14

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[Jungkook]

„Ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten, verstehst du? Die Angst vor den beiden hat mich innerlich zerfressen und ich hab mich nicht mehr wie Ich gefühlt..“

Stille brach ein. Alles um uns beide herum schien aufzuhören sich zu bewegen, es war fast so als hätte man die Zeit angehalten.
Jaehyung senkte nur seinen Kopf und versuchte meinem Blick, der auf ihm lag, auszuweichen.

„Und dann bist du von zu Hause weggelaufen? Mit...14?“, fragte ich mit einer erstickten Stimme. Mein Gegenüber nickte langsam.
„Und wo wohnst du jetzt? Ich meine du kannst ja kaum auf der Str-“, fing ich an doch wurde sofort von dem Älteren unterbrochen.

„Auf der Straße.“

Dass er wohl seine ganzen Sachen, sowie auch Essen und Trinken, aus den Läden klauen müsse, reimte ich mir selber zusammen.

Immernoch konnte ich das Ganze nicht fassen; Jaehyungs Eltern haben ihn misshandelt, geschlagen und nicht mehr als ihren Sohn angesehen. Deswegen ist er mit so jungen Jahren weggelaufen...so weit wie möglich, in ein neues Leben.

„Jae...ich weiß nicht was ich sagen soll...“, fing ich an und legte eine Hand auf seine Schulter, dies ließ ihn seinen Blick etwas heben. „Außer dass mir das Alles furchtbar Leid tut. Du bist so ein liebenswerter Mensch...und hast das alles gar nicht verdient“, beendete ich meinen Satz.

Ich war selber von meinem plötzlichen Mitgefühl überrascht - das kannte ich gar nicht von mir!

Nun hob sich der Blick des braunhaarigen komplett und er sah mir in die Augen. Keine zwei Sekunden später fiel er mir um den Hals und drückte mich in eine feste Umarmung, die ich nur allzu gerne erwiderte.

Es ist echt komisch, da ich Menschen sonst nie so schnell vertraute. Aber bei Jaehyung war es irgendwie anders...

Eine Weile saßen wir nun da, nichts sagend, und genossen die Umarmung.

„Bist du immer für mich da?“, kam es plötzlich von Jaehyung, seine Stimme klang auf einmal so anders. Er löste sich schnell aus meinen Armen und sah mich  abwartend an. Von mir erntete er nur einen fragenden Blick.
„J-ja..natürlich“, antwortete ich schließlich auf die Frage.

Seine Augen wurden zu dünnen Schlitzen, was wohl bedeutete das er gerade grinste.

„Mach die Augen zu.“, verlangte er trocken und ich gehorchte ihm.

Gerade als ich fragen wollte, was das solle, wurde mir die unausgesprochene Frage auch schon beantwortet; ich spürte etwas weiches auf meinen Lippen, was sich später als die seine herausstellte.

Überfordert gab ich mich dem Kuss hin und versuchte ruhig zu bleiben.
In meinem Kopf schwirrten tausende Fragen, doch diese blieben unbeantwortet, da ich wie hypnotisiert von seinen perfekten Lippen war.
Zögernd legte ich eine Hand an Jaehyungs Wange und erwiderte...

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