Kaum sitze ich auf meinen Platz ertönt eine Ansage, dass ich zu Frau Krause gehen soll. Was will denn unsere Schulpsychologin von mir?

Also stehe ich wieder auf und gehe zu ihrem Raum und klopfe.

"Hallo, Thea komm rein", ich setze mich auf das Sofa. "Ich wollte nur wissen, wie es dir nach deinem Unfall so geht?", fragt sie.

"Ja, ganz okay. Es ist schon schwer nichts der letzten Monate zu wissen. Anscheinend ist viel passiert", meine ich.

"Würde dir denn alles erzählt?", hackt sie nach. "Nicht alles, eigentlich immer nur, wenn ich gefragt habe", sage ich ihr.

"Vielleicht kommem deine Errinerungen bald wieder und wenn du Hilfe brauchst kannst du immer zu mir kommen", danach darf ich wieder in den Unterricht.

Nach der Schule fährt mein Dad mit mir zum Arzt.

"Wie gehts ihnen?", fragt er mich dort. "Gut", antworte ich.

"Zu trinken, während du die Tabletten nimmst war keine gute Idee, aber du musst sie ab heute auch nicht mehr nehmen. Was ist mit deinen Erinnerungen?", will er wissen.

"Bis auf das eine Mal ist immernoch alles weg", sage ich.

"Das ist wirklich merkwürdig, aber jede Amnesie läuft anders", ja danke bringt mich auch nicht weiter.

Wahrscheinlich werde ich mich nie wieder erinnern.

Zuhause wartet schon das Mittagessen auf uns. "Was sagt der Arzt?", will Basti wissen. "Nichts neues", meine ich. Keiner redet mehr weiter über das Thema und ich denke, dass ich einfach akzeptieren muss, dass mir vier Monate meines Lebens fehlen und einfach normal weiter machen muss. Oder nicht?

Was bleibt mir sonst auch übrig, wie soll ich mich selbst dazu zwingen mich zu errinern? Gar nicht.

Es klingelt an der Tür und ich gehe hin, um sie zu öffnen. Dean, steht am der Tür.

"Hey", gebe ich ihm einen Kuss zur Begrüßung. "Komm rein", meine ich dann.

Im Wohnzimmer begrüßt er die anderen. "Wir gehen nach oben", meine ich dann. "Die Tür bleibt offen", ruft mein Vater uns hinterher und ich muss mit den Augen rollen. Das ist doch nicht sein Ernst.

Ich lege mich aufs Bett und Dean sich neben mich. "Wie war es beim Arzt?", fragt er mich. "Eigentlich nichts neues, aber ich denke ich muss einfach akzeptieren, dass ich mich nicht errinern kann", sage ich.

"Ich würde dir so gern helfen", nimmt er mich in den Arm.

"Das weiß ich doch", kuschel ich mich näher an ihm.

"Ich freu mich, dass du trotz allen mir eine Chance gegeben hast und wir wieder zueinander gefunden haben", sagt er.

"Da war von Anfang an so ein Gefühl, ich meine am Anfang habe ich mich voll erschrocken dich zu sehen, aber als wir geredet haben, dachte ich wir kennen uns schon ewig", kläre ich ihn auf.

TheaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt