Nach einigen Minuten klopft es an der Tür und mein Vater kommt rein. Zuerst nimmt er mich lange in den Arm. "Warum hast du denn nichts gesagt?", will er wissen.
"Ich... ich hatte Angst", schniefe ich und mir laufen dir Tränen. "Du brauchst eine Pause oder?", und ich nicke nur.
"Dann komm mit nach Seattle. Erstmal für eine Woche. Ich schreib dich in der Schule krank und dann entscheidest du was du willst, okay?", und wieder kann ich nur nicken.
"Wir fahren morgen früh los", sagt er dann. "Darf ich heute dann noch mit meinen Mädels weg?", will ich wissen und er stimmt mir zu.
Am Abend sitzen wir in einer Cocktailbar. Ich bin immer wieder überrascht, dass wir nicht nach unserem Perosnalausweis gefragt werden.
"Du willst also wirklich nach Seattle?", fragt Elli mich. "Ja, jetzt schaut doch alle nicht so traurig. Das sind nur 2 Stunden fahrt", meine ich.
"Wirst du es Dean sagen?", ich verdrehe die Augen. "Ihn geht das nichts mehr an", und trinke aus meinem Cocktail.
"Er hat dich nicht verarscht und das weißt du genau Thea", verteidigt ihn seine Cousine.
"Ich will jetzt nicht darüber reden, sondern einfach die Zeit mit euch geniessen", werfe ich ein und gott sei dank ist damit auch Ruhe.
Nach dem zweiten Cocktail gehen wir wieder zu mir. Im Wohnzimmer haben die Jungs es sich gemütlich gemacht. Nur Dean fehlt, aber wenn wundert es! Er will sicher nicht wieder von mir angemault werden.
"Na ihr", begrüsse ich sie und lasse mich neben Leon fallen.
"Das ist doch nicht dein Ernst, dass du gehst", meckert er sofort. "Ach Bruderherz, lass mich meine eigenen Entscheidungen treffen", sage ich nur dazu.
"Aber das ist ein Fehler", fährt er sich durch seine braunen Haare. "Dann lass mich den Fehler halt machen. Es ist meine Entscheidung und ich muss hier gerade einfach raus. Die letzten Tage waren heftig, okay? Und jetzt ende der Diskussion", erkläre ich nochmal allen.
Wir sitzen noch lange auf dem Sofa trinken und quatschen. Alle versprechen morgen früh wieder zu kommen und sich zu verabschieden. Als würde ich aus der Welt verschwinden.
In meinem Zimmer packe ich erstmal für eine Woche. Ich hab mir fest vorgenommen mich spätestens nächsten Sonntag zu entscheiden, ob ich dort bleibe.
Die anderen denken ich hätte das schon, aber ansonsten würden mich alle eine Woche belabern.
Danach lege ich mich ins Bett. Aber liege nur da und wälze mich hin und her. Also hole ich mein Handy raus. Oh, wie viele Nachrichten ich hab. Alle von Dean. Aber ich kann sie einfach nicht lesen. Ich will es auch gar nicht. Daher schalte ich es aus und versuche irgendwie zum Schalf zu finden.
Am nächsten Morgen bin ich immernoch extrem müde. Viel geschlafen habe ich nicht. Zuerst dusche ich und dann ziehe ich mir bequeme Sachen an.
Unten sitzen schon alle am Frühstückstisch. "Und ihr seit euch sicher, dass ihr es schafft?", will mein Vater wissen. "Ja, zur Not ist Mama auch noch da", versichert ihm Leon.
Ich setze mich mit einem Kaffee zu ihnen. "Und du bist dir auch sicher?", fragt er. "Voll und ganz", stimme ich zu.
Nach dem Frühstück wollen wir los fahren. Draußen steht meine ganze Clique und wartet. Ich nehme jeden einzelnen in den Arm. Bei meinen Mädels fällt es mir am schwersten.
"Hast du mit ihm gereder?", will Denise wissen und ich schüttle nur den Kopf.
Als letztes kommen meine Brüder. "Passt auf meine Mädels auf ja?", flüster ich ihnen zu. Sie nicken nur. "Ich komm ja bald wieder", grinse ich. "Echt?", fragt Leon. "Klar, oder meinst du alle meine Sachen sind in diesem Koffer", antworte ich.
Plötzlich fährt ein schwarzes Motorrad vor. Er nimmt seinen Helm ab und ich wusste auch vorher, dass er es ist. Wieso kommt er hier her? Warum?
"Hast du es ihm gesagt?", frage ich Denise. Als Antwort nickt sie einfach nur. Man, ich will nicht mit ihm reden oder ihn nur ansehen müssen.
Kaum hörbar flüstert er meinen Namen.
"Was willst du?", frage ich etwas zu schroff.
"Gehst du wirklich? Können wir nicht darüber reden?", will er wissen.
"Es ist alles gesagt Dean", und damit steige ich ihn den Wagen.
Danach tippe die Adresse ins Navi ein. Noch einmal winken und dann los. Jetzt wo ich los fahre stimmt mich das ganze wirklich traurig.
Ich drehe das Radio auf und los geht es.
Nach 2 Stunden bin ich endlich bei Sarahs Haus angekommen. Es ist ein Mehrfamilienhaus. Sie wohnt in der unteren Etage. Zuerst zeigt sie mir die Wohnung. Klein, aber süß und ich darf im Gästezimmer schlafen.
"Unsere Nachbarn sind echt lieb. Die von oben haben auch eine Tochter in deinem Alter. Ich hab sie zum Abendessen eingeladen", erklärt sie uns. "Cool", antworte ich knapp.
Zuerst packe ich alles aus und sortiere alles in den Schrank ein. Danach informiere ich alle das ich gut angekommen bin. Tja und dann packt mich auch schon die Langeweile.
Gegen 17 Uhr kommen die Nachbarn. "Das ist Lily und ihre Eltern", stellt mir Sarah vor. Lily ist etwas größer als ich und einen schwarzen Bob mit rosa Strähnen und irgendwas ist an ihr rebellisch. "Können wir in mein Zimmer gehen bis das essen fertig ist.", frage ich.
Wir setzen uns beide aufs Bett. "Bist du heute hergezogen?", will Lily wissen. "Ja, wegen mein Vater. Er ist mit Sarah zusammen. Meine Brüder wollten aber nicht mit", erzähle ich. "Also sind die ganz alleine im Haus geblieben. Das muss richtig cool sein", grinst sie.
"Rauchst du?", fragt sie mich und öffnet das Fenster. "Denkst du mit zwei ältern Brüder dürfte ich das", grinse ich. "Na, jetzt bist du ja allein", lacht sie und hält mir eine hin.
Ich stelle mich zu ihr ans Fenster. "Sind metholzigaretten, die mag ich am liebsten", und steckt mir meine dabei an. Ich nehme einen zug und muss sofort husten, aber es wird mach einiger Zeit besser.
Kurze Zeit später werden wir zum Essen gerufen, aber da geht es nur um langweilige Erwachsenesachen. Lilly und ich verabreden uns für morgen. Sie will mir die Stadt zeigen.
Wenigstens kenne ich schon jemanden hier, so ist mir nicht die ganze Zeit langweilig.
DU LIEST GERADE
Thea
Teen FictionThea, vertraut nur einer handvoll Menschen, ihren Brüdern und ihren Freundinnen, dafür hasst sie Geheimnisse, Jungs und ihren Geburtstag und genau dieser steht an. Ab diesen Tag wird sie immer wieder aufs Neue vom Leben überrascht, im positiven, ab...