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[Jungkook]

Vorsichtig schlug ich die Augen auf, da schon bei jeder kleinsten Bewegung jede einzelne Faser meines Körpers schmerzte. Ich fühlte mich kaputt, müde und alles drehte sich.
Eine Stelle an meinem Kopf schmerzte besonders, ich konnte mich erinnern, dass ich genau auf dieser Stelle einen Schlag abbekommen hatte bevor alles schwarz wurde.

Schweigend sah ich mich um, zu groß war die Angst irgendein Wort zu sagen.
Alles war dunkel und ich wusste nicht wo oben und wo unten war.
Genau wie in meinem Traum saß ich auf einem Stuhl, meine Hände waren gefesselt, ebenso meine Füße.
Mein Körper schmerzte an jeder erdenklichen Stelle und ich fühlte mich, als hätte ich kurz zuvor die falschen Tabletten oder ähnliches genommen.

Verzweifelt versuchte ich aufzustehen, irgendwie die Fesseln abzukriegen, aber vergeblich. Die Fesseln rührten sich kein Stück, nur der Stuhl kam leicht ins Taumeln.
Ich presste meine Lippen so fest ich konnte zusammen um nicht loszuschluchzen, was aber auch ein vergeblicher Versuch war. In Windeseile liefen heiße Tränen über meine Wange und mein Körper fing an zu beben.

Wieder und wieder rüttelte ich panisch an den Fesseln. Was zur Hölle war nur passiert? Und warum erlebte ich einen Traum zweimal? War das nur ein Traum?
Bestimmt, dachte ich mir, aber warum fühlte es sich dann diesmal alles so real an?
Langsam staute sich echte Panik in mir auf und das Rütteln an den Fesseln wurde immer stärker, ohne das ich es kontrollieren konnte.

Dann spürte ich auf einmal den Boden unter mir...
Es dauerte einen kurzen Moment bis ich realisierte, was gerade passiert war.
Ich war mit dem Stuhl zusammen umgekippt, was meinem Befreiungsversuch ganz klar nicht beihalf.
Ich zischte auf als ich mich etwas bewegen wollte. Wohl oder übel hatte ich mir meinen kompletten Ellenbogen aufgeschlagen...

Wütend schnaubte ich, aber die Tränen nahmen immernoch ihren Lauf, sodass ich sogar einen salzigen Geschmack auf der Zunge hatte.
Plötzlich hörte ich Schritte, die sich schnell über dem Boden bewegten und immer näher kamen.

„H-hilfe..“, versuchte ich zu schreien, was aber nicht funktionierte, da aus meinem Mund nur ganz leise Töne kamen, egal ob ich wollte, oder nicht.
Dann wurde eine Tür aufgerissen und ich hörte ein Klicken, was einem Lichtschalter glich.

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich wohl eine Augenbinde aufhatte, da mein Umfeld immernoch nicht aufhellte.

Was machst du nur für Sachen? Da lass ich dich einmal allein...“, erklang plötzlich eine Stimme, die mir einen Schauer über den Rücken jagte. Es war die tiefe und raue Stimme von Taehyung...

„T-taehyung-“, fing ich flüsternd an und hörte wie er mir näher kam und an der Augenbinde zog. Voller Angst verspannte sich mein kompletter Körper.
Dann zog er mir die Augenbinde ab und das grelle Licht blendete mich, was mich schmerzerfüllt die Augen zusammenkneifen ließ.

Nach einer Weile öffnete ich diese vorsichtig und sah in das Gesicht von meinem Gegenüber, alles war verschwommen, doch ich wusste genau, dass er es war.

Kurzerhand stellte Taehyung den Stuhl und mich wieder hin und sah sich meinen schmerzenden Ellenbogen an.
Ein tiefes Grummeln kam von ihm.

„Verheilt schon wieder...“, seufzte er und holte irgendetwas aus seiner Jackentasche, was sich dann als ein Pflaster herausstellte, den er mir auf die blutende Wunde klebte.

„Was hast du...m-mit mir gemacht..?“, flüsterte ich, obwohl ich verzweifelt versuchte laut zu reden.
„Mhh haben dir die Tropfen nicht geschmeckt?“, grinste er und ließ mich meine Augen aufreißen.

„W-was für T-tropfen?“, stotterte ich und bekam langsam wieder eine klare Sicht.
„Die haben sie mir immer in der Psychiatrie verabreicht~“, trällerte er und schon jetzt bemerkte ich, dass aus Taehyung in binnen von Sekunden Tae geworden war. Frech grinste er mich an und drückte mir keine zwei Sekunden später gierig seine Lippen auf.

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