In der Schule kann ich mich gar nicht konzentrieren. Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen, sondern hab nur gegen die Decke gestarrt. Ich bin so froh, als es endlich zur Pause klingelt. Langsam trottete ich zum Schulhof und setze mich auf unsere Bank.
Ich lege den Kopf auf den Tisch und schließe meine Augen. Plötzlich schüttelt mich jemand. "Schläfst du etwa", ich schaue hoch. "Nein", meine ich nur und gähne.
"Hol mir ein Wasser", sagt Tom und ich stehe auf. "Du kannst dir selbst eins holen", kommentiert Leyla das ganze. "Sport tut ihr ganz gut. Sie hat zugenommen", meint er. Ich schaue ihn nur mit meinem dein Ernst Blick an und die anderen wollen gerade protestieren. "Lasst gut sein", meine ich nur und laufe los.
So geht das Ganze auch die nächsten Tage weiter. Tom ist auf der einen Seite echt fies zu mir und auf der anderen begrabbelt er mich die ganze Zeit und macht mir Komplimente. Ich weiß echt nicht was er eigentlich will von mir.
Drei Tage bin ich schon gefühlt durch die Hölle gegangen. Ich kann nichts essen, ich kann nicht schlafen, ich kann gar nichts...
Meine Freunde sind sehr sauer auf mich, nicht weil ich ein Freund habe, sondern so wie ich mit Dean umgegangen bin und auch ich könnte mit eine Ohrfeige hauen.
Und Dean geht mir aus dem Weg. Naja, wenn wundert es schon. Ich bin auch selbst Schuld.
In der Schule gehen auch Gerüchte um. Keiner glaubt, dass Tom und ich wirklich zusammen sind. Das geht ihm ziemlich auf den Sack.
Ich liege wie jedem Abend einfach auf mein Bett und bete, dass keiner vorbei kommt. Ich will einfach alleine bleiben. Mein Handy klingelt mal wieder. Tom. Was will er denn?
"Was?", gehe ich ans Handy. "Du weißt, dass keiner uns glaubt, dass wir zusammen sind. Deshalb wirst du mich morgen küssen. In der ersten Pause", erzählt er. "Dein Ernst?", frage ich. "Ja Thea. Mein Ernst. Bis morgen", dann legt er auf.
Fuck. Ich muss hier raus. Ich brauch Luft.
Kurze Zeit später stehe ich aus irgendein Grund vor Deans Haus. Ich klopfe. Eine ältere Frau macht mir die Tür auf. "Hallo", begrüsst Sie mich. "Ist Dean da?", frage ich. "Ja, er ist oben", sagt sie und lässt mich rein.
Ich laufe nach oben und mache seine Tür auf. "Was willst du hier,", blafft er mich an. "Ich... Ich weiß nicht...", stottere ich und versuche Luft zu holen. "Ich will nicht mit dir reden", meint er dann. "Das will ich auch nicht", ich laufe in seinem Zimmer rum und versuche mir Luft mit meinen Händen zuzufächern. Gott, mir ist leicht schwummrig.
"Thea, ich frag dich nicht nochmal. Was willst du?", wird er wütend. "Ich... Ich muss mich kurz setzen. Mir ist irgendwie schwindelig", setze ich mich aufs Bett. "Was ist los? Warum ist dir schwindelig", und sofort ist er wieder da, der Dean den ich so vermisst habe. Ich bin ihm also doch nicht ganz egal, obwohl ich es ihm auch nicht verdenken könnte wenn doch.
"Keine Ahnung, vielleicht weil ich hergelaufen bin oder weil ich seit 3 Tagen nicht gegessen oder geschlafen habe. Such dir was aus", versuche ich witzig zu sein. "Bist du verrückt. Du musst was essen. Warte, ich hole dir was", sagt er sofort.
"Nein, Dean bitte. Komm bitte kurz her. Danach werde ich etwas essen. Versprochen", meine ich.
Er schaut mich verwirrt an, aber setzt sich zu mir aufs Bett. Ich schaue ihn lange an, dann lege ich meine Hand auf seine Wange und beuge mich vor.
Ganz sanft lege ich meine Lippen auf seine und küsse ihn. Doch er erwidert es nicht. Was habe ich auch erwartet. Gott, was für eine dumme Idee. Was hab ich mir bloß gedacht. Ich lasse schnell ab und stehe auf. "War ne blöde Idee. Sorry. Ich bin schon weg", murmel ich vor mich ihn.
Er nimmt meine Hand und zieht mich wieder zu sich. Er legt seine Lippen wieder auf meine und wir küssen uns. In meinen Bauch explotiert ein Feuerwerk und ich bekomme Gänsehaut.
Ich ziehe ihn zu mir runter, sodass ich auf dem Bett liege, da mir wieder schwindelig wird. Wir küssen uns immer leidenschaftlicher. Doch dann hält er plötzlich inne.
"Du hast einen Freund", stellt er fest. Doch ich ziehe ihn nur wieder zu mir, um seine Lippen auf meinen zu spüren. Kurz lässt er sich wieder drauf ein, doch dann setzt er sich hin.
"Erklärst du mir jetzt was das Ganze soll?", fragt er mich.
"Ich kann nicht", meine ich nur.
"Ich hol dir jetzt etwas zu essen. Du musst etwas essen, bevor du mir umkippst. Dannach reden wir darüber", steht er dann auf. Ich nicke wieder nur.
Ich lege mich gemütlich auf sein Bett und merke wie meine Augen immer schwerer werden. Ich habe schon so lange nicht mehr geschlafen. Drei Tage ohne Schlaf ist hart. Meine Lieder fallen immer mehr zu.
Ich wache auf und frage mich wo ich bin. Das ist nicht mein Bett. Ich schaue neben mich. Dean liegt dort. Ich muss Lächeln. Gott, hab ich ihn vermisst. Irgendwann muss ich ihm erklären was ich hier mache. Warum ich ihn plötzlich küsse, aber eigentlich ein Freund habe. Und wieso ich überhaupt einen habe.
Scheiße, bin ich eingeschlafen? Ich schaue aufs Handy. 6 Uhr morgens und zehn Anrufe meiner Familie. Fuck, ich werde so ein Ärger bekommen. Ich springe auf und wecke auch Dean auf.
"Scheiße, wieso hast du mich nicht geweckt. Ich werde so ein Ärger bekommen", sage ich. "Beruhig dich, ich hab Basti angerufen", meint er. "Okay, trotzdem sie werden mich umbringen. Ich hab noch nie woanders geschlafen und dann gleich bei einem Jungen. Die werden sonst was denken", ich versuche Luft zu bekommen. Ich glaub ich bekomme eine Panikattacke.
Er steht auf und nimmt mich in den Arm. "Thea, alles ist gut. Komm Wir frühstücken jetzt und dann fahre ich dich nach Hause", sagt er dann. Ich nicke.
Wir gehen runter und ich setze mich an den Tisch. "Ist Rührei okay?", fragt er. "Ja", meine ich. Er bereitet das Frühstück vor. Doch wieder bekomme ich kaum einen Bissen runter. "Du musst essen", sagt er. "Ja, aber es ist schwer", meine ich. Ich kann nichts essen, wenn ich daran denke, was heute auf mich zu kommt.
"Danke, dass ich bei dir schlafen konnte. Das hat gut getan", meine ich dann.
Nach dem Frühstück gehen wir raus. Dean will ins Auto steigen, doch ich schaue sein Motorrad an. "Können wir damit fahren?", frage ich. "Wirklich?", hakt er nach. "Bitte", schaue ich ihn nur an. Er steigt aufs Motorrad und ich setze mich hinter ihm.
Bei mir zuhause steige ich ab. "Danke", flüstere ich. "Und meinst du wir könnten das von gestern wiederholen?", fragt er und ich muss Grinsen. "Nicht hier draußen", ich nehme seine Hand und gehe mit ihm ins Haus.
Als die Tür zu ist beugt er sich zu mir runter. "Thea, da bist du ja?", sagt mein Vater und alle stehen da. Abrupt halte ich Abstand von Dean. " Ja, ähm sorry. Ich bin einfach eingeschlafen", erkläre ich. "Habt ihr euch vertragen?", will Basti wissen.
Ich schaue Dean fragend an. "Könnte man so sagen. Mehr oder weniger", grinst er. "Okay, ich muss duschen und so", sage ich nur. Peinlich.
"Können wir kurz reden?", fragt Dean mich. "Okay, komm mit hoch", meine ich und wir gehen in mein Zimmer. "Worüber willst du reden?", Frage ich ihn.
"Über nichts. Du beantwortest mir ja doch nichts", und dann beugt er sich zu mir runter und küsst mich. Ich lehne mich gegen die Tür und geniesse es. Auch wenn ich weiß, dass dies wahrscheinlich unser letzer Kuss ist.
Als er sich von mir löst sage ich: "In der Schule... er darf nicht wissen, dass wir wieder miteinander reden". Er schaut mich nur verwirrt an. "Aber wenn ich rein zufällig heute bei deinem Bruder stehen möchte in der Pause wäre das doch Okay", grinst er. "Wäre es, aber ich würde es dir nicht raten", meine ich.
"Warum?", fragt er. "Weil... Ich kann es dir nicht sagen. Es... Gott, keine Ahnung wie ich es dir das alles erklären soll", versuche ich es.
Die Tür geht auf und Leon steht im Zimmer. "Wir sollten los", informiert er uns.
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Thea
Teen FictionThea, vertraut nur einer handvoll Menschen, ihren Brüdern und ihren Freundinnen, dafür hasst sie Geheimnisse, Jungs und ihren Geburtstag und genau dieser steht an. Ab diesen Tag wird sie immer wieder aufs Neue vom Leben überrascht, im positiven, ab...