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[Taehyung]

Ein Glas Wein.
Zwei Gläser Wein.
Drei Gläser Wein.

Und schon saß der braunhaarige, auch bekannt als Jungkook oder mein Freund, glucksend an dem Restauranttisch.
Mit Sayeon nah an sich gezogen.

Von wegen er mochte keinen Alkohol, dachte ich mir, hätte ich ihm bloß keinen bestellt.
Versuchend meinen eifersüchtigen Blick zu legen sah ich schon seit einigen Minuten auf mein noch volles Weinglas in meiner Hand und schwenkte dies etwas herum.
Die Tatsache, dass ich diesem Mädchen schon längst eine geklatscht hätte verdrängte ich auch, jedenfalls versuchte ich dies.

„Jungkook es ist schon spät. Glaubst du nicht wir sollten..gehen?“, fragte ich den jüngeren und sah etwas nach oben. Dabei hörte man ganz klar aus meiner Stimme raus wie angepisst ich doch war.
Der kleinere sah sofort auf, seine Augen ganz rot von dem vielen Alkohol. Doch er schüttelte nur provokant mit dem Kopf und widmete sich wieder dem Gespräch mit dem Mädchen, was mittlerweile auf seinem Schoß Platz gefunden hatte.

Genau drei Möglichkeiten hatte ich.
Die erste war Jungkook einfach mit mir mitzuziehen und nach Hause zu gehen.
Die zweite war diesem Mädchen endlich weiß zu machen, dass der braunhaarige und ich zusammen war und sie verdammt nochmal nichts so nahe an ihm zu suchen hatte.
Die dritte wäre dann einfach zu gehen und die beiden allein zu lassen. Mal schauen ob der jüngere hinterhergekrochen kam oder nicht.

Jetzt gerade wäre mir so gut wie alles Recht, da ich noch nie so eine große Wut in mir brodeln spürte.

„Das war eigentlich keine Frage. Wir gehen. Jetzt.“, gab ich rechthaberisch von mir und stand auf.
„Aber Taeee~“, trällerte er und drückte das Mädchen auf seinem Schoß näher an sich indem er seine Hände um ihre Taille schlang.
Ich schnaubte daraufhin nur wütend.

„Ich gehe jetzt. Entweder mit oder ohne dich!“, keifte ich den jüngeren an, er zog daraufhin nur leicht seine Augenbrauen nach oben und blieb stumm sitzen.

Wieder schnalzte ich mit der Zunge und nahm meine Jacke, die über dem Stuhl gehangen hatte. „Fein. Bis dann.“, presste ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Danke für diesen tollen Jahrestag, Jeon.“, mit diesen Worten ging ich an ihm vorbei und geradewegs nach Hause.

Den ganzen Abend hatte er mich ignoriert, nur mit diesem Weib geredet und mir nicht mal eines Blickes gewürdigt. In mir brodelte es vor Wut, aber gleichzeitig konnte ich Enttäuschung in mir spüren, was mich sogar fast dazu brachte zu weinen.
Ich jedoch hielt es so gut es ging zurück, verstaute meine Hände in meiner Jackentasche und lief weiterhin den gepflasterten Gehweg entlang.

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