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[V]

„Hände hoch!", hörte ich eine Stimme hinter mir schreien, ein freches Grinsen schlich sich auf meine Lippen und verblieb auch dort.
Augenblicklich ließ ich meine Sprühflasche fallen und drehte mich zu den Beamten um. Lasziv leckte mir über die Lippen, als ich bemerkte, dass sie ihre Waffen auf mich gerichtet hatten. Ein leicht ängstlicher Audruck hatte sich auf ihren Gesichtern verbreitet, was meine Mundwinkel nur noch weiter in die Höhe steigen ließ.
„Hände hoch hab ich gesagt!", wiederholte sich einer von ihnen, seine Stimme wirkte leicht zitterig. Die glauben doch jetzt nicht ernsthaft, dass ich mich denen ergebe?, dachte ich und versuchte mir ein Lachen zu verkneifen, was letzten Endes in einem leisen Glucksen endete.

Mir auf die Lippe beisend hielt meine Hände jeweils rechts und links von meinem Kopf hoch, nur um meinen kurzzeitig ausgedachten Plan fortzusetzen.
Die Polizisten würden daran leiden müssen, aber mir war dies natürlich egal.
Ich meine, sie sind nicht die ersten, die dies wegen mir taten. Ich grinste nur noch breiter als einer von ihnen 'Abführen' rief. Die anderen zwei kamen nun vorsichtig auf mich zu. Sie hatten Angst, das konnte ich förmlich riechen. Bei genauerem Hinsehen konnte man ganz klar erkennen, dass die Männer vor mir kläglich am Zittern waren – dies auch zurecht.
Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was für eine Angst sich in ihnen ausbreitete. Immerhin hatten sie sicherlich schon einige Geschichten von mir gehört oder gleubten den Medien jedes einzelne Wort.

Einige Sekunden später fand ich mich an  der Wand wieder. Sie hatten mich mit vollem Krafteinsatz an diese gedrückt.
An meinem Rücken spürte ich ganz klar die alten Ziegelsteine, wie sie sich zwischen jegliche Knochen meiner Wirbelsäule bohrten. Kurz keuchte ich wegen den überraschenden Schmerzen auf, dies endete wieder einmal in einem schelmischen Grinsen.

Mir gefiel es innerliche, wie sie versuchten ihre gesamte Kraft gegen mich einzusetzen, aber trotzdem aus irgendeinem Grund kläglich daran scheiterten.
Nach einigen Sekunden hatte ich die beiden Männer nämlich von mir weggeschubst, kurz taumelten sie zurück. Als sie ins Stehen kamen richteten sie wieder die Waffen in ihren Händen auf mich – süß.

„1“, fing ich an zu zählen und kam beinahe gar nicht mehr aus dem Grinsen heraus.

„2“, ich schritt langsam auf die drei Beamten zu und verstaute meine Hände in meiner Jackentasche. „3“

„4...“, fuhr ich fort und kam den Leuten gegenüber mir mit jedem schleppend langsamen Schritt näher.

„Hör auf zu zählen!“, schrie mich der eine Beamte an, seine Stimme brach am Ende durch ein klägliches Zittern ab. Angst hatte ich kein bisschen. Warum auch? Zu einem war ich in dieser Situation schon gefühlte 100 Mal und zum anderen war ich sicherlich viel stärker als diese Typen die vor mir standen.

„5“, zählte ich mit einem breiten Grinsen weiter und kam den drei Beamten wieder näher. Ich wusste genau wie verrückt ich sie mit diesem Trick machte und es gefiel mir.
Versteckt hinter meinem Rücken holte ich ein Klappmesser hervor, welches ich immer dabei hatte.

„6“, trällerte ich.

„7“, Nun war ich genau vor einem der Beamten, dieser zitterte nur und stand wie angewurzelt da, wusste anscheinend nichtwie er handeln sollte. Er war wie in einer ArtSchockstarre, schaute einfach nur in mein versteinertes Grinsen und schien sich aus Angst in diesem zu verlieren.

„8!“, und schon rammte ich dem Polizisten das Messer in den Brustkorb, ich drehte mich um und machte das gleiche bei dem anderen braunhaarigen. Sie trugen noch nicht mal ihre Uniformen, das war wahrscheinlich der größte Fehler ihres ganzen Lebens. Dieses fand in einigen Minuten sowieso ein Ende.

So schnell hätten sie alle niemals reagieren können. Schon waren die beiden Polizisten auf den Boden gesunken und meine Hände voller Blut.
Mir über die Lippen leckend sah ich auf das dunkelrote Meisterwerk auf meinen großen Händen herab.
Ich drehte mich nach einigen Sekunden um und schaute in die Augen von dem letzen Polizisten.
Wieder grinste ich, als er zitternd seine Waffe auf mich richtete und 'Ich erschieße dich!' rief. Ich lachte nur laut auf und drehte das rot gewordene Messer spielerisch in meiner rechten Hand.

„Bitte“, trällerte ich und schlug ihm blitzschnell die Waffe aus der Hand und tat das Gleiche, was ich bei seinen Vorgängern auch getan hatte. Ich sah zu ihm runter, als er nur noch zitternd und vor Schmerzen schreiend auf dem Boden vor mir lag.
„Wir wissen doch beide, dass du dich das niemals getraut hättest.", lachte ich und schob bemittleidend meine Unterlippe etwas nach vorn.

Noch einmal trat ich ihm mit voller Wucht in sein Gesicht, bis er aufhörte sich zu bewegen.

Gut gemacht V, sagte ich zu mir selbst, sah noch einmal auf meine blutroten Hände bevor ich diese sorgfältig an meiner Jeans abwischte.

Ich grinste, nahm meine Sprühflasche und verschwand wieder.

psychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt