Kapitel 21

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„Da muss ich Ihnen recht geben", meldete sich Herr Seehauser plötzlich zu Wort, worauf ich kurz davor war, die Nerven zu verlieren. Ich spürte wie mein Herz kurz aussetzte, nur um dann doppelt so schnell weiter zu schlagen. Panisch schielte ich zu ihm hinauf, doch er erwiderte meinen Blick nicht.

 Ich hatte es ihm doch deutlich genug gemacht, dass ich und früher oder später auch er in eine sehr unangenehme Lage kommen würden, würde er tun, wozu er gerade im Begriff war. Konnte man es nicht auch ärztliche Schweigepflicht nennen?

„Wenn Sie mir erlauben würden, noch etwas über den Tathergang auszusagen", hörte ich Herrn Seehauser weiter sagen. „Es gab da so Einiges, was mir verdächtig vorkam"

Ich spürte wie sich das grelle Neonlicht über mir langsam zu drehen begann. Der Schmerz an meinem Arm breitete sich mit einem Mal wellenartig über meine Schulter aus und ließ mich aufkeuchen. Ich stütze mich mit meinem unverletzten Arm an der Krankenliege ab und schloss die Augen, um den Schwindel zu stoppen, da merkte ich, wie mir übel wurde und sich alles nur noch schlimmer drehte. 

Ich hörte wie Herr Seehauser seine Aussage machte, doch die Worte verschwammen zu einem einzigen Gemurmel.

„Vielleicht hätten Sie mir doch das Fentanyl geben sollen", hauchte ich noch und merkte nur noch, wie meine Knie einknickten. 

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Sorry, ich hätte das letzte Kapitel etwas kürzer machen sollen, deshalb ist das jetzt sehr kurz geraten. 

Im Namen des Kanun (Frederik Seehauser/Klinik am Südring)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt