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[Taehyung]

„Du hast mir nicht alles erzählt, stimmts?“, ertönte nach einer Weile die Stimme von Namjoon, der mit mir stumm auf der Couch die Zeit totschlug.
Fragend sah ich den älteren an.
„Du siehst viel zu niedergeschlagen und nachdenklich aus um dich nur mit Jungkook gestritten zu haben.“, erklärte er und presste seine vollen, rosanen Lippen zusammen.

Ich seufzte nur leise und schüttelte langsam meinen Kopf, dies jedoch brachte den grauhaarigen nur noch mehr zum stutzen.
„Hat es was mit Seo zu tun?“, wollte er wissen und legte seinen Kopf leicht schief.
In diesem Moment kam mir der ältere so wie ein Vater vor, der seinen Sohn gerade ausfragte und nur wollte das es ihm besser geht.

Wieder verneinte ich, was diesmal sogar ernst gemeint war, aber Namjoon hingegen konnte es einfach nicht lassen. „Er ist im Gefängnis, Taehyung, er kann dir nichts mehr tun. Der hat seine gerechte Strafe bekommen, glaub mir. Aus sicherer Quelle weiß ich auch, dass er für seine ganze Familie jetzt gestorben ist. Außer für seine Tochter...Aber egal! Wenn du vor ihm Angst hast...er kann dir nichts mehr anhaben.“, kam es von ihm mit ruhiger Stimme und ein warmes Lächeln schlich sich auf die Lippen des älteren.

Es dauerte eine Weile bis ich sein ganzes Gerede in meinen Kopf hineinbekam, doch dann ging mir so zu sagen ein Licht auf als ich seinen letzten Satz nochmal durchging.
„Der Typ hat 'ne Tochter?!“, fragte ich ungläubig.
Schnell setzte ich mich auf und sah in das verwunderte Gesicht Namjoons.

„Ehh ja? Noch nicht gewusst?“, grinste er, was aber sofort in eine wie versteinerte Miene wechselte als er mein angestrengtes Gesicht sah.
„Seit wann das bitte?“, entgegnete ich ihm.
„Seit...ich glaube 19 Jahren, die soll aus 'nem One Night Stand entstanden sein.“, teilte er mir nach einer kurzen Denkpause mit.

Wie als würde ein Schalter in meinem Kopf umgelegt worden sein wurde mir alles klar.
„Weißt du wie sie heißt..?“, wollte ich dann wieder wissen.
Sayeon.“, sagte er knapp.

Es war so offensichtlich!

[Jungkook]

„Du hast was?!“, fragten der blond- und grünhaarige im Chor und klatschten sich nach meinem Nicken zeitgleich vor die Stirn.

„Es...war ein Versehen. Ich war betrunken und–“, versuchte ich zu sagen, wurde aber innerhalb von einer Sekunde von Jimin unterbrochen. „Hast mit 'nem Mädel rumgemacht, vor den Augen von Tae. Sag mal geht's noch?!“, regte sich dieser auf, mit einer Tonlage als wäre er fast davor mir eine zu scheuern.
„Und ich dachte du hättest ein Regenbogenkleid und kein schwarzes Shirt an, Jungkook. Fremdgehen ist ja schon schlimm genug, aber mit einem Mädchen wenn man gay ist?“, schloss sich auch Yoongi noch dazu. Enttäuscht schüttelte er den Kopf.

Wieder seufzte ich angestrengt, kurz war ich davor den beiden alles genau zu erklären, aber dann kamen mir die Worte der jüngeren wieder in den Sinn;
„Das erzählst du niemanden“
„...keine Polizei oder sonstiges“
„Du hast keine Ahnung zu was wir im Stande sind.“

„Ich...ich weiß doch nicht was ich machen soll! Immerhin hat sie mich geküsst und–“
„Achja? Und wer hat sie zu dir nach Hause eingeladen?“, wollte Jimin wissen und zog seine Augenbrauen nach oben.
So fest ich konnte presste ich meine Lippen zusammen um nicht direkt vor Wut zu platzen.

Diese ganze Sache nahm mir so zu sagen drei der wichtigsten Personen in meinem Leben weg. Wut brodelte in mir auf, Wut auf mich selber aber vor allen Dingen auf dieses Weib, was das Ganze nur für ihren pedophilen Vater getan hatte.
Auf keinen Fall wollte ich wegen so einer Sache meinen Freund und auch nicht Yoongi und Jimin verlieren.
Doch was ist, wenn sie das mit dieser Organisation ernst gemeint hatte? Was ist wenn sie wirklich zu allem im Stande waren?
Oder war diese ganze Sache nur um mir Angst zu machen und keine Polizei mit ins Spiel zu setzen?

Ich weiß es nicht, aber jetzt gerade war mir alles egal. Ich wollte nur Taehyung zurück, also scheiß drauf!

„Verdammt! Die ist die Tochter von diesem pedophilen Schwein was Taehyung vergewaltigt hat! Sie will uns nur auseinander bringen..!“, begann ich zu erzählen und hatte sofort die neugierigen Blicke der beiden auf mir.

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