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[Taehyung]

„Wohin?“, fragte Jungkook verwirrt und legte seinen Kopf zu Seite. Ich grinste nur wieder und strich ihm wie schon zuvor über die weiche Haut seiner Schulter.
„In ein Restaurant.“, wiederholte ich mich und man konnte förmlich erkennen wie die Augen des jüngeren zu leuchten begannen. „E-ehrlich?“, wollte er verträumt wissen, seine Stimme hielt er dabei aber ziemlich unbegeistert. Trotz alle dem wusste ich wie sehr sich der braunhaarige gerade freute.
Lächelnd nickte ich. „Immerhin ist heute unser Achtmonatiges..“

Mein Gegenüber machte auf einmal ganz große Augen und sah noch verwunderter drein. „U-unser w-was..?“, fragte er panisch und klatschte sich vor die Stirn. Leise seufzte ich. Er hatte nicht daran gedacht..?
„Ja...Acht Monate seit dem wir zusammen gekommen sind.“, wiederholte ich mich und presste leicht die Zähne zusammen, da sich eine Spur Enttäuschung in mir ausbreitete.

Von einem Augenblick auf den anderen lagen zwei so perfekte Lippen auf meinen. „Daran hab ich nicht gedacht...tut mir leid“, nuschelte mein Gegenüber als er sich kurz löste.
Ich nickte nur langsam zwischen dem Kuss und ignorierte den Hintergedanken in meinem Kopf, dass ich es doch nicht allzu in Ordnung fand.

Sanft löste sich der braunhaarige dann nach einer gewissen Zeit.
„Wir gehen jetzt gleich los. Zieh dir was schönes an Baby~“, flüsterte ich und strich über die zarte Haut die Jungkooks Wange bedeckte.
Mein Gegenüber nickte nur hastig und war dann auch schon von der Couch aufgestanden und verschwunden.

° . • · ° . • ·✷.

„Meine Augen sind hier, Jungkookie.“, mahnte ich den braunhaarigen nochmals als ich schonwieder seinen Blick abschweifen sah.
Verträumt schaute er einfach an mir vorbei, obwohl wir zu diesem Zeitpunkt mitten in einem Gepräch waren.

„Huh?“, machte er, genauso wie das letzte Mal. Fragend sah er mich schließlich an und ich verdrehte nur gereizt die Augen.
„Du weißt schon, dass ich gerade mit dir rede oder?“, fragte ich und krallte angespannt meine Finger in die samtweiche Tischdecke.

„Ja...tut mir leid...“, entgegnete er mir und widmete sich seinem Essen, was er seit geschlagenen zehn Minuten nicht mehr angerührt hatte.
Wiedermal seufzte ich und tat es ihm gleich, da mein Versuch mit ihm wieder zu reden wohl scheitern würde.

Nach einer Weile, in denen ich in meinen Gedanken versunken war, schaute ich wieder zu dem jüngeren auf.
Dieser hatte mal wieder seine Augen ganz wo anders.

Wiederwillig schnalzte ich meine Zunge und drehte mich letztendlich um. Meine Augen fielen dann auf einen Tisch einige Meter weiter weg, an dem ein Mädchen ihren Platz gefunden hatte. Sie war ganz allein und sah sich verloren um.
Ihre schwarzen Haare fielen in ganz leichten Locken auf ihre Schultern. Die Lippen des Mädchens hatten eine weinrote Farbe, was wohl bedeutete dass sie Lippenstift trug. Eine kleine Stupsnase war in ihrem Gesicht auch noch zu finden, gefolgt von nahezu perfekter Haut und dunklen Augen.
Insgesamt hatte sie ein ziemlich niedlich aussehendes Gesicht.

Trotzdem konnte ich eine Spur Eifersucht in meiner Magengegend spüren.

Verwundert hob ich meine Augenbrauen leicht an und drehte mich zurück zu meinem Gegenüber.
„Schaust du die da die ganze Zeit etwa an?“, fragte ich, meine Stimme versuchte ich dabei nicht allzu vorwurfsvoll zu halten.

Jungkook gegenüber mir seufzte nur leise. „Siehst du nicht wie einsam sie da sitzt?“, fragte er mit einer beinahe sorgvollen Stimme.
Gerade wollte ich etwas erwidern da stand der jüngere auch schon von seinem Platz auf, tupfte sich mit der zusammengelegten Serviette den Mund ab und lief geradewegs auf das Mädchen zu.

Meine Lippen so fest es ging zusammengepresst sah ich meinem Freund zu wie er mit der schwarzhaarigen redete und diese sogar breit lächelte.
Ihr Lächeln gefiel mir schon in der ersten Sekunde nicht, da es viel zu falsch aussah.

Jungkook hielt ihr wie aus dem Nichts eine Hand hin und half ihr somit von dem Stuhl auf.
Dankbar lächelnd richtete sie ihren schwarzen Rock und kam auch schon an Jungkooks Seite zu unserem Tisch gelaufen.

Gequält lächelte ich sie und Jungkook an, was ich aber nur tat um nicht eifersüchtig rüberzukommen.

„Hey, ich bin Sayeon!“, sagte die, wahrscheinlich jüngste von uns und lächelte mich an. Sie kam mir so vor, als würde sie nicht viel älter als mein Freund sein. Vielleicht war sie gerade erst 20.
Leicht hob ich meine Mundwinkel nach oben um nicht unhöflich zu wirken und erwiderte ihre Vorstellung mit einem: „Taehyung.“

Wieder krallten sich meine Fingernägel in die weiße Tischdecke als Jungkook ihr einen Stuhl von einem freien Tisch holte und sie sich ohne um meine Erlaubnis zu fragen mit an unseren Tisch platzierte.

„Taehyung sagst du?“, ich nickte auf ihre Frage. „Bist du nicht dieser Massenmörder?“

Eins stand fest; ich konnte sie nicht leiden.

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hoe hoe hoe.

psychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt