Kapitel 19

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Am nächsten Tag sind wir Mädels alle in der Stadt und durchstöbern die Geschäfte. Leyla und ich haben uns morgens beim Kaffee noch ausgesprochen. Ich verstehe ja, dass sie alle Angst um mich haben, aber ich hasse es ständig die zu sein über die sich alle Sorgen machen.

"Krass, du hast echt mit Dean in einem Bett geschlafen hast", wirft Leyla das Thema auf. "Ist doch nichts besonderes", meine ich nur. "Für dich ist es das aber. Klär uns auf. Hast du endlich mal Interesse am anderen Geschlecht?", lässt sie nicht locker. "Nein, da ist nichts", und gehe weiter. Von gestern Abend mit Dean erwähne ich lieber nichts. Ist mir auch etwas peinlich. Nicht was ich wollte, sondern das er mich abgewiesen hat.

Wir finde alle ein paar Sachen die wir uns kaufen. Im Ferienhaus angekommen sind die Jungs am kochen. Okay, eigentlich kocht nur Dean. Ich setze mich auf den Tressen. "Ich wusste gar nicht, dass du kochen kannst", meine ich. "Du weißt einiges nicht, Prinzessin", grinst er. "Wegen gestern", beginnt er. "Lass uns das einfach vergessen", meine ich und er nickt.

"Essen ist fertig", ruft er und macht mir einen Teller fertig und wir setzen uns an den Tisch.

"Schmeckt wirklich gut", sage ich nachdem ich fertig. "Was wollen wir die Tage noch machen?", will Michael wissen. "Ich dachte morgen könnten wir wandern, übermorgen eine Quadtour und dann am Freitag nochmal chillen und abends eine Party machen", klärt uns Basti auf. Wirklich gut. Da habe ich auch Lust drauf.

Nachdem Essen spüle ich ab. "Das machst du aber toll Prinzessin", dafür spitze ich Dean ab und kurz danach sind wir beide voller Schaum. Wir beide haben dafür einen Lachkrampf. Ich wische Dean den Schaum aus dem Gesicht und er macht das selbe bei mir. "Du hast wirklich schöne Augen", raunt er dann. Meine Wangen glühen und verfärben sich sofort rot. Na, danke auch. Seine Augen sind aber auch toll. Sehr hell. Aber das sage ich ihm nicht.

Er streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht, aber hält den Augenkontakt stand. Ich schaue ihm kurz auf die Lippen und dann wieder in seine Augen. Alles in mir kribbelt und ich verspüre ein Verlangen ihn zu berühren. Anschein geht es ihm ähnlich, denn er streicht mir über die Wange und hält danach mein Kinn fest.

"Bist du fertig Thea? Wir wollen jetzt schwimmen gehen", höre ich eine Stimme und schaffe Abstand zwischen uns beiden. Ich schaue beschämt zu Boden. "Wie seht ihr denn aus?", lacht Leon. "Ich geh duschen", eile ich schnell nach oben.

Nach der Dusche habe ich mich einigermaßen beruhigt und gehe zu den anderen raus. Sie sind alle im Meer und ich gehe ebenfalls schwimmen.

"Hab ich euch bei etwas gestört?", will Leon wissen und ich schüttle nur meinen Kopf. Keine Ahnung was das war. "Ich will dir nur sagen, falls ihr euch mögt habe ich kein Problem damit, wenn ihr zusammen seit. Ich will nur nicht, dass er dich verletzt",sagt er dann. Okay, gut zu wissen. "Da ist nichts", meine ich nur.

Dennoch bleibe ich die nächsten Stunden auf Abstand. Ich würde gerne mit jemand darüber reden, aber alle denken immer gleich man hätte Gefühle und sowas. Auch Dean scheint im Moment nicht gerade scharf darauf bei mir zu sein. Aber warum? Ich bin echt verwirrt wegen uns. Wahrscheinlich müssen wir doch darüber reden über gestern und uns. Nicht, dass er noch denkt, das ich verliebt wäre oder so. Bin ich ja nicht, oder?

Am Abend gehen wir auf eine Strandparty. Es ist so lustig hier. Wir haben ein paar Leute kennen gelernt und tanzen ausgelassen. Dean steht weiter weg von uns und küsst ein Mädchen. Mir macht das überhaupt nichts aus und das ist gut so. Gott sei dank es sind wirklich keine Gefühle im Spiel. Dann können wir ja jetzt wieder normal zueinander sein und brauchen nicht ein peinliches Gespräch führen.

Nach einiger Zeit stehe ich abseits und beobachte alle. "Hey, willst du tanzen?", fragt mich ein dunkelhaariger Junge. "Nein, danke", antworte ich ihm. "Na komm schon", lallt er und fasst mich grob am Arm. "Du tust mir weh", meine ich doch er zieht mich einfach mit, bevor irgendjemand überhaupt was merkt.

Ich versuche mich zu wehren, aber es klappt nicht. Wofür habe ich überhaupt Boxen, wenn es mir nichts bringt? Was hat er vor? Da geht es definitiv nicht zum Tanzen hin. Da ist doch niemand. Er steuert eine dunkle Ecke hinter einem Haus an. Ich fange an zu schreien und um mich zu tretten, aber es bringt gar nichts.

"Ich weiß, dass du es auch willst", drückt er mich gegen die Hauswand. "Verpiss dich", keife ich ihn an. "Du kleine Schlampe", schreit er und zieht mir eine Ohrfeige. Verdammt. Er versucht mich zu küssen, doch ich Spucke ihn ins Gesicht. Das macht ihn aber nur wütend und er schlägt mich mit seiner Faust. Kurzzeitig wird mir schwarz vor Augen und meine Beine geben nach.

"Thea", höre ich Deans Stimme. Zumindest glaube ich das er es ist. Ich will etwas rufen, doch dieser Junge hält mir den Mund zu. Warum tut er das? Was für ein Arsch ehi. Der soll mich in Ruhe lassen. Ich beiße ihm auf die Hand und vor Schreck lässt er mich los. So schnell ich kann laufe ich los und Schreie.

Meine Beine werden schwerer, doch ich zwinge mich weiter zu rennen. Bis ich auf etwas pralle und dadurch nicht mehr laufen kann. Ich schreie so laut ich kann. Ich habe Angst, dass es wieder der Junge ist, dass er eine Abkürzung genommen hat oder so. Ich weiß nichtmal wo ich genau bin und wo meine Freunde sind. "Beruhig dich", jemand hält mich fest. "Hör auf. Geh weg. Tue mir nichts", schreie ich weiter und schlage wild um mich.

Jemand schlingt seine Arme um mich. "Es ist alles gut. Ich bin es, Prinzessin", und sobald er das Wort ausspricht, bin ich mir sicher, dass es Dean ist. Ich höre auf um mich zu schlagen und meine Schreie werden leiser. "Was ist den passiert?", fragt er, doch ich schüttle nur meinen Kopf. Ich merke noch, dass er mich hoch hebt und wir irgendwo hingehen.

"Was ist denn passiert?", höre ich eine andere Stimme. "Ich weiß es nicht, nur dass ich Schreie gehört habe und plötzlich lief sie in mich rein", sagt Dean. "Thea, schau mich an", meint Basti. Ich will nicht. Mein Kopf tut so weh. "Ich will ins Bett", sage ich deshalb nur. "Ich bringe sie und wenn sie etwas erzählt sage ich es euch", also geht er weiter. Ich denke wir sind bei unserem Haus angekommen.

TheaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt