Nach dem Frühstück sitzen wir alle in den Autos und fahren wieder zurück. Ich bin mit Basti, Leyla, Benny und Dean in einem Wagen. Ich liege halb in Deans Armen, da ich mal wieder müde bin
Wir hören zusammen seine Musik und ich geniesse es. Ich hole tief Lust und nehme meinen ganzen Mut zusammen, denn ich will mit ihm reden. Doch ich weiß nicht, wie es ausgehen wird und wir sind noch einige Zeit in diesem Auto.
"Dean, können wir reden?", schaue ich ihn fragend an. "Klar, warum nicht. Ich werd schon nicht aus dem Wagen springen", grinst er. "Witzig", meine ich nur. "Warum so ernst?", fragt er nun.
Basti fährt auf den nächsten Parkplatz , bevor ich anfangen kann. "Wieso hältst du an?", fragt ihn Leyla. "Ich denke nicht, dass wir das Gespräch mit hören sollten. Gönnen wir den zwei etwas Privatsphäre und ich kann auch eine Pause gebrauchen", und gerade bin ich unendlich dankbar, obwohl ich auch kein Problem damit hätte es vor ihnen zu klären. Hauptsache es ist endlich raus.
"Ich hab Angst. Sehr viele. Kleine, aber auch große. Genau genommen habe ich vor so ziemlich allem Angst. Zum Beispiel wie das mit meiner Mutter oder auch mit uns weiter laufen wird. Ich habe Angst davor, dass es wieder so wird wie vorher und wir nur noch ab und zu, wenn wir Glück haben auf dem Schulflur ineinander rein laufen. Du hast deine Freunde und ich meine Probleme", beginne ich.
"Wir haben aber nun auch die selben Freunde und unsere Clique hat sicher nichts gegen neue Mitglieder", grinst er.
"Außerdem wirst du mich jetzt nicht mehr so schnell los", fügt er hinzu.
"Ich... also aber vielleicht versau ich es gleich mit dem was ich sage", meine ich.
"Thea, was ist denn?", wird er nun ernst und hält meine Hand.
"Ich weiß, dass du mich etwas fragen möchtest. Aber ich denke meine Brüder haben Recht. Ich sollte erst meine Probleme klären, aber ich weiß nicht, ob ich dafür bereit bin. Ich brauche Zeit, aber will das zwischen uns nicht verlieren", sage ich.
"Okay, dann willst du halt kein Date. Ist doch okay, wenn du nicht willst", meint er dazu.
"Das habe ich nicht gesagt, Dean", schaue ich ihn direkt an und lächle schräg.
"Ich will, aber noch nicht jetzt. Mein erstes Date hatte ich mit Benny und er hat mir nicht die Entscheidung gegeben, sondern mich einfach mit genommen. Deshalb will ich dir das sagen. Ich möchte sehr sehr gern, aber dann wenn ich bereit bin", erkläre ich ihm. Ich denke, dass ist die richtige Entscheidung. Nur so finde ich heraus, ob das mehr ist.
Nun zeichnet sich ebenfalls ein Lächeln auf seinen Lippen ab.
"Und ich hatte Angst, dass ich unsere Freundschaft damit ruinieren könnte. Ich verspreche dir, dass sich nichts zwischen uns ändert wird und ich werde warten, bis du mir sagst, dass du ein Date willst, okay?", er spielt leicht mit einer Haarsträhe von mir.
"Danke dir", und dann umarme ich ihn.
Er steigt kurz aus und sagt den anderen, dass wir weiter können.
Kurze Zeit später geht die Fahrt weiter. Ich freue mich, dass Dean mich versteht. Ich kuschel mich weiter an ihm und irgendwann fallen meine Augen zu.
Ich werde leicht gerüttelt und werde davon wach. "Wir sind da", höre ich Deans rauche Stimme. "Ich will nicht", grummel ich, mache aber dann trotzdem die Augen auf und schaue in schöne helle Augen.
Ich schaue ihn lange an, etwas zu lange glaube ich. "Na komm", sagt er und hilft mir aus dem Auto.
Draußen stehen schon ein paar Eltern um ihre Kinder abzuholen, unter ihnen Bennys Mutter. Für mich ist es nur seine Mutter. Zwar ist es auch meine, aber das nein, niemals. Ich verdrehe meine Augen.
Ich verabschiede mich von vielen, bis am Ende nur noch Dean, Denise, Leyla und meine Brüder da sind.
Ich begrüße meinen Vater und Sarah. Neben Bennys Mutter steht noch ein älterer Mann. "Hey, ich bin Seth Bennys Vater", stellt er sich vor. Wen interessiert es.
"Können die drei auch zum Essen bleiben?", will ich wissen. "Wir wollten heute nur in der Familie bleiben", antwortet mein Vater. "Aber warum denn? Bitte", quengle ich. "Du hast deinen Vater gehört Thea", mischt sich sofort meine Mutter ein. Hallo, geht's noch? Misch dich nicht ein.
Ich drehe mich zu Dean und nehme ihn lange in den Arm. "Sehen wir uns später oder gehst du auf eine Party?", will ich wissen. "Natürlich können wir uns sehen. Schreib mir einfach, wenn du Zeit hast", antwortet er mir. Wir lösen uns voneinander, aber schauen uns noch tief in die Augen. Abwechselnd schaue ich auf seine Lippen und in seine Augen. Auch er tut dasselbe.
Ich beiße mir auf meine Lippe. Gott, wie gerne würde ich seine auf meine spüren. Alles klar, was ist mit meinen Gedanken los?
"Kommst du Thea?", sagt mein Vater.
"Momentzerstörer", murmel ich und Dean lacht sich halb tot.
"Bis später", grinse ich und laufe ins Haus.
"Wie war der Urlaub", fragt uns mein Vater drin. Basti und Leon erzählt ihnen alles. Gott sei dank lassen sie den Vorfall mit dem Jungen weg.
"Und wie hat es dir gefallen Thea", will Sara wissen. "War super", antworte ich. Ich hab keine große Lust zu reden, wenn die anderen auch da sind.
Wir setzen uns an den Tisch und beginnen mit dem Essen. "Bist du echt mit diesem komischen Typen zusammen?", fragt die Frau, die sich Mutter nennt. "Ernsthaft? Komischer Typ? Er hat einen Namen. Der ist Dean. Und es geht doch ein scheiß Dreck an, ob wir es sind", ich werde sauer, meint sie echt nach 10 Jahren kann sie herkommen und mir ins Leben reden?
"Mama, vielleicht solltet du ein Gang runterschalten, wenn du dich mit ihr versöhnen willst, solltest du ihr keine Vorschriften machen", das war Benny. Das erstaunt mich jetzt doch etwas.
"Oh, da hast du wohl Recht. Thea, es tut mir sehr Leid, wie das Ganze abgelaufen ist. Ich möchte das gerne wieder gut machen", sagt sie dann versöhnlich.
"Wie willst du zehn Jahre wieder gut machen? Du hast meine Einschulung verpasst und... und eigentlich alles bis zu meinem 16. Geburtstag. Was denkst du jetzt? Du kommst her sagst einmal Sorry und alles ist wieder gut? Nein, danke", mache ich meinen Ärger Lust.
"Und du brauchst gar nicht denken, dass du mir irgendetwas zu sagen hättest. Das Recht hast du vergeben, als du vor zehn Jahren diese Tür verlassen hast und nie wieder gekommen bist", jetzt bin ich richtig in Rage.
"Darf ich gehen?", Frage ich dann an meinen Vater gerichtet. Ich bleibe hier nicht und werde sicher nicht mit denen zusammen essen. Gott, was denken die sich nur alle?
Er nickt nur und ich stehe sofort auf und gehe hoch.
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Thea
Teen FictionThea, vertraut nur einer handvoll Menschen, ihren Brüdern und ihren Freundinnen, dafür hasst sie Geheimnisse, Jungs und ihren Geburtstag und genau dieser steht an. Ab diesen Tag wird sie immer wieder aufs Neue vom Leben überrascht, im positiven, ab...