Kapitel 31

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Jedes Mal wenn ich meine Augen geschlossen habe sind die Bilder wieder hoch gekommen. Ich fühle mich schmutzig und möchte nicht mehr daran denken. Nie wieder. Wie kann ich das Ganze nur vergessen.

Jedes Mal wenn die Tür geöffnet würde habe ich so getan, als würde ich schlafen. Ich möchte mit niemanden reden oder sehen. Gott sei dank versucht auch keiner mich zu wecken.

Am nächsten Morgen fühle ich mich ausgelaugt. Ich beschließe eine Runde zu joggen, dass hat mir schon immer geholfen den Kopf frei zu bekommen.

Unten sehe ich Dean auf dem Sofa schlafen. Okay, was macht er noch hier?

Nach dem Joggen fühle ich mich besser. Ich gehe noch duschen und ziehe mir eine Leggings und einen Pulli an. Als ich fertig bin gehe ich runter.

"Guten Morgen, willst du wirklich heute in die Schule?", fragt mich Basti. "Ja, klar", er schaut mich eindringlich an. Was erwartet er? Das ich vor ihm zusammen breche.

"Ich muss los", und dann laufe ich zur Tür raus. Ich ignoriere ansonsten alle in diesem Raum. Keine Ahnung wieso. Aus irgendeinem Grund will ich alleine sein, aber warum gehe ich dann überhaupt zur Schule?

Wegen der Ablenkung oder vielleicht weil ich einfach noch nie ein Tag gefehlt habe?

Aber kaum betrete ich die Schule fühle ich mich komisch, unbehaglich und beobachtet.

Alle Blicke sind auf mich gerichtet. Einige kichern und viele tuscheln. Was ist denn jetzt los. Mein Blick geht an die Tafel. Dort hängen verschiedene Bilder. Eins von der Party bei Dean, als ich betrunken bin mit der Aufschrift "Besoffene Bitch", dann ein Foto auf dem Tom und ich uns küssen. Ihh, ich könnte kotzen. Auf dem dritten Foto küssen Dean und ich uns im Pool. Wer hat diese Fotos gemacht? Und woher kommen sie nun? Wer tut mir sowas an? Fuck, alle haben die gesehen. In weißer Kreideschrift steht Schlampe über den Fotos. Jetzt weiß ich wieso mich alle anschauen. Ich reisse schnell alle ab und stopf die Zettel in meine Tasche.

Aus dem genuschel verstehe ich irgendwas mit Facebook.

Also hole ich mein Handy raus und bemerke erst jetzt die vielen Benachrichtigungen bei Facebook.

Als ich es öffne ich  trifft mich der Schlag. Ein Seite würde eröffnet über mich mit Fotos und Post. Überall würde ich markiert und es gibt tausende Kommentare. Es ist heftig. Was für Texte, wie ich dargestellt werde.

Mir wird schlecht. Die Lehrerin kommt gerade rein, aber ich laufe einfach raus. Draußen auf dem Parkplatz hole ich tief Lust und laufe nach Hause.

Vor der Tür steht Tom. Er sieht schlimm aus, nicht das ich Mitleid mit ihm bekommen würde, aber ist echt krass.

"Was willst du hier?", fauche ich ihn an. "Hast die Seite gesehen?", grinst er. "Du warst das?", schreie ich halb und will gerade auf ihn los gehen. "Na, na Thea. Hier siehst du was noch auf die zu kommt. Ihr habt vielleicht ein Foto gelöscht, aber das Schlimmste habt ihr gar nicht gesehen", und dann hält er mir einen Umschlag hin.

"Du Stalker. Was willst du?", frage ich.
"Ich wollte dich, aber du hast ja deine Freunde eingeweiht. Also will ich gar nichts mehr. Ich mach dich einfach nur noch fertig", grinst er und geht dann.

Ich öffne schnell die Tür und laufe in mein Zimmer. Dort schaue ich mir alle Fotos an und was noch alles in dem Umschlag ist.

Dean Pov

In der Pause warte ich auf Thea. Es kommt mir vor, als wäre sie eine Ewigkeit von mir weg gewesen. Leon und die restlichen kommen gerade zu mir. "Da fehlt doch jemand", meine ich. Seit gestern Abend hat sie mich ignoriert und ich verstehe es nicht. Klar, ihr geht es mies, aber ich will ihr doch nur helfen. Für sie da sein.

"Sie hat doch Englisch. Frau Hayle zieht doch gerne mal über die Zeit", beruhigt mich Leyla.

Wir quatschen alle ein wenig, aber nach zehn Minuten ist sie immer noch nicht da. Plötzlich steht Frau Hayle neben uns. "Leon, was ist denn mit deiner Schwester. In der ersten Stunde ist sie einfach an mir vorbei gelaufen. Geht es ihr nicht gut?", berichtet sie uns.

Oh, war es ihr doch alles zu viel. Sie hätte gleich zu Hause bleiben sollen, aber sie ist so stur manchmal.  "Ähm, ja ihr ging es gestern schon nicht so gut", entschuldigt er sie.

Karina läuft gerade bei uns vorbei. "Ehi", spreche ich sie an. "Was?", bleibt sie stehen. "Du bist doch mit Thea im Englischkurs oder?", frage ich sie. "Ja ist sie. Aber sie ist abgehauen. Konnte das Gekicher und Gerede über sie nicht ab, alleine die Fotos", erzählt sie uns.

Fotos? Geredede? Ich versteh nur Bahnhof. "Schätzchen schau doch einfach mal bei Facebook, dann weißt du was ich meine", grinst sie.

Und das tue ich dann auch und uns trifft der Schlag. Eine komplette Hassseite mit Fotos, Videos und Gerüchte. Das von ihr und Benny war dagegen ein Witz. Jede Stunde soll es einen neuen Post geben. Fuck, ich bring ihn so um.

"Wir sollten sie suchen", sage ich sofort. "Benny und ich übernehmen das. Wir können nicht alle abhauen", meint Leon dazu. "Wir informieren euch", fügt Benny hinzu und weg sind sie.

Ich kann hier doch nicht einfach rumsitzen.

Thea Pov:

Gerade klebe ich meine Fenster mit Zeitungspapier ab, als meine Zimmertür auf geht. Meine Brüder schauen mich an, als hätten sie ein Geist gesehen. "Was?", fahre ich sie etwas zu laut an.

"Geht es dir gut? Wir haben es gesehen", sagt Leon. Ob es mir gut geht? Tom hat mich gestakt. Er hat Fotos von mir, private und Informationen über mich und alle. Was ist er für ein Freak, aber das sage ich nicht.

"Was ist in dem Umschlag", fragend fässt Basti ihn an und ich stürme so schnell auf ihn zu und reisse ihm den aus der Hand. "Das... das kannst du dir nicht anschauen", meine ich nur. "Sind das noch weitere Fotos?", will er wissen. "Ziemlich private", antworte ich nur drauf.

"Wir klären das Süße", sagt er dann. "Das ist alles eine Nummer zu groß für uns. Du siehst ja was dabei rausgekommen ist, als wir es geklärt haben", aber ich weiß nicht was ich tun soll. Dad habe ich schon angerufen, aber er ist gerade beschäftigt. Wahrscheinlich zieht er komplett nach Seattle zu Sarah und klärt gerade einige Dinge dafür. Er wäre sofort nach Hause gekommen, aber ich will sein Glück nicht stören.

"Benny, gibst du mir dein Handy?", ohne Fragen zu stellen gibt er es mir. Ich wähle eine Nummer. "Hallo Benny", höre ich ihre Stimme. "Nein, hier ist Thea. Ich brauch deine Hilfe kannst du herkommen?", komme ich sofort auf den Punkt. "Aber natürlich", antwortet sie und dann legen wir wieder auf.

"Wen hast du angerufen?", will Basti wissen.
"Unsere Mutter".

TheaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt